Kleid an der falschen Frau?Designer von Marilyn Monroe-Kleid macht Kim Kardashain fertig – zu Recht?
Kim Kardashian sorgte mit ihrem Auftritt in dem legendären Marilyn Monroe-Kleid auf der diesjährigen Met-Gala für Aufsehen. Einem stößt das aber sauer auf: Bob Mackie, der das Kleid entwarf.
Kim Kardashian hätte wohl nicht gedacht, dass sie nach ihrem Auftritt auf der diesjährigen Met-Gala in dem ikonischen Marilyn Monroe-Kleid noch einmal mächtig Kritik abbekommen könnte. Für ihre Entscheidung das geradezu historisch bedeutende Kleidungsstück für eine Nacht zu tragen und dafür auch noch ein paar Kilos zu verlieren, gab es bereits im Netz jede Menge negative Stimmen. Doch nun formuliert es einer noch mal besonders scharf: ausgerechnet Bob Mackie , der einzig wahre ursprüngliche Designer des Kleides.
Video News
Bob Mackie hält Kims Entscheidung für „einen Fehler“
Der 82-Jährige verurteilt den Auftritt des Reality-Stars in dem berühmten Outfit von Monroe: „Ich denke, es war ein großer Fehler“, erklärte er gegenüber Entertainment Weekly. „Marilyn war eine Göttin. Eine verrückte Göttin, aber eine Göttin. Sie war einfach fabelhaft. Niemand war so fotogen. Und es wurde für sie gemacht und entworfen. Niemand sonst sollte in diesem Kleid gesehen werden.“
Tatsächlich wurde das Kleid nicht nur für Monroe entworfen, es wurde auch noch genau auf ihren Hautton abgestimmt. Die wohl berühmteste Blondine der Welt, die 1962 starb, trug das Kleid auf der berüchtigten Aufführung im Madison Square Garden. Dort sang sie wenige Wochen vor ihrem Tod „Happy Birthday, Mr. President“ für John F. Kennedy, mit dem ihr eine Affäre nachgesagt wurde.
Auch eine Kardashian kann da nicht mithalten
Es ist eine unvergessene Geschichte in der schillernden Glitzerwelt Hollywoods, Marilyn Monroe ist eine Film-Ikone bis heute. Doch bedeutet das auch, dass heute niemand mehr in ihre Fußstapfen treten darf – zumindest kleidungstechnisch nicht? Einen Gefallen hat sich Kim Kardashian damit sicherlich nicht getan, denn mit einer Legende wie Marilyn Monroe mitzuhalten ist auch für eine Kardashian schwer.
Kim Kardashian trug ein weiteres Marilyn-Monroe-Kleid zur Met Gala
In ihrem neureichen Leichtsinn verschwendete Kim offenbar keinen Gedanken daran, dass sie leider nicht alles sein kann – und schon gar nicht eine Art zweite Marilyn. Vielleicht hätte ihr bereits auffallen müssen, dass man sich sprichwörtlich nicht in jede Rolle hineinquetschen kann, als der Reißverschluss des Kleides sich nicht schließen ließ. Stattdessen legte sich die Unternehmerin einen weißen Pelz um, den sie galant die ganze Zeit perfekt über der Stelle platzierte, an der der offene Reißverschluss zu sehen gewesen wäre.
Doch hätte es eine andere Showbiz-Lady besser tragen können? Wohl kaum, denn eine Göttin sollte man nicht ersetzen – und einer neuen sollte man zumindest ein neues ikonisches Kleid schneidern.
Kann sie sich wirklich alles leisten?
Die Zeiten von den Grand Damen Hollywoods scheinen gezählt zu sein – oder ist das vielleicht ein Irrtum? Man soll nach vorne blicken und so tut es offenbar auch die Gesellschaft, wenn es um Themen wie Legenden der Neuzeit geht. So ist Kim Kardashian für tausende von Frauen auf dieser Welt ein echtes Vorbild, beeindruckt mit Wahnsinns-Auftritten in der Öffentlichkeit und ist für die neue Generation sogar ganz sicher eine Ikone.
Aber dann doch bitte eine eigenständige oder zumindest eine, die nicht mit dem Vorschlaghammer darauf aufmerksam macht, alles besitzen und sein zu können, ohne sich den Risiken oder dem Wert eines geschichtlichen Gegenstands bewusst zu sein.
Rekord: Andy Warhols Porträt von Marilyn Monroe bringt 195 Millionen
Die TCM-Moderatorin Alicia Malone formulierte es treffend gegenüber Entertainment Weekly: „Es gibt ohnehin schon Probleme mit der tatsächlichen Erhaltung des Kleides und Dinge wie zu viel Luft können ein Kleid beeinträchtigen. Normalerweise werden diese Outfits sehr stark in kontrollierten Umgebungen aufbewahrt. Die Verantwortlichen achten sehr darauf, wie sie mit diesen historischen Gegenständen umgehen. Es war ziemlich alarmierend, dass sie es tragen konnte. Ich persönlich wünschte, sie hätte eine Replik anstelle des Originals getragen.“
Bob Mackies Meinung zur Kardashian-Familie
Es ist nicht das erste Mal, dass der Bob Mackie zu den Kardashians äußert. Im vergangenen Jahr machte er klar, was er vom Stand des K.-Clans in der Gesellschaft der Reichen und Schönen wirklich hält. „Die Kardashians sind sehr attraktiv und einige sind geradezu schön, aber sie sind nur berühmt dafür, berühmt zu sein. Sie haben einfach nur viel Geld verdient.“ Besonders der Kleidungsstil der Kardashian-Frauen fällt dem 82-Jährigen ins Auge. „Ein paar von ihnen haben wirklich Chers Kleidung kopiert, auf den Punkt genau, was interessant ist.“
Mackie entwarf in der Vergangenheit auch berühmte Outfits für die Sängerin. „Ich habe diese Outfits vor so vielen Jahren gemacht, dass ich mir keine Sorgen darüber mache, dass sie kopiert werden oder so. Es ist wirklich eine Art Kompliment.“ Zu diesem Zeitpunkt klang er also noch versöhnlich – wenn es um Marilyn Monroe geht, scheint er allerdings keinen Spaß mehr zu verstehen.
Die Geschichte zum Kleid
Mackie zählt zu den legendärsten Designern auf der Welt. 1962 war er Assistent des Mode-Designers Jean Louis. Doch Mackie selbst war es, der die Originalskizze für das Kleid zeichnete. Louis war dann für die Herstellung des Seidensoufflés zuständig– einem leicht entflammbaren Stoff – der dem Kleid seinen Nude-Illusion-Effek verleiht. Monroe wurde angeblich in das Kleid eingenäht, dazu wurde es auf ihren Teint angepasst.
Drei Monate nach ihrem Auftritt in der Robe wurde Marilyn Monroe im Alter von 36 Jahren tot in ihrem Apartment aufgefunden – Todesursache war eine Überdosis Schlaftabletten (für viele bleibt ihr Tod bis heute mysteriös, es ranken sich viele Geschichten um das Ableben der Schauspielerin).