Der Humorist starb vor zehn Jahren10. Todestag von Loriot: Diese fünf Sketche sollte man kennen
Am 22. August 2011 ist Loriot gestorben. Auch zehn Jahre nach seinem Tod bleiben seine Sketche und Karikaturen in Erinnerung. Das grüne Sofa wird ewig sein Vermächtnis sein.
Loriot (1923-2011), der Meister der guten Unterhaltung, ist vor zehn Jahren – am 22. August 2011 – in Ammerland am Starnberger See gestorben. Der bekannte Humorist wurde 87 Jahre alt. Durch seine Sketche und Karikaturen lebt Loriot bis heute weiter. Besonders bekannt wurden seine Knollennasenmännchen. Zu seinen Werken zählen Bücher, Serien und Filme, außerdem inszenierte Loriot Opern und Theaterstücke. Sätze wie „Früher war mehr Lametta!“, „Ein Klavier, ein Klavier!“ und „Bitte sagen Sie jetzt nichts…“ zitieren Loriot-Fans bis heute.
Loriot war stets ein großer Menschenbeobachter – besonders angetan hatten es ihm „Kommunikationsgestörte“, wie er einmal selbst sagte. Diese Menschen würden ihn „am allermeisten“ interessieren. „Alles, was ich als komisch empfinde, entsteht aus der zerbröselten Kommunikation, aus dem Aneinander-vorbei-Reden.“ Davon leben auch seine kurzen Sketche und Zeichentrickfilme, die er stets von einem ikonischen grünen Sofa aus kommentierte. Mindestens fünf davon sollte man kennen.
„Das Frühstücksei“
Dieser Sketch wird teilweise auch nur „Das Ei“ genannt und gehört zu Loriots beliebtesten Sketchen. Der Zeichentrick-Kurzfilm handelt von dem Alltag eines Ehepaars. Die beiden sitzen am Frühstückstisch. Der Mann erklärt grimmig: „Berta, das Ei ist hart!“, worauf seine Frau erwidert: „Ich habe es gehört.“ Danach kommt es zu einem Dialog, bei dem die beiden – wie so oft in Loriots Filmen – aneinander vorbeireden. Hermann wirft seiner Frau vor, dass sie das Ei nicht viereinhalb Minuten lang gekocht haben könne. „Ich habe es im Gefühl, wenn das Ei weich ist“, erklärt Berta. Am Ende sagt Hermann: „Ich bringe sie um. Morgen bringe ich sie um.“
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„Herren im Bad“
Auch „Herren im Bad“ ist einer von Loriots bekanntesten Sketchen. Die Protagonisten sind Herr Müller-Lüdenscheidt, Dr. Klöbner und eine Quietscheente. Die beiden Herren sitzen gemeinsam in der Badewanne eines Hotelzimmers – Dr. Klöbner hat sich in der Zimmernummer geirrt. Keiner der beiden möchte die Wanne jedoch verlassen, also stimmen sie sich bezüglich der Wassertemperatur ab. Dr. Klöbner möchte mit seiner Quietscheente baden, was Herr Müller-Lüdenscheidt vehement ablehnt. Der Dialog spinnt sich weiter und endet in einem Wetttauchen. Zum Schluss des Sketchs erscheint ein dritter Mann in der Tür – während die beiden anderen tauchen – und fragt: „Ist das hier Zimmer 107?“
„Mutters Klavier“
Der Sketch ist auch unter dem Titel „Heim-TV“ bekannt. Im Gegensatz zu den beiden vorangegangenen Zeichentrick-Streifen ist dieser ein Realfilm. Der Ausruf „Ein Klavier, ein Klavier!“ entwickelte sich dank des Sketches zu einem geflügelten Wort. Familie Panislowski bekommt ein Klavier von Mutter Berta aus Massachusetts geliefert. Diesen Moment möchte Herr Panislowski (Loriot) gemeinsam mit der ganzen Familie mit einer Filmkamera festhalten: Sohn Thomas (Rudolf Kowalski) befolgt dazu die Anweisungen. Wiederholt muss er sich die Frage „Läuft das Band?“ stellen lassen, worauf er zunehmend entnervt mit „Ja doch!“ antwortet.
Auch Panislowskis Frau, genannt „Muttilein“ (Ingeborg Heydorn), sowie Enkel, Schwiegertochter und die Möbelpacker werden von Herrn Panislowski genau angeleitet. Immer wieder läuft beim Transport des Klaviers etwas schief, sodass der Film wieder und wieder neu gestartet werden muss.
„Die Nudel“
Ein Mann (Loriot) und eine Frau namens Hildegard (Evelyn Hamann) treffen sich zum romantischen Essen in einem italienischen Restaurant. Beide verzehren ein Nudelgericht. Als der Mann sich mit der Serviette über den Mund wischt, bleibt eine längliche Nudel an der Unterlippe hängen. Er gesteht ihr daraufhin seine Liebe, Hildegard ist jedoch von der Nudel abgelenkt. Während seines Liebesgeständnisses fasst er sich immer wieder so ins Gesicht, dass die Nudel jeweils an einem anderen Punkt seines Gesichts kleben bleibt. Am Anfang versucht Hildegard seinen Redeschwall noch zu unterbrechen, danach sieht sie nur noch sprachlos zu.
„Weihnachten bei Hoppenstedts“
Wie viele von Loriots Sketchen stammt auch dieser aus Loriots gleichnamiger TV-Serie. „Weihnachten bei Hoppenstedts“ dauert ganze 25 Minuten und besteht aus unterschiedlichen Szenen von den Vorbereitungen des Weihnachtsfestes über den Geschenkekauf bis hin zum tatsächlichen Feiern in der Familie. Opa Hoppenstedt (Loriot) kauft seinem Enkel Dicki (Katja Bogdanski) zunächst ein Weihnachtsgeschenk, den Modellbaukasten „Wir bauen uns ein Atomkraftwerk“.
In einer weiteren Szene bekommt Mutter Hoppenstedt (Evelyn Hamann) zu Hause Besuch von drei Vertretern. Während Weinvertreter Blümel (Loriot) ihr immer mehr Alkohol einflößt, präsentiert Staubsaugervertreter Jürgens (Rudolf Kowalski) seinen „Saugblaser Heinzelmann“, mit dem man sowohl staubsagen als auch Haare trocknen kann. Zum Schluss stößt noch Versicherungsvertreter Schober (Kurt Ackermann) hinzu. Alle vier werden zunehmend betrunken.
An Heiligabend will Familie Hoppenstedt schließlich ein besinnliches Weihnachtsfest verbringen, doch das geht gehörig schief. Opa beschwert sich mit den Kult-Sprüchen „Früher war mehr Lametta!“ und „Ich will jetzt mein Geschenk haben!“ Dicki trägt als Weihnachtsgedicht „Zicke Zacke Hühnerkacke“ vor. Und das geschenkte Atomkraftwerk für den Enkel sprengt ein Loch in den Fußboden – sehr zum Ärger der Nachbarn.