„Waterloo“ oder „Mamma Mia“?ABBA: Das sind die besten Songs der schwedischen Kult-Band
ABBA polarisiert: Die einen lieben den Sound der schwedischen Kultband, die anderen suchen das Weite, wenn die ersten Takte von „Mamma Mia“ erklingen. Viele der Ohrwürmer stammen aus den frühen Jahren der Band, die im September 2021 ihr lang ersehntes musikalisches Comeback feiert. Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Veröffentlichungen der schwedischen Popband.
ABBA setzt sich aus den vier schwedischen Musikern Agnetha Fältskog (71), Björn Ulvaeus (76), Benny Andersson (74) und Anni-Frid Lyngstad (75) zusammen. Über die Jahre hatte die Band viele große Erfolge, aber auch einige herbe Rückschläge. Unvergessen bleiben jedoch viele ihrer Songs – nicht nur bei den Fans.
Inzwischen gibt es sogar eine offizielle Liste mit den zehn meistgespielten ABBA-Songs. Und pünktlich zum lang ersehnten Comeback der Kult-Band erinnern auch wir uns an die ersten Hits und unsere Lieblings-Ohrwürmer.
Die musikalischen Anfänge von ABBA
ABBA entstand 1972 aus zwei Paaren: Agnetha Fältskog und Björn Ulvaeus sowie Benny Andersson und Anni-Frid Lyngstad. Die beiden männlichen Bandmitglieder hatten bereits zuvor zusammen Musik gemacht und so formte sich eine Gruppe, die zunächst noch schlicht die Namen ihrer Mitglieder trug, wobei sich die Reihenfolge der Namen hin und wieder änderte.
Auf dem Tourbus stand 1973 etwa: „BJÖRN BENNY AGNETHA FRIDA“. Schließlich setzte sich dann aber ABBA als Bandname durch.
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Was ist eigentlich der erste ABBA-Song?
Die Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Andersson und Ulvaeus hatten schon vor Formierung der Band zusammengearbeitet, aber in ihrem Heimatland nur einen wirklichen Hit: „Hej Gamle Man“. Da aber „She’s My Kind of Girl“ in Japan recht erfolgreich war (Platz 7 in den Charts), entschieden sich die Musiker, primär auf Englisch zu singen, wobei es aber auch andere Sprachfassungen mancher Songs für den jeweiligen nationalen Markt gab, z.B. auf Schwedisch und Deutsch.
Das erste Mal nahmen Ulvaeus, Andersson, Lyngstad und Fältskog in der Viererkonstellation 1972 einen Song auf, waren damals aber noch keine feste Bandformation, sondern alle vier noch unabhängig voneinander mit eigenen Projekten beschäftigt. Dieser erste gemeinsame Song war „People Need Love“, er fand sich auch auf dem ersten Album „Ring Ring“.
Die erste Single dieses ersten gemeinsamen Albums war aber wiederum „He Is Your Brother“. Dieser Song blieb, anders als die nächste Single „Ring Ring“, aber eher unbeachtet. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung hieß die Band zudem noch nicht ABBA. Die erste Single-Auskopplung unter dem finalen Bandnamen war „Waterloo“ – das wiederum führt uns zu einem frühen Karrierehöhepunkt der Band.
Triumph beim Eurovision Song Contest 1974
Eigentlich war beim Vorentscheid für den Eurovision Song Contest im Jahre 1973 noch „Ring Ring“ als das Lied vorgesehen, mit dem die Band in Luxemburg antreten wollte. Doch bei der Fachjury stieß der Song über eine Frau, die sehnsüchtig den Anruf ihres Geliebten erwartet, auf wenig Gegenliebe.
Im nächsten Jahr versuchte ABBA es erneut. Zunächst war „Hasta Mañana“ für den Wettbewerb in Brighton angedacht, doch schlussendlich fiel die Wahl auf „Waterloo“, der die titelgebende Schlacht vergleicht mit dem Verhältnis eines Verehrers zur Frau, die seinen Avancen letztlich nachgibt.
Der Auftritt von ABBA, der nicht nur auf Gesang und Musik, sondern auch auf die Optik wert legte, veränderte den ESC nachhaltig. Heute ist für ESC-Acts die gesamte Show rund um den Auftritt ein wichtiger Faktor, um beim Gesangswettbewerb bestehen zu können.
Der internationale Durchbruch und die große Erfolgswelle
ABBA erlangten mit ihrem Sieg beim Eurovision Song Contest 1974 Weltruhm. Doch gerade im so wichtigen britischen Markt galten sie lange Zeit noch als One-Hit-Wonder. Songs wie „Honey, Honey“, „So Long“, „I Do, I Do, I Do, I Do, I Do“ und „SOS“ konnten daran wenig ändern, obwohl „SOS“ es im Vereinigten Königreich immerhin auf Platz 6 der Charts brachte.
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„Mamma Mia“ – der Bann ist gebrochen
Die dritte Single aus dem Album „ABBA“, „Mamma Mia“, brachte dann aber den lang ersehnten internationalen Durchbruch mit lang anhaltendem Erfolg. Der Song gebraucht den italienischen Ausruf „Mamma Mia“ im Sinne von „Meine Güte“ und handelt von einer Frau, die sich wider besseres Wissen nicht von ihrem untreuen Partner trennen möchte.
