Achtteilige TV-Serie„A Better Place“: Was passiert in einer Welt ohne Gefängnis?
Die TV-Serie "A Better Place" wagt ein Gedankenexperiment: Was passiert, wenn eine Stadt komplett auf Gefängnisse verzichtet? Alle Details zu dem achtteiligen Fiction-Format, das am Mittwoch im Ersten startet.
Eine Welt ganz ohne Gefängnisse – was für viele nach einer gefährlichen Utopie klingt, wird in der neuen ARD-Serie "A Better Place" zur fiktiven Realität. Die achtteilige Produktion stellt dabei die provokante Frage: Könnte unsere Gesellschaft auch ohne Haftstrafen funktionieren?
Darum geht's in den acht Episoden
Im Mittelpunkt der Serie steht das revolutionäre Resozialisierungsprogramm TRUST (Dt. Vertrauen) in der fiktiven Stadt Rheinstadt. Unter der Leitung von Bürgermeister Amir Kaan (Steven Sowah, 34, "Concordia – Tödliche Utopie") und der Kriminologin Petra Schach (Maria Hofstätter, 60, "Kaiserschmarrndrama") wagen die Stadtverantwortlichen ein beispielloses und radikales Experiment: Das örtliche Gefängnis wird geschlossen. Stattdessen erhalten Hunderte ehemalige Häftlinge Unterstützung in Form von Arbeit, Wohnung und Therapie. Das Ziel: Die Rehabilitation von Straftätern in Freiheit statt hinter Gittern.
Die Serie folgt verschiedenen Charakteren wie dem 20-jährigen Nader Massad (Youness Abbaz), der versucht, neu anzufangen, während seine Schwester Yara Massad (Aysima Ergün, 30, "Doppelhaushälfte") weiter in kriminelle Strukturen verstrickt ist. Der ehemalige Häftling Mark Blum (Johannes Kienast, 38) kämpft um das Vertrauen seiner entfremdeten Familie. Und Nesrin Gül (Alev Irmak, geb. 1980, "Der Metzger"-Reihe) muss damit umgehen, dass Klaus Bäumer (Richard Sammel, 64), der Mörder ihres Sohnes, wieder frei ist.
Die ersten Folgen zeigen die hoffnungsvollen Anfänge des Projekts, doch schnell wird deutlich, dass nicht alle Bürger mit diesem progressiven Ansatz einverstanden sind. Als dann noch eine Serie von Raubüberfällen die Stadt erschüttert, gerät das Programm zunehmend unter Druck.
Die Situation eskaliert, als durch ein Datenleck die Namen und Adressen aller Programmteilnehmer öffentlich werden. Die Einführung von digitalen Überwachungssystemen sorgt für zusätzliche Spannungen. In den finalen Episoden kulminiert der Konflikt in gewalttätigen Protesten vor dem Rathaus, die das gesamte TRUST-Team in Lebensgefahr bringen…
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Radikales Experiment
Die Serie wirft fundamentale Fragen auf: Ist eine Gesellschaft ohne Gefängnisse möglich? Oder ist das eine gefährliche Utopie? Können Täter sich wirklich ändern? Und wie viel Vergebung können wir von Opfern erwarten? "A Better Place" zeigt die Hoffnungen und Ängste der Menschen, liefert dabei aber keine einfachen Antworten, sondern fordert die Zuschauerinnen und Zuschauer auf, selbst Position zu beziehen.
"Es ist ein ambitioniertes Projekt, das die grundsätzliche Frage nach unserem Umgang mit Strafe und Rehabilitation stellt", erklärt der deutsch-finnische Drehbuchautor Alexander Lindh (36, "Gute Zeiten, schlechte Zeiten"), der zusammen mit dem Regie-Duo Anne Zohra Berrached (42, "Tatort: Das kalte Haus") und Konstantin Bock (39, Doku "Hattie Goes Cruising") die erste Staffel inszeniert hat.
Hochkarätige Besetzung
Neben den bereits genannten sind auch viele andere bekannte Schauspielerinnen und Schauspieler dabei wie etwa Katharina Schüttler (45), Cordula Stratmann (61), Karin Hanczewski (43), Jasna Fritzi Bauer (35), Constantin von Jascheroff (38) oder Aljoscha Stadelmann (52).
"Die Zuschauer dürfen sich darauf einstellen, Charaktere zu erleben, deren innere Kämpfe sie bewegen und zum Nachdenken anregen werden", verspricht Meryem Moutaoukkil (geb. 1971) im Interview mit spot on news. Die ehemalige marokkanische Meisterin im 400-Meter-Hürdenlauf und Schauspielerin ist in der Serie als Farah Massad zu sehen.
Lange Seriennacht am Freitag
"A Better Place" ist seit 10. Januar in der ARD Mediathek abrufbar. Im linearen Programm startet die achtteilige Produktion am heutigen Mittwoch (22. Januar) mit den ersten beiden Episoden ab 20:15 Uhr. Die Teile drei bis acht werden am 24. Januar im Nachtprogramm (22:20 bis 2:50 Uhr) im Ersten gezeigt.