Zukunft ja, nur welche?Warum Tochter Lourdes nicht die neue Madonna wird
Die erfolgreichste Popsängerin aller Zeiten als Mutter zu haben, ist für die eigene Karriere nicht immer förderlich. Madonna-Tochter Lourdes gibt viele Träume auf, bevor sie angefangen haben.
Als Madonna (63) ihre Tochter Lourdes 1996 zur Welt brachte, war sie selbst bereits ein Mega-Star. Vermutlich war es zu der Zeit einfacher, jemanden zu finden, der nicht wusste, dass die Erde rund ist, als jemanden, der noch nie von Madonna gehört hatte. Selbst wenn das eine Übertreibung ist, verdeutlicht es ein wenig den damaligen Status Sängerin, die als Tochter eines Automechanikers aus Michigan keinen glamourösen Start hatte.
Madonna-Tochter Lourdes sucht nach Zielen
Lourdes Maria Ciccone Leon, die sich auch Lola nennt, nutzt den Nachnamen ihres Vaters Carlos Leon (55). Trotz Reichtum und tausend Möglichkeiten, die ihr Madonna jederzeit hätte offerieren können, hatte sie leider nie die Chance, sich frei zu entfalten. „Meine Mutter ist so ein Kontrollfreak, sie hat mich mein ganzes Leben lang kontrolliert“, erklärte Lourdes einmal dem Interview Magazine.
Nun ist Lourdes schon 25 Jahre alt und noch so unsicher, wie sie es als Teenagerin schon war. Ihre Mutter ist einfach omnipräsent und Lourdes scheinbar nicht stark genug, einen ganz eigenen Weg zu finden. So probierte sie sich in jungen Jahren als Stylistin und Designerin aus. Doch ganz ehrlich: Allein mit dem Namen ihrer ersten Kollektion – „Material Girl“ – war klar, wer hier die Strippen zieht.
Lourdes würde keinen Hass-Post gegen ihre Mutter veröffentlichen wie Britney Spears
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Die Mutter hat die Macht
Kein Berater der Welt hätte Lourdes als Tochter von Madonna dazu geraten, einen Hit ihrer Übermutter für eigene Sachen zu nutzen. Die Single „Material Girl“ aus dem Jahr 1984 ist bis heute ein Klassiker und das Video, in dem Madonna mit ihrem Superstar-Image spielt, ist Kult. Übrigens lernte Madonna beim Dreh Sean Penn kennen und heiratete ihn kurze Zeit später.
Nun, der Kooperationspartner Macy‘s, ein bekannter amerikanischer Kaufhausgigant, hatte wohl auch mehr Interesse an Madonna als an ihrer damals vierzehnjährigen Tochter, die als Verkaufsargument aber praktisch für die Marke war, die sich als Zielgruppe „Schulmädchen“ ausgesucht hatte. Doch über die erste Kollektion kam „Material Girl“ nie hinaus.
Die Schatten von Madonna und Paul McCartney
Bleibt die Frage: Wie stark wünscht sich Lourdes wirklich etwas mit Mode zu tun zu haben? Einen zweiten oder gar eigenen Design-Versuch startete sie bisher nicht. Dass so etwas durchaus gelingen kann, beweist ja unter anderem Stella McCartney (50), deren Vater Paul McCartney (79) als Beatle mindestens so einen großen Schatten wirft wie Madonna.
Stella McCartney hat übrigens erkannt, was Lourdes für Talent hat und sie als Choreografin und Regisseurin für ihre letzten Adidas-Shows engagiert. Hinter den Kulissen kann Lourdes alles anwenden, was sie gelernt hat, ohne immer nur die Tochter von Madonna zu sein. Sie verbindet Tanz, Musik und Mode abseits der Öffentlichkeit, unter kreativen Leuten, die nicht für ihre Mutter arbeiten.
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Der Kampf gegen Klischees
Ihre Model-Karriere hingegen wirkt wie ein Bonusprogramm: Lourdes wird nicht unbedingt wegen enormer Laufstegqualitäten, ihrer Maße (sie ist nur etwa 1,70 m groß) und fotogener Ausstrahlung eingesetzt, sondern als Tochter mit einem berühmten Namen. Das betont auch Madonna gern, die sich vor Kurzem selbst in ein Mode-Shooting von Lourdes photoshoppte. Loslassen ist also auch nicht gerade leicht für Madonna, die übrigens Lourdes oft postet, während sich ihre Tochter im Gegenzug sehr zurückhält.
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Eine Verbündetete für Lourdes ist Rihanna (33), die sich Konventionen so widersetzt wie Madonna. Die frisch gekürte Nationalheldin von Barbados scheint in Lourdes mehr zu sehen. Rihanna hat sich selbst erfolgreich aus der Popwelt befreit. Bei ihr gibt es keine Modelmaße, keine Norm, keine Grenzen – sie dient als Vorbild für Madonnas Tochter und schenkt ihr Selbstvertrauen. Aktuell modelt Lourdes für Rihannas Valentinskampagne.
