Ist es Steffens Sex-Appeal?„Grill den Henssler“: 15 Staffeln, über 100 Folgen – Darum ist die Show so erfolgreich
„Grill den Henssler“ vereint Kochsendung, Spielshow und die Marke Henssler und ist eine seit 2013 anhaltende Erfolgsgeschichte. Über 100 Folgen in 15 Staffeln strahlte der Fernsehsender Vox in den letzten acht Jahren aus. Aber was macht die Show so beliebt?
Steffen Henssler (49) lässt sich seit nun mehr acht Jahren bei seinem Stammsender Vox grillen. Der enormen Popularität seiner Show hat er zahllose Gastauftritte in anderen Sendungen zu verdanken – ebenso wie das aktuellste eigene Format, „Mälzer und Henssler liefern ab“.
Die neue Show ist ein fortlaufender Wettstreit mit seinem Lieblingsfeind Tim Mälzer. Gerade erst wurde verkündigt, dass „Mälzer und Henssler liefern ab“ auch 2022 wieder an den Start gehen darf.
Auch „Grill den Henssler“ ist Ende Oktober 2021 in die neueste, 15. Staffel gegangen. Was aber macht die Popularität von Henssler und dessen wichtigster Erfolgssendung aus? Immerhin hat sich „Grill den Henssler“, außer in Details, über die zahlreichen Staffeln und Sommer-Specials hinweg kaum verändert.
„Grill den Henssler“: Das Format
Erklären wir kurz für all jene, die noch nie reingeschaut haben, grob das Konzept von „Grill den Henssler“: Steffen Henssler stehen immer drei Prominente als Koch-Kontrahenten gegenüber, die jedoch von Profiköchen vor der Sendung gecoacht wurden und auch während der Show etwas Unterstützung von ihnen bekommen.
Es wird in vier Runden gekocht: ein Impro-Gang aus drei vorgegebenen Zutaten (das ist das einzige Gericht, an das alle Promis Hand anlegen), eine Vorspeise, ein Hauptgericht und ein Dessert. Die Promis haben jeden Gang mit ihrem Profi-Mentor geprobt, Steffen Henssler jedoch muss ohne Rezepte und dergleichen auskommen. Anschließend vergibt eine Jury Punkte für die zubereiteten Gerichte.
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„Grill den Henssler“: Das ist die Jury der Show
Neben Steffen Henssler und seinen ehrgeizigen Koch-Kontrahenten, spielt natürlich auch die Jury der Show eine entscheidende Rolle. Denn: Die verkostet und entscheidet entweder nach professionellen Kriterien oder aber rein nach persönlichem Geschmack. Wie das Jury-Urgestein Reiner Calmund. Der kulinarische Koloss hat sich inzwischen halbiert, trotzdem gehört seine große Leidenschaft immer noch dem guten Geschmack.
Reiner Calmund
Reiner Calmund ist das Urgestein der „Grill den Henssler“-Jury und seit der ersten Show 2013 dabei. Er bewertet die Gerichte immer fair und rein nach Geschmack. Chi-Chi oder essbare Blüten braucht der Ex-Bundesliga-Manager nicht. Als bekennender Genießer kennt sich Reiner Calmund mit gutem Essen aus und nimmt bei seiner Bewertung kein Blatt vor den Mund.
Mirja Boes
Spaßvogelin Mirja Boes gilt als echtes Multitalent. Sie singt, schauspielert und ist dabei meistens lustig (fünf Comedypreise). Doch die Komikerin hat auch eine kulinarische Seite: Seit 2012 führt sie gemeinsam mit ihren beiden Freunden Peter Jarnuczak und Jürgen Hohn das Restaurant „Villa Vue“ in Essen.
Seit 2019 bereichert sie die Jury von „Grill den Henssler“ – und kennt als kulinarischer Vollprofi beide Seiten vom Grill. Sie ist nämlich selbst bereits einige Male als prominenter Gegner gegen Steffen Henssler oder Nelson Müller im Kochduell angetreten.
Christian Rach
Auch Christian Rach sitzt seit 2019 in der „Grill den Henssler“-Jury. Der Spitzenkoch ist ein alter Hase hinterm Herd und auch vor der Kamera. Bereits 1986 eröffnete er sein erstes Restaurant in Hamburg. Und bereits 2005 wurde er mit seiner RTL-Sendung „Rach, der Restauranttester“ bekannt. Damals brachte er mit seinem Know-how schlecht laufende Restaurants wieder auf Vordermann. Es folgten weitere Fernsehprojekten wie „Rachs Restaurantschule“, „Rach undercover“ oder „Rach sucht: Deutschlands Lieblingsrestaurant“.
