Musikgeschichte15 (total) unbekannte Fakten über ABBA
Selbst Ultra-ABBA-Fans kennen sicherlich nicht alle dieser fünfzehn unterhaltsamen Trivia-Fakten über die schwedische Kult-Band, deren Popularität auch fast vier Jahrzehnte nach ihrem Ende unverändert anhält.
Die schwedische Band ABBA ging mit ihren Hits in die Musikgeschichte ein. Noch in Jahrzehnten werden ihre Songs für gute Laune sorgen. Erst recht jetzt nach der Verkündung ihres neunten Studioalbums „Voyage“.
Hier sind 15 weniger bekannte Fakten über die legendäre Band, die von 1974 und 1982 eine beispiellose Karriere machten und besonders ab den 1990ern bis heute weltweit erfolgreich waren und immer noch sind.
1. Erste Erfolge als Songwriter
Schon im Juni 1966 beschlossen Björn Ulvaeus und Benny Andersson, gemeinsam einen Song zu schreiben. Ihr erster Versuch war „Isn’t It Easy to Say“, ein Song, der noch im gleichen Jahr von The Hep Stars aufgenommen und veröffentlicht wurde. The Hep Stars waren eine der erfolgreichsten Rock-Bands der 1960er Jahre in Schweden. Zu ihnen gehörte Benny Andersson.
Björn war zu dieser Zeit in der Band Hootenanny Singers.
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2. Schwierige Namensgebung
In einer Göteborger Zeitung wurde in den frühen 1970ern ein Wettbewerb ausgeschrieben, um einen passenden Namen für die Band zu finden. Die Gruppe war von den Vorschlägen „Alibaba“, „FABB“ und „Baba“ zwar beeindruckt, aber am Ende wurden alle Einsendungen in die Tonne gehauen.
Nach langem Überlegen entschieden sich die Mitglieder für den Namen „ABBA“ und verkündeten den schließlich 1973.
3. Erste weltweite Superstars aus Schweden
ABBA gelang zu ihrer Zeit etwas beinahe Unmögliches. Sie schafften es als erste Gruppe aus einem nicht-englischsprachigen Land, mit jahrelangem Erfolg die Charts der englischsprachigen Ländern zu erobern.
In ihrer Heimat Schweden dauerte es lange bis die Band zu der Anerkennung gelangte, die ihr tatsächlich gebührte. Hinzu kam offenbar der Neid, weil ABBA Millionen mit ihren Platten verdient hatten. „Von vielen ihrer Mitbürger wurde dies als unmoralisch angesehen“, urteilte der „Rolling Stone“.
4. Spontanes Live-Konzert für UN-Soldaten
Was für eine tolle Geschichte: Die vier Musiker verbrachten im April 1970 gemeinsam einen Urlaub auf der Insel Zypern. Sie musizierten ohne einen Hintergedanken aus Lu7st und Laune am Strand, als ihr Gesang immer mehr Zuschauer anlockte.
Was als Spaß begann, endete als improvisierter Live-Auftritt vor den auf der Insel stationierten Soldaten der Vereinten Nationen.
5. Berühmtes Logo entstand erst 1976
Das offizielle Logo von ABBA, das die fette Version der Schriftart News Gothic verwendet, wurde von Rune Söderqvist entworfen und erschien zum ersten Mal auf der berühmten Single „Dancing Queen“ im August 1976.
Hintergrund: Vor einem Auftritt in der deutschen TV-Show „Disco“ 1976 bekam der deutsche Fotograf Wolfgang Heilemann (der jahrelang Haus- und Hoffotograf des Quartetts war) den Auftrag, in einem nahegelegenen Studio einige Aufnahmen von der Gruppe für die Teeniezeitschrift „Bravo“ zu machen. Bei dem Shooting stellte Andersson – an zweiter Stelle stehend – versehentlich das „B“ „auf den Kopf“, was allerdings erst später bemerkt wurde.
Andersson und Ulvaeus beschlossen, sich diesen „Patzer“ zu eigen zu machen, und bedankten sich bei Heilemann für die „großartige Marketing-Idee“. Auf Basis dieser Idee entwickelte der Grafiker Rune Söderqvist den ABBA-Schriftzug mit dem spiegelverkehrten „B“. Die beiden ‚B‘ wendeten sich harmonisch den beiden ‚A‘ zu. Und das wiederum stand für die beiden Pärchen Ulvaeus-Fältskog und Andersson und Lynstad.
6. Tochter Linda als Baby-Model
Im Jahr 1973 stimmten ABBA zu, für die Babynahrungs-Firma „Semper“ Werbung zu machen. Sogar noch mehr! Björns und Agnethas kleine Tochter Linda gab in den Werbespots ihr Model-Debüt.
7. Bunte Bühnenoutfits aus Steuergründen
Ihr bis heute legendären Bühnenoutfits hatten primär keinen künstlerischen Grund. Stattdessen waren sie ein einfacher Weg, um Geld bei der Steuer zu sparen.
ABBA nutzten ein schwedisches Gesetz aus, das besagte, dass Kleidung steuerlich absetzbar war, wenn ihre Besitzer nachweisen konnten, dass sie nicht für den täglichen Gebrauch verwendet werden könne.