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Talentfrei oder einfach nur unter Druck
„Die Leute denken, ich sei dieses talentlose, reiche Kind, dem alles gegeben wurde“, meint Lourdes vor wenigen Monaten gegenüber der Vogue, „aber das bin ich nicht!“ Veröffentlich wurde das Statement in einer Ausgabe, deren Cover sie ziert – gemeinsam mit Kaia Gerber (20) und Bella Hadid (25), die Töchter zweier ehrgeiziger Model-Mamas, die erfolgreich in deren Fußstapfen getreten sind. Ihnen ist Lourdes tatsächlich einen Schritt voraus.
Denn so ein Leben will Lourdes nicht mehr: Sie will weg vom Image Madonna-Tochter. Sie zahlt sogar die Studiengebühren selbst. Das spricht für sie und macht Hoffnung, dass sie ihren Weg noch finden wird, aus dem enormen Schatten zu treten, wenn sie es denn will. Ein Ratschlag ihrer Mutter, der wirklich weise ist: „Es geht nicht um das Geld oder dein Gesicht oder wie heiß du aussiehst. Es geht darum, was du in die Welt bringst und was du hinterlässt.“
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Lourdes Vater Carlos Leon ist eine feste Größe
Für Lourdes bedeutet es allerdings auch, dass Madonna erwartet, dass sie Spuren hinterlässt. Das macht Druck, der für Lourdes längst alltäglich ist. Als Tochter einer Milliardärin und eines Fitnesstrainers hat Lourdes zwei Seiten des Lebens kennengelernt. Ihre Eltern trennten sich, als Lourdes sieben Monaten alt war. Carlos Leon tauchte danach ab, er hatte keine Lust auf ein Leben in der Öffentlichkeit, aber für Lourdes war immer da. Übrigens waren Carlos und Madonna sich einig, dass der Nachwuchs nicht verwöhnt aufwachsen darf.
Seit 2014 studiert Lourdes an der University of Michigan Musik, Tanz und Theater. Michigan ist die Heimat ihrer Mutter. Hier wuchs Madonna mit ihren fünf Geschwistern und später noch mit zwei Halbgeschwistern auf. Engen Kontakt hatte Madonna aber eigentlich nur zu ihrem älteren Bruder Christopher Ciccone (61), der sie zunächst nach New York begleitete, mit ihrem in einem Apartment wohnte und die Clubwelt eroberte.
Mutter Madonnas Fußstapfen
Christopher arbeitete als Madonnas „Mädchen für alles“, richtig entlohnt wurde er dafür nicht. Als Dank outete Madonna ihn ungefragt als homosexuell und seine Neigung soll es auch gewesen sein, die zum Bruch führte, weil Madonnas zweiter Ehemann, Regisseur Guy Ritchie (53), angeblich schwulenfeindlich sei. Ob Lourdes einen guten Kontakt zu ihrem Onkel hat, der heute als Innendesigner arbeitet, ist nicht bekannt. Zuletzt kam die Familie zum 90. Geburtstag ihres Großvaters zusammen.
Zurück zu Madonnas Tochter: Lourdes hat mit drei Jahren begonnen zu tanzen – ihre Mutter war einst auf dem besten Weg Tänzerin zu werden. War es also ihre Entscheidung? Ihre Kindheit über war sie an der Fiorello H. LaGuardia High School of Music & Art and Performing Arts, dort lernte Lourdes ihre erste Liebe, den heutigen Schauspieler Timothée Chalamet (26) kennen. Heute ist sie mit dem Friseur Jonathan Puglia (23) liiert, der ihr vielleicht eine Beziehung abseits der Paparazzi bieten kann.
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Zukunft ungewiss
Eine bekannte Tänzerin ist Lourdes nicht geworden, angeblich hatte sie Potential, was Madonna dazu brachte, sie noch mehr zu pushen. Vielleicht wollte Lourdes den Traum ihrer Mutter dann aber doch nicht ausleben. Irgendwelche Popstar-Ambitionen hat sie zum Glück nicht – es erspart ihr noch mehr Madonna-Hype und Kritik in ihrem Leben. Als Schauspielerin hätte sie leichtes Spiel, besser zu sein als Madonna, doch Lourdes zieht es hinter die Kamera.
Mit der Entscheidung, weit weg von der Mutter zu leben, hat sich Lourdes dem Kontrollzwang ihrer Mutter entzogen – wie einst Halbbruder Rocco (21), der es vorzog, zu seinem Vater Guy Ritchie zu ziehen. Bleiben noch David Banda Mwale (16), Mercy James (15) und die neunjährigen Zwillinge Stelle und Estere, denen Madonna das Leben diktiert. Lourdes wünschen wir, dass sie ihre Talente betont und auslebt, egal welchen Stempel man ihr deswegen aufdrückt, und sie ihrer Mutter beruflich fernbleibt.