Kulturelle AneignungVerona Pooth mit Rastazöpfen: Kommt jetzt der Shitstorm?
Huch, ist das etwa Verona Pooth? Mit ihren neuen Rastazöpfen hätten wir sie fast nicht erkannt! Doch gerade wegen ihrer neuen Frisur bahnt sich gerade ein ziemlicher Shitstorm an.
„Die Frau mit Zaster trägt jetzt Rasta“ – so beschreibt ein Follower Verona Pooths Typveränderung. Und das ist alles andere als ein Kompliment. Ihren Weg zur neuen Frisur hat Werbe-Ikone Verona Pooth stolz in einem Instagram-Video festgehalten – doch warum ihr dieses Video zum Verhängnis werden könnte, haben wir uns einmal genauer angesehen.
Verona Pooth lässt sich Rastazöpfe machen
Der Weg bis zu den hüftlangen Rastazöpfen, auch genannt Braids, war sehr lang. Ganze 6 Stunden musste sich die 54-Jährige in einen Düsseldorfer Friseursalon setzen, wo man ihr die langen dünnen Strähnen geflochten hat. Hinter Veronas Rasterkopf steckt also viel Handarbeit, die TV-Beauty ist begeistert: „Das sieht ja stark aus.“
Verona Pooth in großer Angst – hier ist der Grund!
Am Ende ist von ihren langen braunen Locken nichts mehr übrig, doch das stört Verona nicht. Sie bezeichnet ihre neue Frisur als „ein wahres Kunstwerk“ und betrachtet sich fasziniert im Spiegel. Ganze zwei Monate können die Rastazöpfe halten, lassen sie die Stylistinnen wissen. Perfekt, schließlich hat sich Pooth die neue Frisur extra für ihren einwöchigen TV Dreh mit ProSieben in Thailand flechten lassen. Während viele Fans die neue Frise feiern, sind andere von der Typveränderung der TV-Ikone alles andere als begeistert.
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Das Problem mit den Rastazöpfen
Speziell Rasterzöpfe gelten inzwischen als ein echtes Problem – zumindest wenn man sie sich als Person ohne afrikanische Wurzeln flechten lässt. Denn in dieser Kultur hat die Frisur ihren Ursprung. Nicht nur als Haartracht, sondern auch als Zeichen der Unterdrückung. Kopieren jetzt weiße Menschen die Frisur, eignen sie sich nur eine andere Kultur an – ohne die systematische Unterdrückung dahinter zu erleben.
Und genau deswegen muss sich auch Verona dem Vorwurf stellen. Doch sie ist natürlich nicht die einzige. Erst vor wenigen Wochen musste das Konzert der Schweizer Reggae-Band Lauwarm abgebrochen werden, nachdem sich die Besucher extrem über die Dreadlocks der weißen Musiker aufgeregt hatten. Auf Instagram hatte die Band anschließend dazu aufgerufen, dass man zwischen kultureller Aneignung und Anerkennung unterscheiden sollte. Sie selbst wären mit dem Vorwurf vorher auch noch nie konfrontiert worden und hätten sich erst einmal damit auseinandersetzen müssen.
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Betreibt Verona Pooth kulturelle Aneignung?
„Ein sehr sensibles Thema. Da spricht man von ‚rassistischer kolonialer Aneignung‘, vielleicht magst du dich ja sicherheitshalber vor dem Dreh noch informieren“, hieß es in einem Kommentar zu Veronas Haaren. Ein anderer schrieb: „Mittlerweile dürfte es auch bei den deutschen weißen Frauen angekommen sein, dass Braids ein totales No-Go sind und eine kulturelle Aneignung darstellen. Big red flag also! Ich würde so keinesfalls vor die Linse treten, weil es auf jeden Fall schwerere Rassismusvorwürfe lostreten würde… Bitte unbedingt darüber informieren, bevor es zu spät ist!!!“
Doch dabei ist die TV-Beauty gar keine deutsche Kartoffel – zumindest, wenn man ihren Stammbaum verfolgt. Ihre Mutter kommt nämlich aus Bolivien – und das ist für viele User ein Argument, um sie von den Rassismusvorwürfen freizusprechen. Ein User schrieb: „Eine Frau mit bolivianischen Wurzeln lässt sich Braids machen von schwarzen Hairstylisten. Und hier wittern Weiße kulturelle Aneignung.“
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Ihre Fans sind auch nicht begeistert
Es scheint, als hätte Verona nicht über diesen wichtigen Aspekt ihrer Frisur nachgedacht. Ihr ging es wohl nur um den Style – doch auch der kommt eher durchwachsen bei ihren Fans an. Auf ihrem Weg vom Frankfurter Flughafen über Abu Dhabi bis nach Thailand hat die 54-Jährige ihre Fans gefragt, wie sie ihren neuen Rastazöpfe finden. Und leider ist das Ergebnis sehr eindeutig ausgefallen. Mehr als 77 Prozent haben dafür gestimmt, dass sie Veronas alte Frisur schöner fanden. „Du siehst schrecklich damit aus, lass dir das Geld wiedergeben“, schrieb etwa ein User unter dem Friseur-Video. Die Ich-Darstellerin wird also bereits wegen ihrer ungewöhnlichen Frisur verspottet – ob sie da auch noch Rassismus-Kritik einstecken kann?
Verona Pooth selbst hat sich zu den Fotos noch nicht geäußert. Bis jetzt übergeht sie die zahlreiche Kritik und ist mittlerweile in Thailand angekommen, wo sie in der nächsten Woche zusammen mit Wigald Boning ihren TV-Dreh meistern wird. Auf jeden Fall sollte sie sich warm anziehen – denn sobald sie mit ihren Braids im Fernsehen erscheint, dürfte das wohl einen echten Shitstorm auslösen. Die einzige Frage ist nur noch, was ihr von wem vorgeworfen wird – Twitter dürfte Rassismus wittern – ihre Fans eher eine Geschmacksverirrung.