Neben seinen Fernsehproduktionen ist Rach auch als Kochbuch-Autor tätig und: natürlich schwingt er auch regelmäßig noch selbst den Kochlöffel.
Neben den drei aktuellen Juroren saßen zuvor auch schon andere kulinarische Schwergewichte oder Schleckermäuler Teil der Jury wie etwa Tim Mälzer, Enie van de Meiklokjes, Johann Lafer oder Maria Groß.
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Das Erfolgsrezept von „Grill den Henssler“
Seit Clemens Wilmenrod (Ur-Fernsehkoch und Toast Hawai-Erfinder) wird im deutschen Fernsehen gekocht, gegrillt, geschnippelt, gebraten, gerieben und gebacken, was die TV-Küche hergibt. Kochshows sind also ein alter Hut und um sie zur großen Unterhaltungsshow zu steigern, braucht es einen gewissen Erfindungsreichtum. Wenn Sterneköche nicht gerade einmal wieder schnell Restaurants retten, treten die Fernsehköche zum Duell an – oft gegeneinander und gerne auch im Wettstreit um die Welt.
Bei „Grill den Henssler“ sollen nun also Laien dem ewigen Platzhirschen aus der Reihe der TV-Köche entgegentreten. Ähnlich wie bei „Schlag den Raab“, wo Henssler ja kurzzeitig sogar Raabs Nachfolge antrat, ist Hensslers Konkurrenz-Kandidat immer jemand, der mit Verbissenheit gewinnen will, und das hat aufs Publikum wohl letztlich den Effekt, dass es den Profi umso lieber scheitern sieht.
Wenn der sonst großspurige Henssler von der Jury einen eingeschenkt bekommt und wie ein ertappter Schuljunge beschämt lächelt, empfinden wir Schadenfreude. Gleichzeitig wissen wir durch seinen unbestreitbaren Willen zum Sieg, dass er den prominenten Kandidaten nichts schenkt und der Sieg verdient ist, wenn die Promis denn siegen, was letztlich sogar eher selten der Fall ist. In 74 Prozent der Sendungen, also etwa drei Vierteln, gewinnt Henssler.
Die Standard-Promis bei Grill den Henssler: Verona Pooth und Detlef Stevens
Hinzu kommt ein Wiedererkennungswert und Gewöhnungseffekt durch die gleichen Protagonisten: Nur acht verschiedene Jury-Mitglieder und vier Moderator:innen sah die Show in all den Jahren – und eben nur einen Steffen Henssler.
Auch bestimmte Promis kehren gerne zurück. So hat sich zwischen Henssler und Detlef Steves (52) bei ihren 17. Aufeinandertreffen schon eine gewisse Intimfeindschaft herauskristallisiert. Auch Panagiota Petridou (42) und Verona Pooth sind häufige Gegnerinnen von Steffen Henssler. Man empfindet ein Gefühl der Vertrautheit, eine Verbundenheit mit diesen Menschen, die man noch nie im Leben getroffen hat.
All diese Faktoren machen ein Format wie „Grill den Henssler“ erfolgreich.
„Grill den Henssler“: So läuft es für den Star-Koch bisher in der neuen Staffel
Das bewährte Erfolgsrezept soll „Grill den Henssler“ auch in der aktuellen, inzwischen 15. Staffel, zum Quotenerfolg verhelfen.
Nach mehreren Staffeln, die wegen der COVID-19-Pandemie ohne Publikum auskommen mussten und von denen eine wegen Corona sogar vorzeitig abgebrochen worden war, knüpft Staffel 15 wieder an das alte Konzept an. Moderatorin Laura Wontorra (32), die die Sendung 2019 nach nur einem Jahr aus wohl senderinternen Gründen von Annie Hoffmann (37) übernommen hatte, begrüßte das Publikum nun zum ersten Mal zurück im Studio. Sehr zur Freude vieler vor allem männlicher Fans…
Wir werfen eine Blick zurück auf die Highlights der ersten Folgen von Staffel 15.
