DSDS im Wandel der ZeitKrass, diese Promis saßen schon alle in der DSDS-Jury!
Es ist wohl die große Überraschung der Woche: Dieter Bohlen, der seit knapp zwei Jahrzehnten als das Gesicht der deutschen Castingshows gilt, wird - wie die restliche Jury von „Deutschland sucht den Superstar“ - im kommenden Jahr nicht mehr hinter dem Jurorenpult Platz nehmen!
In seinen knapp 20 Jahren bei DSDS hat Show-Urgestein Dieter Bohlen schon so einige Promis in Juroren-Funktion durch die Sendung gescheucht. Der Großteil von ihnen bewies dabei einen kurzen Atem und überlebte nur eine Staffel im Casting-Zirkus. Nun wird auch der 67-Jährige im kommenden Jahr die DSDS-Manege verlassen und Platz für einen Nachfolger machen.
Die zarten Starts – ohne Promis!
Über die Jahre versammelte RTL eine durchaus illustre Runde, mit der Bohlen nach Deutschlands neuen Superstars suchte. Könnt Ihr euch noch erinnern? Hier stellen wir alle noch einmal vor.
Am 9. November 2002 fiel der Startschuss für das bis dato völlig unbekannte Casting-Format „Deutschland sucht den Superstar“. Im Fahrwasser der damals sehr gehypten Castingshows sollte das Format erstmalig nach neuen großen Stimmen suchen, die anders als bei „Popstars“ nicht in einer Band, sondern im Alleingang die Charts erobern sollten. Neben Dieter Bohlen saßen in den ersten beiden Staffeln Radiomoderator Thomas Bug, Musikjournalistin Shona Fraser sowie Thomas M. Stein von BMG-Ariola in der DSDS-Jury.
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Hausgemachte Promis
Erst in der dritten Staffel veränderte sich erst die Zusammensetzung der Jury. Bis auf Bohlen verließen alle bisherigen Juroren DSDS und wurden durch die Musikmanager Heinz Henn und Sylvia Kollek ersetzt. Viel prominenter wurde es auch nicht in der vierten Staffel. Dort wurde lediglich die weibliche Jurorin ausgetauscht. Statt Kollek urteilte nun Anja Lukaseder (Bild unten) über Talent und Weiterkommen der Kandidaten.
Und auch in der fünften Staffel vertraute man lieber auf Insider aus dem Musik-Biz. Neben Bohlen war erneut Anja Luakseder dabei, aber für Henn stieß Andreas „Bär“ Läsker, der Manager Fantastischen Vier, dazu und half dabei, Thomas Godoj als Gewinner der Staffel zu küren.
DSDS: Die Promis kamen erst ab Staffel 8
Erst in der sechsten Staffel, aus der Daniel Schuhmacher als Gewinner hervorging, gab es die erste etwas prominentere Person in der Jury: Nina Eichinger. Der ein oder andere dürfte die hübsche Blondine eventuell als Moderatorin oder Tochter von Filmproduzent Bernd Eichinger gekannt haben. Gemeinsam mit Musikmanager Volker Neumüller machte sie es sich insgesamt zwei Staffeln neben Bohlen hinter dem Jury-Podest bequem.
Erst ab Staffel 8 setzten die DSDS-Macher nicht mehr auf Musikmanager, sondern ließen erstmals ausschließlich Künstler über das Talent der Kandidaten entscheiden: Den Auftakt machten der Schweizer Sänger Patrick Nuo und Hot Banditoz-Sängerin Fernanda Brandão.
Die totale Veränderung
Und plötzlich drehte sich das Personalkarussell bei DSDS immer schneller. In der neunten Staffel wurden die Jury-Kollegen für Dieter wieder komplett ausgetauscht. So standen ihm Cascada-Sängerin Natalie Horler und nun auch eine komplett zunftfremde Person zur Seite: Bruce Darnell.
Der emotionale Catwalk-Trainer hatte kurz zuvor bei Heidis GNTM die Herzen der Zuschauer im Sturm erobert und sollte nun mit seiner schillernden Persönlichkeit etwas Glanz in die Bude bringen. Was ihm wie immer recht gut gelang. Allerdings ging in diesem Gespann die „Everytime We Touch“-Interpretin etwas unter.
DSDS: Der neue Standard
Nachdem die letzte DSDS-Staffel mit teilweise schlechten Quoten zu kämpfen hatte, wollten die Macher für frischen Wind sorgen und casteten eine regelrechte Freakshow an Juroren zusammen. Ja, die Auswahl war in der Tat nicht gerade vorhersehbar, aber so richtig funktioniert hat sie halt auch nicht.
So ließ RTL Tokio-Hotel-Frontmann Bill Kaulitz und Culcha Candela-Star Mateo „Itchyban“ Jaschik auf die Zuschauer los. Da man sich vermehrt auch um den Schlager-Bereich und die entsprechenden Fans bemühte, konnten die Macher Schlager-Granate Andrea Berg als Gast-Jurorin für eine Folge gewinnen.
Eine Freakshow gegen das Quotentief
In der Aneta Sablik-Staffel im Jahr 2014 wurde die Promi-Dichte um Dieter Bohlen noch weiter aufgeblasen: So saßen neben dem Modern Talking-Star plötzlich drei Musiker, die nicht unterschiedlicher hätten sein können.
