SeelenstripteaseMax Giesinger: Nach dem Hype kam die Therapie
Deutschpop-Star Max Giesinger geht ganz offen damit um, dass er sich nach seinem Höhenflug in Therapie begab.
Der Sänger wurde dank Hits wie „80 Millionen“ zu einer festen Größe der deutschen Popmusik. Im Gespräch mit dem ‚DB Mobil‘-Magazin enthüllt der 33-Jähriger aber nun: Nach seinem Durchbruch erlebte er eine waschechte Sinnkrise.
Nach dem Erfolg ging es in Therapie
„Als es losging mit dem Erfolg, war ich eine Zeit lang wahnsinnig happy. Aber irgendwann habe ich mich daran gewöhnt und gedacht: Krass, darauf habe ich mein ganzes Leben hingearbeitet – und so ist das jetzt? Warum kann ich das nicht mehr so stark genießen wie früher?“, berichtet der Musiker.
Eine Therapie habe ihm dabei geholfen, genauer zu hinterfragen, „warum ich das eigentlich so dringend wollte.“ Giesinger: „Warum ich Bock habe, in Arenen zu spielen, warum ich die Bestätigung von 5000 Leuten, die mir zujubeln, suche.“
Dadurch habe er realisiert, dass vieles auf mangelnde Selbstliebe und die Scheidung seiner Eltern zurückführte. Umso wichtiger findet es der ehemalige ‚The Voice of Germany‘-Teilnehmer heute, das Thema mentale Gesundheit zu entstigmatisieren. „Es würde die Welt viel offener und gesünder machen. Ich frage mich, warum alles, was mit Mental Health zu tun hat, für viele immer noch ein Tabuthema ist. Wenn man eine Erkältung hat, geht man doch auch zum Arzt“, erklärt Max Giesinger.
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Max Giesingers Bahnhofs-Konzerte im Juni
Giesinger geht am 1. Juni mit dem ICE 4 auf die „schnellste Tour Deutschlands“.
An diesem einen Tag wird er an vier Bahnhöfen vier Konzerte geben, weitere Details sind noch geheim. Privat hingegen nimmt der Sänger weiter Druck und Tempo aus seinem Leben, indem er versucht, Social Media zumindest reduzierter zu nutzen: „Der ganze Körperkult, der Perfektionismus und die Selbstdarstellerei auf Portalen wie Instagram triggern das Schlechte in uns allen. Das kann wirklich gefährlich sein, nicht umsonst ist die Zahl der psychischen Erkrankungen gestiegen, seit es Social Media gibt.“
Böhmermanns Mobbing
Er selbst habe 2017 schlechte Erfahrungen mit Social Media gemacht, als sich TV-Entertainer Jan Böhmermann in dessen Show über Giesingers Musik lustig gemacht hat. „Die Leute haben sich total auf mich eingeschossen. Das hat mich erst überrascht, und als ich mich dann mit den Kommentaren befasst hatte – was keine kluge Idee war -, richtig umgehauen“, erzählt der 33-Jährige im Gespräch mit dem Magazin.
Der Shitstorm habe unangenehme Erinnerungen an seine Schulzeit heraufbeschworen, in der er gemobbt worden sei. Nach der Böhmermann-Sendung sei es dann wieder wie früher gewesen: „Die ,Coolen‘ belächelten mich. Ich war verunsichert, wenn mich Leute auf der Straße freundlich angeguckt haben, ich wusste nicht mehr: Lächeln die mich gerade an, oder lachen die über mich?“ (Bang/K&T)