Geburtstagsparty in der KaribikRod Stewart wird 80: Der letzte Dandy des Rock’n’Roll
Rod Stewart ist nicht nur einer der größten Popstars, sondern auch der größte Dandy der Musikwelt. Am heutigen 10. Januar wird er 80 Jahre alt.
Mit Welthits wie "Sailing", "Baby Jane" oder "Da Ya Think I'm Sexy?" wurde Rod Stewart (80) zu einem der erfolgreichsten Musiker aller Zeiten. Seinen Legendenstatus verdankt er jedoch auch seinem Image als exzessiver Playboy und schillerndes Sexsymbol, dass er bis heute sorgsam pflegt.
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Ausgeprägte Tendenz zur Selbstinzenierung
Schon in jungen Jahren ließ Rod Stewart eine ausgeprägte Tendenz zur Selbstinszenierung erkennen, wobei von Anfang an seiner Haarpracht eine zentrale Rolle zukam. Wie der Sänger dem "Spiegel" verriet, betrieb er bereits als Teenager größten Aufwand, um diese in die gewünschte Form zu bekommen. "Wir konnten uns damals keinen Fön leisten", berichtete er dem Blatt. "Also hab ich meine Matte auf den Tisch gelegt, Handtuch drauf und dann mit dem Bügeleisen getrocknet. Ich musste immer höllisch aufpassen, dass ich mir meine schönen Haare nicht versenge. Krass, ich weiß. Aber wenn man arm ist, muss man kreativ sein."
Knallenge Spandex-Hosen mit Tigerprint
Auch auf seine Outfits legte er zeitlebens größten Wert und passte sie in den ersten Jahren seiner schillernden Karriere stets radikal den neuesten Modetrends an. Bereits in der Blues-Rock-Zeit vor seiner Solo-Karriere, als er noch neben dem späteren Rolling-Stones-Gitarristen Ron Wood (77) als Frontmann der "Faces" auf der Bühne stand, trieb er den seinerzeit angesagten Glam-Rock-Style mit hochtoupierter Vokuhila-Matte, nippelfreien Rüschenblusen und knallengen Spandex-Hosen mit Tigerprint selbstbewusst auf die Spitze.
Nach dem endgültigen Abklingen des Trends passte er sich mit zu nackter Brust getragenen quietschbunten Seidenanzügen und lose um den Hals baumelnden Krawatten den kühleren Looks der 1980er-Jahre an, rettete jedoch seinen mittlerweile ikonischen Strubbel-Vokuhila in die neue Zeit hinüber. In dieser Zeit seiner größten Erfolge entwickelte er schließlich jenen unverwechselbaren Rod-Stewart-Look, für den er bis heute berühmt-berüchtigt ist: Den Look eines umtriebigen Rockstar-Playboys, der anscheinend gerade bestens gelaunt einer wilden Champagner-Party auf seinem Hotelzimmer entstiegen ist und sich nun nach neuen Abenteuern umschaut.
Mit Super-Models zum Mega-Star
Dass es im Rock'n'Roll-Geschäft nicht nur um die Musik, sondern ganz wesentlich auch um die Verpackung und das öffentliche Image geht, war dem britischen Entertainer von Anfang an klar. Um seinen Ruf als Sexsymbol zu untermauern, umgab er sich in seinen wildesten Jahren daher auch gerne demonstrativ mit bekannten Models wie Britt Ekland (82), Kelly Emberg (65) oder Rachel Hunter (55).
Die als Bond-Girl ("Der Mann mit goldenen Colt") zu Prominenz gekommene Ekland, mit der Stewart zwischen 1975 und 1977 liiert war, verklagte ihn nach dem Ende ihrer Beziehung dann auch prompt auf einen finanziellen Ausgleich in Höhe von 12, 5 Millionen Dollar, da sie entscheidend zu seiner Karriere beigetragen habe. Auch wenn er die Millionen am Ende nicht zahlen musste, räsonierte der Glamour-Tunichtgut später im "Rolling Stone": "Ich hatte es verdient. Ich machte eine Phase durch, in der ich jeden Kontakt zum Rock & Roll verlor. Ich war völlig auf mein Selbstbild fixiert."
Dass es sich bei Rod Stewarts notorischem Playboy-Image nicht um reine Fassade handelt, beweisen hingegen die nackten Zahlen. Der sagenumwobene Superstar ist Vater von insgesamt acht Kindern, die er mit fünf verschiedenen Frauen hat. Die beiden jüngsten Zöglinge, Alastair Wallace (19) und Aiden Patrick (13) entstammen seiner aktuellen Beziehung mit dem Ex-Model Penny Lancaster (53), mit der er seit 2007 verheiratet ist.
Wilde Party- und Alkohol-Exzesse
Weitere Mythen ranken sich um die wilden Party- und Alkohol-Exzesse, für die Stewart in früheren Zeiten berüchtigt war. Seine Band Faces sorgte in den 1970er-Jahren regelmäßig mit Schlagzeilen über wilde Groupie-Partys und zerlegte Hotelzimmer für Aufsehen. Wie er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" schilderte, floss in jener Zeit nicht nur Backstage der Alkohol in Strömen. "Seinerzeit hatten wir bei einer Tour eine Bar auf der Bühne stehen, mit einem Barmann, der Drinks mixte, und mit jungen Frauen in Schuluniformen, die sie uns servierten", erinnerte er sich dort. Und fügte hinzu: "So etwas wäre heute ja undenkbar."
Auch im gehobenen Alter ist der Mann mit der markanten Reibeisenstimme hochprozentigen Getränken keineswegs abgeneigt, auch wenn er es bei seinen weiterhin stets ausverkaufen Tourneen insgesamt ein wenig ruhiger angehen lässt. Im Jahr 2023 brachte er in Kooperation mit einer schottischen Destillerie sogar seine eigene Whisky-Marke "Wolfie's" auf den Markt.
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In der Produktbeschreibung zu der kultigen Spirituose heißt es: "Wolfie's ist ein kühner, unverbesserlicher Spirit, der die Essenz des Rock'n'Roll in jedem Tropfen einfängt. Er bringt sanfte Geschmeidigkeit mit einer rebellischen Antwort in Einklang, perfekt für diejenigen, die sich nach etwas Authentischem, Charaktervollem und Außergewöhnlichem sehnen."
So feiert er seinen 80. Geburtstag
Dass er immer noch weiß, wie eine anständige Rockstar-Party auszusehen hat, stellt Rod Stewart auch an seinem 80. Geburtstag eindrucksvoll unter Beweis. Wie die "Daily Mail" berichtet, startete er die Festivitäten zu seinem Ehrentag bereits am vergangenen Sonntag, indem er mit zahlreichen Familienangehörigen, darunter auch seine acht Kinder, mit einer dreistöckigen und 150 Millionen Dollar teuren Super-Yacht in einen zehntägigen Trip durch die Karibik aufbrach.
Auch in Zukunft beabsichtigt der ewige Dandy sein legendär glamouröses Leben weiterhin in vollen Zügen zu genießen. Vor seinem 80. Geburtstag sagte er der "Sun": "Irgendwann müssen wir alle gehen, wir sitzen also alle im selben Boot. Ich werde die letzten paar Jahre so gut wie möglich genießen. Ich sage ein paar – wahrscheinlich noch 15." Dem fügte er mit routinierter Lässigkeit hinzu: "Das schaffe ich locker, Kumpel, locker."