Gottschalk sprachlosDie Buntstiftwette: Alles über den größten „Wetten, dass..?“-Skandal aller Zeiten
Die Buntstiftwette sorgte bei „Wetten, dass..?“ 1988 für einen Rieseneklat. Wir erinnern uns an die Hintergründe der Fake-Wette.
Als am 3. September 1988 ein gewisser „Thomas Rautenberg“ als Kandidat bei „Wetten, dass..?“ antrat, wusste Gastgeber Thomas Gottschalk (71) nicht, dass er gleich dem größten Skandal der Geschichte der Sendung aufsitzen würde.
Es klang zunächst wie keine allzu ungewöhnliche Wette: Rautenberg behauptete, die Farbe von Buntstiften an deren Geschmack zu erkennen. Kurios, durchaus — aber für die legendäre Samstagabendshow nichts komplett aus der Reihe fallendes.
So lief die Wette ab
Es kam also zur Wette (Video unten), Rautenberg setzte sich eine Brille auf, Gottschalk zog sieben Buntstifte. Sein Kandidat kam, sah, schmeckte — und erkannte alle. Gottschalk zeigte sich beeindruckt. Wie er das anstellen würde, fragte Gottschalk. Daraufhin erklärte Rautenberg zur Verblüffung aller Anwesenden: „Ich kann’s nicht, ganz einfach!“. Dann ließ er seine Hülle fallen — er sei gar nicht Thomas Rautenberg, er sei auch kein Grafiker wie behauptet — sondern Bernd Fritz.
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Wer war Thomas Rautenberg?
Bernd Fritz (†71) war nicht irgendjemand, sondern der damalige Chefredakteur des bekannten Satiremagazins „Titanic“. Fritz erklärte, Details zum Schwindel in der nächsten Ausgabe des Magazins preisgeben zu wollen. Gottschalk nahm es mit einer Mischung aus sichtbarer Verblüffung und Humor. Fritz verließ unter Buhrufen die Sendung. Und der Grafiker Thomas Rautenberg? Den gab es tatsächlich. Rautenberg war ein Leser der „Titanic“, der die Wette erfand und dem Magazin schickte, da er selbst nicht antreten wollte. In der nächsten Ausgabe gab es dann die Lösung: Fritz hatte unter der Brille durchblicken können.