Vor der Bundestagswahl 2025Wann geht der Wahl-O-Mat online und welche Alternativen gibt es?

Der Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl 2025 soll am 6. Februar online gehen. (ncz/spot)
Der Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl 2025 soll am 6. Februar online gehen. (ncz/spot)

imago/Steinach / Sascha Steinach

SpotOn NewsSpotOn News | 31.01.2025, 09:46 Uhr

Zur Bundestagswahl am 23. Februar 2025 können sich Wählerinnen und Wähler online beraten lassen. Wahl-O-Mat, Wahltraut, WWF-Wahlcheck oder sogar KI-Tools - diese digitalen Hilfen erleichtern die Wahlentscheidung.

Am 23. Februar steht in Deutschland die vorgezogene Bundestagswahl 2025 an – höchste Zeit, Licht ins Dunkel des Parteiendschungels zu bringen. Schließlich sind die Wahlpogramme lang und kompliziert, insgesamt treten 41 Parteien an. Aber welche passt am besten zur eigenen politischen Meinung und sollte in den Bundestag einziehen? Verschiedene Online-Tools können dabei helfen, eine fundierte Wahlentscheidung zu treffen.

Video News

Am bekanntesten ist wohl der Wahl-O-Mat. Das Tool der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) bietet seit 2002 eine Hilfestellung und hat sich als feste Informationsquelle im Vorfeld von Wahlen etabliert. Dieses Jahr musste es schnell gehen: Erst seit November stand fest, dass die Wahlen am 23. Februar stattfinden sollen. Der Wahl-O-Mat soll am 6. Februar online gehen.

Den zur Wahl zugelassenen Parteien werden im Vorfeld 38 Thesen vorgelegt, die sie beantworten müssen. Wer wissen will, welche Partei am ehesten mit den eigenen Interessen und Vorstellungen übereinstimmt, kann bei den einzelnen Thesen "stimme zu", "stimme nicht zu" oder "neutral" auswählen. Bestimmte Themen können zudem stärker gewichtet werden. Daraus errechnet das Tool am Ende die Übereinstimmung mit verschiedenen Parteien.

Der Wahl-O-Mat ist jedoch nicht die einzige digitale Entscheidungshilfe für die Wahl. Alternativ gibt es eine Reihe an Optionen, die oft auch themenspezifisch konzipiert sind und die Wahlprogramme der Parteien mit verschiedenen Thesen abgleichen. Diese Alternativen gibt es:

Wahl-Kompass

Hinter dem Wahl-Kompass steckt ein wissenschaftliches Team der Universität Münster. Die Macher verstehen ihr Online-Tool als "wissenschaftliche Alternative zum Wahl-O-Mat". Zusätzlich zur Befragung der Parteien bietet es eine Einordnung durch Parteienforscherinnen und – forscher. Am Ende wird das Ergebnis auf einem Polit-Kompass angezeigt.

Der Wahl-Kompass kam bereits bei der Bundestagswahl 2021 sowie mehreren Landtags- und Kommunalwahlen zum Einsatz. Die neue Version zur Bundestagswahl 2025 ist bereits online.

Wahltest

Das Tool Wahltest kam erstmals bei der Abgeordnetenhauswahl Berlin im Jahr 2001 zum Einsatz und ist laut eigener Aussage die älteste Online-Wahlempfehlungs-Anwendung in Deutschland. User stimmen hier zu 25 Fragen ab und gewichten in drei Stufen, wie wichtig ihnen das Thema ist. Auf der Website heißt es, dass der Wahltest für die Bundestagswahl 2025 voraussichtlich am 17. Januar 2025 startet.

WahlSwiper

Der WahlSwiper ist quasi wie eine Dating-App gestaltet: Politische Fragen werden mit einem wischen nach rechts für "Ja" oder nach links für "Nein" beantwortet. Die Antworten können auch stärker gewichtet werden. Der WahlSwiper vergleicht die Positionen mit den Antworten der Parteien und errechnet die Einigkeit am Ende in Prozent. Ein Release-Datum für die Bundestagswahl 2025 steht noch nicht fest.

WWF-Wahlcheck

Der Wahlcheck der Naturschutzorganisation WWF fühlt den Wahlprogrammen der Parteien in Sachen Klima, Natur- und Umweltschutz auf den Zahn. Zudem wird geprüft, wie zukunftsgerichtet sich die Parteien in ihrer Wirtschaftspolitik präsentieren. Der Wahlcheck zur Bundestagswahl 2025 soll in den nächsten Tagen zur Verfügung stehen.

Wahltraut

Das Tool Wahltraut fühlt den Positionen der Parteien in puncto Gleichstellung, Anti-Rassismus, LGBTQIA+-Rechten und Inklusion auf den Zahn. Bereits zur Bundestagswahl 2021 stand dieses Tool zur Verfügung. Wie bei den meisten Tools bezieht der Nutzer auch hier Stellung zu verschiedenen Thesen, das Tool gleicht diese dann mit den Wahlprogrammen ab. Wann genau Wahltraut zur Bundeswahl 2025 veröffentlicht wird, ist nicht bekannt.

KI-Tools als Wahlhilfe?

Seit einiger Zeit sind nun auch Tools auf dem Markt, die mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) eine Wahlentscheidungshilfe versprechen. Bereits seit Anfang Januar ist das Tool wahl.chat verfügbar, ab 9. Februar soll es das Tool Wahlweise geben. Beide ermöglichen es, Fragen an ein einzelnes oder mehrere Wahlprogramme zu stellen und die Parteien so quasi zu "interviewen". Die Tools scannen die verfügbaren Wahlprogramme und fassen die Inhalte in eigenen Worten zusammen. Nutzer können sich also ohne vorgegebene Fragen entscheiden, welche Themen für sie wichtig sind.

Aber Achtung: KI kann Fehler machen, daher sollte man bestenfalls nochmal nachkontrollieren, ob die Aussagen stimmen. Bei wahl.test sind bisher lediglich die Wahlprogramme von acht Parteien (CDU/CSU, SPD, AfD, Grüne, BSW, FDP, Die Linke, Volt) integriert, weitere sollen folgen.