Die Single hielt sich 21 Wochen lang auf Platz 1 der britischen Charts und erreichte im UK Platinstatus. In Deutschland hielt „Mamma Mia“ die Spitzenposition in den Charts sogar 24 Wochen.
ABBA: Die ganz großen Erfolge
Die nächste Single von ABBA wurde 1976 losgelöst von jedwedem Album veröffentlicht und sollte ihr größter und erfolgreichster Hit werden: „Fernando“. Während der schwedische Text aus der Feder von ABBA-Manager Stig Anderson (†) von einer Frau handelt, die mit ihrem Freund Fernando am Lagerfeuer sitzt und ihn davon überzeugen will, mit ihr auf ihre Liebe anzustoßen, wird im englischen Text von Björn Ulvaeus eine sternenklare Sommernacht auf Viggsö besungen.
„Fernando“ hielt sich hierzulande 26 Wochen lang auf Platz 1 der Charts und begründete sogar in Australien die „Abbamania“ – dort stand der Titel vierzehn Wochen auf der Pole-Position der Hitparade.
Weitere Hits folgten mit Singleauskopplungen aus dem Album „Arrival“: zuerst „Dancing Queen“ und dann „Money, Money, Money“. Agnetha Fältskog sagte zu „Dancing Queen“: „Es ist schwer zu sagen, welches Lied ein Hit wird, man spürt es nicht immer. ,Dancing Queen‘ war eine Ausnahme. Wir wussten sofort, dass es gewaltig wird.“
Sie sollte recht behalten. In Deutschland hielt sich „Dancing Queen“, wie schon zuvor „Fernando“, 24 Wochen auf dem ersten Platz. Wichtiger noch war jedoch, dass der Song die US-Charts im Sturm eroberte. Dort konnte er sich 26 Wochen an der Spitze festsetzen. Es sollte der einzige Titel bleiben, mit dem ABBA das gelang.
1976/1977 war auch die Zeit, in der ABBA viele Live-Auftritte hatte und Konzerte gab. Doch genau das hinterließ auch seine Spuren. So erlitt Agnetha Fältskog im Sommer 1977 fast eine Fehlgeburt. Überhaupt ging es der Sängerin gesundheitlich zunehmend schlechter, sie kämpfte mit massiven Angststörungen.
Letzte aktive Jahre und Comeback
Auch wenn „Take a Chance on Me“ noch einmal recht erfolgreich war, konnten andere Singles wie „Eagle“ oder „Summer Night City“ nicht so recht an frühere Erfolge anknüpfen. In der Band begann es zu kriseln. 1979 trennten sich Björn Ulvaeus und Agnetha Fältskog, ein Jahr später Benny Andersson und Anni-Frid Lyngstad.
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Letzte Erfolge und Trennung
„Gimme! Gimme! Gimme! (A Man After Midnight)“ gehört zwar heute zu den bekanntesten ABBA-Songs, 1979 war es jedoch nur mäßig erfolgreich – so verkaufte man zwar in Frankreich 600.000 Einheiten, in den USA allerdings wurde der Song gar nicht erst als Single veröffentlicht.
1980 brachte mit „The Winner Takes It All“ und „Super Trouper“ noch einmal große Erfolge hervor. Und, nein, „Super Trouper“ ist kein Tippfehler, denn der Titel bezieht sich nicht auf einen „Trooper“, also Soldaten, sondern auf die Scheinwerfermarke Super Trouper.
Im selben Jahr nahm Agnetha Fältskog mit ihrer damals 7-jährigen Tochter Linda Ulvaeus (heute 48) das Weihnachtsalbum „Nu tändas tusen juleljus“ (zu Deutsch etwa: „Jetzt werden tausend Weihnachtskerzen angezündet“) auf. Linda sollte letztlich auch einer der beiden ABBA-Sprösslinge werden, der im künstlerischen Bereich Karriere machte. Der andere ist Benny Anderssons Sohn Hans-Peter Grönvall (58). Die restlichen Kinder der ABBAs schützen ihre Privatsphäre ziemlich erfolgreich.
Im Dezember 1982 kam dann die vorerst letzte Single der Band auf den Markt: „Under Attack“. Der Song thematisiert für ABBA-Verhältnisse ungewohnt düster das Thema Stalking. Damit endete die aktive Zeit der Band, auch wenn sie nie offiziell aufgelöst wurde.
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„Voyage“ – das ABBA-Comeback nach fast 40 Jahren
2018 wurde dann erstmals das große Comeback angekündigt. Die Band habe die beiden neuen Songs „I Still Have Faith In You“ und „Don’t Shut Me Down“ aufgenommen, die man nach mehrmaligem Verschieben seit dem 2. September 2021 wie alle anderen Hits aus ABBAs Karriere ganz legal, aber folglich auch kostenpflichtig downloaden kann.
Wer kostenlos reinhören will, kann dies etwa auf YouTube tun. Das komplette Album „Voyage“ erscheint aber erst am 5. November 2021. Wer nicht nur Hörer bleiben will, sondern die Band noch einmal live erleben möchte, wird sich nach London begeben müssen, wo ab 2022 die Hologramm-Tour starten soll: Dort darf man die per Performance Capturing auf die Bühne gezauberten „ABBAtare“ bewundern. Die Bandmitglieder wurden dafür von zahllosen Kameras gefilmt und mit Computereffekten in ihr jüngeres Ich aus den 70ern verwandelt. (Redaktion KuT)