Hensslers „Halloween-Special“: Eine gruselige Folge
Die erste Folge der neuen Staffel war zugleich ein „Halloween-Special“. Gäste waren diesmal Verona Pooth (53), Ross Antony (47) und Marijke Amado (67). Ross Antony kam verkleidet als Teufel, wurde aber für Graf Dracula mit Hörnern gehalten. Auch sonst sollte diese Sendung dem Motto gemäß gruselig werden. Das Studio war entsprechend dekoriert und auch die Jury hat sich in Schale geschmissen: Mirja Boes (50) kommt als Joker. Der wie Boes seit Staffel 9 in der Jury sitzende Sternekoch Christian Rach (64) erschien im Halloween-Anzug. Stammjurymitglied Reiner Calmund (72), dem man seine Liebe zum Essen nach der Diät nicht mehr so ansieht wie früher, hatte zumindest eine zum Thema passende Krawatte angelegt.
Wirklich gut lief es für Henssler nicht. Schon beim Impro-Gang urteilt Rach über die Kreation der Promis: „Ich habe noch nie so einen guten Impro-Gang gehabt. 10 Punkte! Es war perfekt!“ Henssler bekommt hingegen nur sechs Punkte. Der rächte sich an Rach, indem er in der folgenden Ausgabe eine Extra-Dosis Chili ins Dessert gab, das Rach kaum im Mund wieder ausspuckte.
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Die geballte Frauenpower grillt den Henssler nicht
Dass Rach in der ersten Show keineswegs zufällig Chili-Opfer wurde, erfuhr der Zuschauer erst in der darauffolgenden Folge von „Grill den Henssler“, die ein „#VOXforWomen-Spezial“ war. „Rach-Gefühle oder Rach-e-gefühle?“, fragt Wontorra in Anspielung aufs Halloween-Special der Vorwoche. „Beides“, erwiderte Henssler, woraufhin Wontorra fragte: „Hast du das mit Absicht gemacht?“ – „Ja, was denkst du denn?“, so Hensslers Antwort.
Nun aber musste Henssler im Frauen-Spazial gegen Motsi Mabuse (40), Irina Schlauch (30) und die Zwillinge Cheyenne und Valentina Pahde (27) antreten.
Henssler, der im Restaurantführer „Gault-Millau“ wegen seiner sexistischen Sprüche mal als „Mario Barth der Köche“ bezeichnet wurde, stellte klar: „Das ist für mich wie immer: Das sind Gegner. Mir ist egal, ob Mann, Frau oder was auch immer. Ich putze heute alles weg.“ Da hatte wohl einer die Halloween-Schmach (102:73 für die Gäste) nicht gut weggesteckt. Und Henssler hatte auch etwas ganz Besonderes für den Anlass vorbereitet, um seinem Chauvi-Ruf alle Ehre zu machen. Als Wontorra fragte: „Was hast du dir für die Chicas überlegt?“, erwiderte Henssler: „Ich habe keine Unterhose an.“
Sexistische Sprüche hin oder her: Henssler zog durch und gewann gegen das Damenteam.
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Erst Lästern, dann verlieren
Auch die dritte Folge war wieder ein Special, diesmal: das „RTL-Spendenmarathon-Special“ (denn Stammsender Vox gehört zur RTL-Gruppe). Als Gäste traten Collien Ulmen-Fernandes (40), Guido Cantz (50) und Jörg Pilawa (56) an.
So recht laufen wollte es für Henssler in dieser Sendung nicht. Die Moderatorin stichelte, weil in der neuen Show „Mälzer und Henssler liefern ab!“ Tim Mälzer (50) zuerst genannt wird. Das nahm Steffens Lieblingsfeind zum Anlass, sich noch während der laufenden Sendung zu Wort zu melden: „Der Abschaltimpuls wäre zu groß, wenn dein Name vorn stehen würde – nur Spaß, ist Zufall!“
Dann fing beim Räuchern des Saiblings das Backpapier Feuer, woraufhin Cantz und Pilawa lästerten: „Der ist aber aus dem Schwarzen Meer, oder?“, und: „Ist das Fisch oder Braunkohle?“ Dafür wollte Henssler sich dann im Kampf gegen Pilawa rächen und stichelte nun seinerseits gegen den gerade einmal sieben Jahre älteren Moderator: „Ich habe keinen Bock, gegen den Pilawa zu verlieren, guck dir den doch an, den Opa!“
Vorhaben und Pläne sind zwar was Schönes, umsetzen muss man sie aber eben auch und genau da haperte es – denn Pilawa gewann.
Die Bilanz der letzten Folgen von „Grill den Henssler“ ist für den großmäuligen TV-Koch also ernüchternd. Das Publikum hingegen kam wie gewohnt auf seine Kosten, sowohl im Studio als auch vor den TV-Schirmen.
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