Neben dem „Bachata“-Rapper Kay One nahmen in der elften DSDS-Staffel Mia-Frontfrau Mieze Katz und Schlager-Queen Marianne Rosenberg Platz. Ein durchaus unterhaltsamer Mix, der aber nur eine Season hielt und dann wieder ausgetauscht wurde.
Der Promi-Wahnsinn geht weiter
Ganz nach dem Motto: „Schneller, höher, weiter“ wurde im darauffolgenden Jahr noch mehr Glamour-Potenzial für die Sendung eingekauft. Es wurde aber nicht nur pompöser, sondern auch gleichzeitig viel skurriler.
So fungierten in Staffel 12 plötzlich Schlager-Barde Heino, Proll-Electro-Producer DJ Antoine und Ex-Monrose-Sängerin Mandy Capristo als Caster für Deutschlands neuen Superstar. Moderiert wurden die Liveshows von Oliver Geissen. Gewonnen hat dieses Spektakel übrigens Severino Seeger – falls sich noch wer an ihn erinnert …
Zwei Schlager-Argumente und ein Scheißhaufen
2016 heißt Deutschlands neuster Superstar Prince Damien Ritzinger. Die Juroren, die bei der Suche geholfen haben, sind zwar allesamt prominent, aber in Kombination kaum an Skurrilität kaum zu überbieten:
Scooter-Frontmann H. P. Baxxter sowie damals Schlager-Newcomerin Vanessa Mai und Schlager-Grande-Dame Michelle. Nie zuvor gab es einen so hohen Frauenanteil in der Show. Ebenfalls neu in dem Jahr: Der goldene Scheißhaufen, für besonders schlechte Auftritte. Wessen Idee das wohl war …
„No Limits“ mit Begrenzung
2017 stand DSDS unter dem Motto „No Limits“. (Was auch immer damit gemeint war …) Jedenfalls blieb bis auf eine Veränderung dieselbe Jury wie im Vorjahr. Für Vanessa Mai stieg YouTuberin Shirin David ein, die so auch offline einem großen Publikum vorgestellt wurde.
In der Staffel nahm Schlager-Sängerin Michelle die Rolle des biestigen Bad Cops ein, die den Kandidaten ihr Feedback entgegenwarf, ohne nur mit der Wimper zu zucken. Damit machte sich die Blondine bei den Zuschauern nicht nur Freunde …
Bäumchen wechsle dich
Und auch 2018 wurde die gesamte Jury-Schar komplett ausgewechselt – nur einer blieb: Dieter Bohlen. Zu ihm gesellten sich Glasperlenspiel-Frontfrau Carolin Niemczyk, sowie Producer-Legende Mousse T. sowie Schlager-Sängerin Ella Endlich.
Auch hier hatten die Macher wieder sämtliche unvorhersehbare Promis zusammengeworfen, doch auch hier war Reibung vorprogrammiert. Die Chemie passte einfach nicht. Das Ergebnis: Im Folgejahr wurden auch sie wieder ausgetauscht! Gewonnen hat diese Staffel übrigens Marie Wegener.
Die ersten Skandale
2019 sollt alles noch größer werden. Am besten überlebensgroß. Die Anzeichen dafür schienen vorerst gut. So gelang den Machern der perfekte Coup: DSDS-Gewinner und absoluter Publikumsliebling Pietro Lombardi kehrte zum Format zurück, das ihn einige Jahre zuvor zum großen Star gemacht hatte: Nun aber in der Rolle des Jurors. Seite an Seite mit seinem Entdecker.
Und dann war da auch noch Xavier Naidoo, der für viele nicht nur einer der genialsten Sänger des Landes ist, sondern auch den schrulligen und kontroversen Schein eines Superstars hat. Warum eigentlich die schöne Oana Nechiti in die Jury erhoben wurde, war vielen Zuschauern lange nicht klar. So hätten die meisten die sympathische Profitänzerin eher in einem anderen Castingformat wie dem „Supertalent“ passender gefunden.
Anyway: Während die Sendung im vollen Gang war, tätigte Naidoo extrem fragwürdige Äußerungen und verlor deshalb seinen DSDS-Job. Spontan sprang Schlager-Nervensäge Florian Silbereisen ein und kam bei den Zuschauer überraschend gut an. Allerdings überschattete der Xavier-Skandal das Format so dermaßen, dass selbst der Jahresgewinner weitaus weniger mediale Aufmerksamkeit bekam und klanglos in der Versenkung verschwand.
DSDS: Mit dem Wendler kam der Supergau
Und auch in diesem Jahr hatten die Macher Großes für die DSDS-Staffel vor. Allerdings wurde sie für den Sender schnell zum Albtraum. So hatten bei Dieter Bohlen Maite Kelly, Mike Singer und Schlager-Schwergewicht Michael Wendler angeheuert. So weit, so gut.
Doch während die Dreharbeiten in vollem Gange waren, schoss sich der Wendler mit wirren Thesen und geschmacklosen Vergleichen ins Aus. Diesem Verhalten wolle man keine Plattform bieten, hieß es danach vom Kölner Sender. Die Konsequenz: Der in Ungnade gefallene Sänger wurde komplett aus der Sendung geschnitten. (DA)