Hinter den KulissenVal Kilmer: Seine Stimme wurde für „Top Gun“-Fortsetzung künstlich hergestellt
Die Stimme von Val Kilmer wurde für seine Rolle in "Top Gun: Maverick" mit Hilfe von KI-Technologie nachgebildet.
Der 62-jährige Schauspieler verlor seine Stimme, nachdem er sich 2014 im Rahmen einer Kehlkopfkrebsbehandlung einem zwingenden Luftröhrenschnitt unterzogen hatte. Seine Stimme war danach nicht mehr dieselbe. „Das ist ein Luftröhrenschnitt, damit ich besser atmen kann, da die Drüsen in meinem Hals angeschwollen waren“, verriet der Schauspieler 2020 im USA-Frühstücksfernsehen „Good Morning America“.
Val Kilmer sollte seine Originalstimme zurückbekommen
Als es darum ging, seine Rolle als Iceman in der lang erwarteten Fortsetzung wieder aufzunehmen, arbeitete er mit dem Tech-Start-up-Unternehmen Sonantic zusammen, um seinen gesprochenen Dialog zu erstellen. Anders gesagt: Die Aufgabe bestand darin, einen „Deepfake“ seiner Stimme zu erstellen.
Der CTO und Mitbegründer des Unternehmens, John Flynn, erklärte gegenüber ‚Fortune‘: „Unser Ziel war es von Anfang an, ein Stimmenmodell zu erstellen, auf das Val stolz sein würde. Wir wollten ihm unbedingt seine Stimme zurückgeben und ihm ein neues Werkzeug für alle anstehenden kreativen Projekte an die Hand geben.“
Es fehlte an Originalmaterial
Normalerweise erstellt Sonantic ein Stimmenmodell für einen Schauspieler, indem sie ihn aufzeichnen lassen, wie er aus einem Skript vorliest, aber in Vals Fall war „ein bisschen mehr Handarbeit“ erforderlich.
Nachdem alte Audioaufnahmen Kilmers digital „gesäubert“ worden waren, wurde eine „Voice Engine“ eingesetzt, um dem Sprecher beizubringen, wie der Schauspieler zu sprechen. Da jedoch etwa zehnmal weniger Daten zur Verfügung standen als normalerweise, musste das Unternehmen neue Algorithmen entwickeln, um ein qualitativ hochwertigeres Stimmmodell zu erstellen.
John Flynn dazu: „Am Ende haben wir mehr als 40 verschiedene Stimmmodelle erstellt und das beste, hochwertigste und ausdrucksstärkste ausgewählt. Diese neuen Algorithmen sind nun in unsere Voice Engine eingebettet, so dass auch künftige Kunden automatisch davon profitieren können.“
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Val Kilmer ist begeistert
Und Val selbst hätte nicht zufriedener sein können. Er schwärmte: „Sonantic hat meine Stimme in einer Weise wiederhergestellt, die ich nie für möglich gehalten hätte. Als menschliche Wesen ist die Fähigkeit zu kommunizieren der Kern unserer Existenz, und die Auswirkungen des Kehlkopfkrebses haben es für andere schwierig gemacht, mich zu verstehen“, fügte er hinzu. Der Star weiter:
„Die Möglichkeit, meine Geschichte mit einer Stimme zu erzählen, die sich authentisch und vertraut anfühlt, ist ein ganz besonderes Geschenk“.
Mit „Top Gun“ landete Kilmer in der A-Liga
Sein Spielfilm-Debüt gab Kilmer im Jahr 1984 in der komplett duschgeknallten Komödie „Top Secret!“, in der ein Amerikaner in die DDR reist. Tony Scotts Erfolgsfilm „Top Gun“ schoß den extrem gutaussehenden Star zwei Jahre später endgültig in Hollywoods-Starolymp.
In Oliver Stones Biopic „The Doors“ verkörperte Kilmer 1991 die Rock-Legende Jim Morrison. Die Konzert-Sequenzen sang er alle selbst. Die Kritik war begeistert.