Bei Auftritten und KonzertenKerstin Ott im Interview: Ihr Lampenfieber ist nach Corona „wieder größer“
Kerstin Ott hat ihre Auftrittsangst eigentlich gut unter Kontrolle. Nach der langen Corona-Pause ist das Lampenfieber allerdings "wieder größer" geworden, verrät sie im Interview. Außerdem blickt sie auf ihre "Let's Dance"-Teilnahme zurück und verrät, was sie der Show zu verdanken hat.
Kerstin Ott (40) hat in der vergangenen Woche die Deluxe-Version ihres Erfolgsalbums „Nachts sind alle Katzen grau“ veröffentlicht. Nach den langen Corona-Lockdowns warten nun wieder die großen Bühnen auf die Sängerin. Die „Die immer lacht“-Interpretin leidet unter Auftrittsangst, mit der sie mittlerweile eigentlich „relativ entspannt“ umgeht, wie sie im Interview mit spot on news erzählt. Durch die Corona-Pause sei das Lampenfieber allerdings „wieder größer“ geworden. Außerdem verrät die 40-Jährige, warum sie immer anfangen muss zu lachen, wenn es um „Let’s Dance“ geht, und was sie ihrer Teilnahme an der Show 2019 zu verdanken hat.
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Bald stehen wieder große Konzerte an. Sie leiden unter Auftrittsangst. Haben Sie ein Ritual, um sie jedes Mal zu überwinden?
Kerstin Ott: Mittlerweile habe ich Gott sei Dank Erfahrungen gesammelt und weiß, wie ich mit diesem Druck vor einem Auftritt umgehen kann. Es hat ein paar 100 Auftritte gebraucht, bis es so weit war. Aber das Schöne ist ja, man wächst mit seinen Aufgaben. Wenn ich mich vor einem Auftritt gut vorbereitet und eingesungen habe und dann die letzten fünf Minuten, bevor es losgeht, tatsächlich ganz in Ruhe bin und nicht mehr von allen Seiten vollgequatscht werde, bin ich mittlerweile relativ entspannt.
In der Corona-Pandemie hatten Sie weniger Auftritte als gewöhnlich. Wird es für Sie eine Überwindung sein, jetzt wieder öfter auf der großen Bühne zu stehen?
Ott: Ja, das kann ich ganz klar merken. Auf jeden Fall ist das Lampenfieber jetzt wieder größer. Das liegt aber auch daran, dass das Alltägliche gefehlt hat und der Rhythmus, den man vorher hatte. Den muss ich erst mal wieder langsam erarbeiten. Aber ich glaube, das kennt jeder. Wenn man etwas vorher fast jeden Tag gemacht hat und dann für zwei Jahre fast komplett pausiert hat, dann muss man sich wieder langsam herantasten.
Wofür haben Sie sich in der Pandemie Zeit genommen, für das sie sonst keine hatten?
Ott: Ich habe erst mal sehr genossen, viele Tage am Stück im eigenen Bett zu schlafen. Das fand ich ganz toll. Außerdem haben wir zu Hause alles renoviert, was es zu renovieren gab. Denn wir wussten: Wenn es wieder losgeht, werden wir dafür keine Zeit haben. Wir haben alles auf Vordermann gebracht. Das hat auch großen Spaß gemacht.
Ist denn alles glattgelaufen bei der Renovierung?
Ott: Ja. Ich kenne noch viele Handwerker von damals, als ich noch selbstständig als Malerin und Lackiererin unterwegs war. Daher wusste ich auch, wen ich im Haus hatte. Wir haben aber auch ganz viel selbst gemacht. Von daher bin ich sehr glücklich, dass alles gut gelaufen ist und keine großen Schwierigkeiten aufgetreten sind. Wir sind auch immer
In der Pandemie hatten Sie auch viel Zeit, über Ihre Ausnahmekarriere nachzudenken. Wie blicken Sie darauf zurück?
Ott: Ich bin sehr dankbar, dass alles so gekommen und gelaufen ist, wie das in den letzten fünf Jahren der Fall war. Darin hat auch viel Arbeit gesteckt. Viele denken ja immer, dass man einmal seinen Durchbruch-Song hat und dann nicht mehr viel tun muss. Ich bin froh, dass ich so ein tolles Team habe und dass die Fans von Anfang an so genügsam mit mir waren. Ich muss bei meinen Auftritten keine Tanzshows auf die Beine stellen und kann einfach so sein, wie ich bin. Ich glaube, das ist auch ein kleines Erfolgsrezept.
Apropos Tanzshow: 2019 nahmen Sie an „Let’s Dance“ teil und waren die erste Frau, die mit einer Tänzerin getanzt hat. Aktuell läuft die Show wieder im Fernsehen. Verfolgen Sie 15. die Staffel?
Ott: Wenn ich Zeit habe und zu Hause bin, dann gucke ich. Meine Frau ist nach wie vor ein Riesenfan dieser Sendung und das schon die ganzen Jahre über. Ich komme immer dazu, wenn es gerade passt.
Wie erinnern Sie sich an Ihre eigene Teilnahme zurück?
Ott: Ich muss immer ein bisschen anfangen zu lachen, wenn es ums Tanzen und „Let’s Dance“ geht. Dass ich keine Koryphäe auf dem Tanzparkett war, das war mir recht schnell klar. Ich habe eigentlich gedacht, dass ich mir das vielleicht aneignen könnte. Es war aber schnell klar, dass das nicht funktionieren kann. Nichtsdestotrotz habe ich viel gelernt. Ich habe heute immer noch eine gute Freundschaft mit Regina (Luca, Profitänzerin, Anm. d. Red.). Ich bin außerdem sehr dankbar dafür, dass ich dadurch damals wieder mit dem Sport angefangen habe. Das mache ich bis heute. Zuvor habe ich jahrelang keinen Sport getrieben. Mittlerweile ist das ein totaler Zugewinn für mich.
Arbeiten Sie schon an einem neuen Album? Was steht als nächstes in der Pipeline?
Ott: Es stehen sehr viele Auftritte an. Außerdem ist vor dem Album nach dem Album und umgekehrt. Ich schreibe durchgängig an Songs und hoffe, dass ich tolle Einfälle habe.