8. Sie toppten die Mondlandung
ABBA feierten gigantische Erfolge in Australien. Ein TV-Special im Jahr 1976 speziell für den australischen Markt erreichte mehr Zuschauer als die Mondlandung 1969. Unglaublich, aber wahr!.
Die Show „The Best of ABBA“ wurde viermal zu rekordverdächtigen Einschaltquoten gezeigt. Der Film „ABBA – The Movie“ von 1977 basiert auf der gigantischen Australien-Tour.
9. (Fast) Niemand darf ihre Musik sampeln
ABBA haben bislang nur zweimal die Erlaubnis erteilt, Samples ihrer Songs für neue Tracks zu verwenden.
The Fugees gestatteten sie 1996 für deren Single „Rumble In The Jungle“ ein Sample aus ihrem Megahit „The Name of the Game“ von 1977 zu verwenden. 2005 durfte Madonna für ihren Track „Hung Up“ ein Sample aus „Gimme, Gimme, Gimme (A Man After Midnight)“ von 1979 benutzen.
Das britische Techno-Projekt The KLF wurde verklagt, weil sie sich 1987 am Text zu „Dancing Queen“ bedienten.
10. Millionenfache Vorbestellungen für Tickets
Heutzutage sind Konzerte großer Bands oftmals ausverkauft – wenn keine Pandemie ist.
Aber bei ABBA bewegte sich das in einem anderen Rahmen. Circa 3,5 Millionen Menschen bewarben sich um Tickets für ihre zwei Konzerte in London im Februar 1977. Dummerweise fasst die Royal Albert Hall „nur“ 12.000 Plätze.
11. Öl-Tantiemen aus der Sowjetunion
Während des Kalten Krieges waren die Währungen hinter dem Eisernen Vorhang mit einem Embargo belegt. Demnach mussten die ABBA-Musiker einen anderen Weg finden, um ihre Gage für Auftritte in der Sowjetunion verbuchen zu können.
Statt russischen Rubeln soll die Band stattdessen Tantieme in Ölrohprodukten erhalten haben. Offenbar war der von ihm Manager eingefädelte Ölhandel ein sehr einträgliches Geschäft: Auf dem Höhepunkt ihres Ruhmes waren ABBA laut dem Magazin „Rolling Stone“ nach Volvo Schwedens zweitwichtigstes Exportprodukt.
12. Erst 2008 erfolgreich in den USA-Charts
Obwohl ABBA ein globales Phänomen waren, verbuchten sie in den USA nie große Chart-Erfolg. Ihr bestplatziertes Album, „ABBA: The Album“ schaffte es nur auf Platz 14. Lediglich vier der acht Studioalben gelang es überhaupt die Top 20 zu knacken.
Die Single „Dancing Queen“ schaffte es 1977 immerhin auf Platz 1 der Billboard-Charts, „The Winner Takes It All“ kam 1981 auf Platz 8.
Erst drei Jahrzehnte später knackten ABBA die Spitze der Billboard-Album-Charts. Der Soundtrack zum Film „Mamma Mia“ vergönnte den Schweden diesen späten Erfolg.
13. Auftritt bei „Saturday Night Live“
Ihren ersten Auftritt im US-Fernsehen hatten ABBA in „The Mike Douglas Show“.
Hintergrund: Nach ihren Eurovision-Sieg im Jahr 1974 reisten ABBA im selben Jahr in die USA für einige Promotion-Auftritte. Ein Jahr traten sie in der fünften Folge der neuen Sketch-Comedy-Serie „Saturday Night Live“ auf.
14. Die größten Bands im ABBA-Studio
ABBA waren Teilhaber des Plattenlabels Polar Music, das ihr 1997 verstorbene Manager Stig Andersson gegründet hatte. Ein altes Kino in Stockholm wurde zum Studio umgebaut. Die größten Bands der Welt gaben sich dort die Klinke in die Hand. Led Zeppelin, Genesis, Beastie Boys, The Ramones. Auch Rammstein waren da.
Nach diversen geschäftlichen Auseinandersetzungen und Streitereien mit den ABBA-Mitgliedern verkaufte Stig Anderson Polar Music 1990 inklusive fast sämtlicher Lizenz- und Verwertungsrechte an der eingetragenen Marke ABBA an Polygram, der wiederum Ende der 1990er Jahre von Universal Music übernommen wurde.
15. Erstes „Greatest Hits“-Album schon 1975
Ungewöhnlich: Die Band veröffentlichte nach nur drei Alben eine Zusammenstellung ihrer größten Hits.
Schon Ende 1975 hatten ABBA ein Greatest-Hits-Album veröffentlicht. Es war vielleicht etwas verfrüht, da die Gruppe von ihren ersten Aufnahmen nur eine Handvoll Hits erzielt hatten.
Mit „ABBA Gold – Greatest Hits“ erschienen am 21. September 1992, traten ABBA zehn Jahre nach ihrer Trennung ihren eigentlichen Siegeszug um die Welt an, der bis heute anhält. Das Album ist bislang der kommerziell erfolgreichste ABBA-Tonträger und gehört mit rund 32 Millionen verkauften Exemplaren zu den weltweit erfolgreichsten Alben aller Zeiten.