Von der Poetin zum Rap„Sing meinen Song“: Deshalb will Elif gar nicht mehr rebellieren
Zu Hause war Elif schon immer die brave Tochter, draußen der krasse Teenager. Nach dreizehn Jahren im Showbiz hat sie genug gekämpft und geht neue Wege, wie sie bei „Sing meinen Song“ zeigt.
Als Elif (29) bekannt wurde, war sie gerade mal sechzehn Jahre alt. Dass sie mit ihrer Teilnahme an der Castingshow „Popstars“ ihren Wunsch, Musikerin zu werden, tatsächlich erfüllen konnte, hätte sie selbst nie geglaubt. Zu fern war das Business für eine junge Frau, die zu Hause nach den strengen Regeln des Islams leben musste. Heute steht sie im Mittelpunkt bei „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“.
Elif führte ein Doppelleben
Anlässlich der Show lässt sie ihre Vergangenheit noch einmal Revue passieren. „Ich konnte mich einfach nicht so entwickeln, wie ich mich als Künstlerin entwickeln wollte, als ich zu Hause gewohnt habe“, erzählt sie den anderen Musikern wie Clueso (42) und Johannes Oerding (40), „weil einfach zu viele Verbote da waren.“
So sexy zeigt sich Elif auf Instagram
Deshalb hat sich Elif schon in der Pubertät ein Doppelleben aufgebaut. Außerhalb des Elternhauses lebte sie einen krassen Gegenentwurf zu ihrem Brave-Tochter-Image: Sie trank Alkohol, rauchte und wünschte sich ein ganz anderes Leben – als Rebellin ohne Grenzen. Heute liebt sie die meisten türkischen Traditionen, die ihr als Teenagerin das Leben schwer machten. Das heißt nicht, dass sie es akzeptiert, dass man jungen Frauen keine Freiheiten einräumt.
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Morddrohungen wegen Songtexten
Mit „Alles helal“ legte sie sich noch 2020 ordentlich mit den Sittenwächtern des Islam an, weil sie sich mit dem Song dafür einsetzt, mehr Freiheiten zuzulassen und keine Gewalt gegen Frauen anzuwenden, die einen anderen Lebensentwurf verfolgen, als er von strenggläubigen Elternhäusern vorgesehen ist. Dafür erhielt sie sogar Morddrohungen.
Längst hat sich Elif vom unsicheren Teenie zur selbstbewussten Frau entwickelt und auch ihrer Musik hat sich verändert. Nach ihrem Popstar-Erfolg, sie wurde Zweite bei dem Castingwettbewerb 2009, startete sie als Jungstar mit sehr poetischen Songs durch, mittlerweile hat sie den Rap für sich entdeckt. Dort kann sie noch mehr auf den Punkt kommen und ihre Meinung vertreten.
Versöhnliche Zeilen
Doch die Zeiten der großen Rebellion sind vorbei. Mittlerweile hat sich Elif nämlich mit ihren Eltern versöhnt und findet ihren Weg im Umgang mit den strengen Regeln des Islams. „Ich habe keine Lust mehr, zu rebellieren“, erzählt sie in der „Elif Story“ auf Vox, die im Anschluss an „Sing meinen Song“ zu sehen sein wird. Im Gegenzug zeigen sich die Eltern nun stolz und lassen sie ihr Ding machen.
Das bedeutet sicher nicht, dass Elif zur Vorzeigetochter wird, die sich unterbuttern lässt. Ihr neues Album „Endlich tut es wieder weh“ erscheint im September und die erste Single-Auskopplung „Bomberjacke“ zeigt sich ehrlich wie eh und je. Auch den Kampf gegen die Unterdrückung legt sich nicht ganz ab.
Neues Album wird nicht brav
„Türkische Mädchen setzen nach der Party Kopftuch auf, den Schmerz erträgt man nur, wenn man noch an die Hoffnung glaubt“, heißt es in dem Song. Trotzdem hat sich die Musikerin verändert, sie geht bedachter mit Worten um. Und: Elif schaut nach vorn. Die letzten Jahre waren nicht einfach, sie befreite sich aus ihrem alten Management und trennte sich von einer Liebe, die sie selbst als „toxisch“ bezeichnete.
Beim heutigen „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ kann sie sich zurücklehnen und gelassen auf ihre Vergangenheit blicken. Denn nun sind die anderen Stars dran, ihre Liedern zu interpretieren. Neben Clueso und Gastgeber Johannes Oerding treten die SDP-Jungs Vincent Stein (38) und Dag-Alexis Kopplin (38), Floor Jansen (41), Kevin Jones (27), und Lotte (26) an. So viel sei gespoilert: Es wird hochemotional.
„Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ läuft dienstags ab 20.15 Uhr auf VOX. Im Anschluss bringt der Sender eine „Story“ über den Künstler oder die Künstlerin, die an dem Abend im Mittelpunkt steht.