Live-Übertragung, Serien, Dokumentation80 Jahre Auschwitz-Befreiung: Programmangebote zum Holocaust-Gedenktag

"Die Ermittlung" (v.l.): Richter (Rainer Bock), Verteidiger (Bernhard Schütz) und Zeuge 19 (Peter Lohmeyer) im Gerichtssaal. (ili/spot)
"Die Ermittlung" (v.l.): Richter (Rainer Bock), Verteidiger (Bernhard Schütz) und Zeuge 19 (Peter Lohmeyer) im Gerichtssaal. (ili/spot)

Film Mischwaren GmbH/Hans-Joachim Pfeiffer

SpotOn NewsSpotOn News | 27.01.2025, 08:43 Uhr

Anlässlich des 80. Jahrestags der Auschwitz-Befreiung gibt es ein umfangreiches Programmangebot aus Filmen, Serien und Dokumentationen sowie eine Live-Übertragung am heutigen Montag.

Am 27. Januar 2025 jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau zum 80. Mal. Die öffentlich-rechtlichen Sender haben aus diesem Anlass ein umfassendes Programm rund um den Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus (seit 1996) und den Internationalen Gedenktag an die Opfer des Holocaust (seit 2005) zusammengestellt.

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Live-Übertragung

Das Erste überträgt ab 15:55 Uhr die Gedenkfeier "80 Jahre Befreiung des KZ Auschwitz" live aus der Gedenkstätte in Polen. Kristin Joachim moderiert die Veranstaltung, zu der Dutzende Staats- und Regierungschefs, darunter auch König Charles III. (76), eingeladen sind. Zu Wort kommen werden aber ausschließlich Überlebende. Viele von ihnen werden aufgrund ihres Alters möglicherweise zum letzten Mal ihre Geschichte erzählen können.

"Die Ermittlung" – intensiver Blick auf den Auschwitz-Prozess

Ab dem 27. Januar ist in der ARD Mediathek zudem die elfteilige Serie "Die Ermittlung" (2024) verfügbar. Die Verfilmung basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück von Peter Weiss (1916-1982) zum ersten Frankfurter Auschwitz-Prozess. Unter der Regie von RP Kahl wird der historische Gerichtsprozess von 1963 bis 1965 mit einem hochkarätigen Ensemble nachgezeichnet.

Zur Besetzung gehören unter anderem Rainer Bock, Bernhard Schütz, Clemens Schick, André Hennicke, Nicolette Krebitz, Peter Lohmeyer, Karl Markovics, Christiane Paul, Barbara Philipp, Andreas Pietschmann, Michael Schenk, Peter Schneider, Sabine Timoteo und Tom Wlaschiha.

Dokumentiert werden in "Die Ermittlung" die grausamen und erschütternden Aussagen der Überlebenden und die verniedlichenden und verleugnenden Reaktionen der Angeklagten. Im vergangenen Jahr lief die Produktion, in der 39 Zeugen auf 18 Angeklagte treffen, als Kinofilm.

Bewegende Dokumentationen und weitere Mediathek-Angebote

Im Mittelpunkt des Programmschwerpunkts steht auch die dreiteilige ZDFinfo-Dokumentation "Auschwitz – Überleben in der Hölle", die am 27. Januar 2025 ab 20:15 Uhr ausgestrahlt wird. Die Reihe erzählt die Geschichten von Opfern und Tätern, deren Wege sich in der "Todesfabrik" kreuzten. Eine der Zeitzeuginnen ist die 99-jährige Anita Lasker-Wallfisch, die ein letztes Mal von ihren erschütternden Erlebnissen berichtet.

"Es gibt keine Worte für den Wahnsinn, der damals geschehen ist", zitiert das ZDF die Auschwitz-Überlebende. Ihre eindringliche Botschaft für die Gegenwart lautet: "Sprecht miteinander, bevor ihr euch totschlagt. Ihr werdet sehen, dass ihr viel mehr gemeinsam habt, als euch trennt."

Die Folgen beleuchten verschiedene Aspekte: "Terror" (20:15 Uhr) beschäftigt sich mit den ersten Gefangenen und dem Aufstieg der Nationalsozialisten. "Todesfabrik" (21:00 Uhr) thematisiert die systematische Vernichtung ab 1943. Die abschließende Folge "Befreiung" (21:45 Uhr) schildert die letzten Monate bis zur Ankunft der sowjetischen Truppen.

In der ZDF-Mediathek ist unter anderem die Reihe "ZEUGNISSE – Interviews mit Holocaust-Überlebenden" verfügbar.

Das Erste zeigt am 27. Januar ab 22:50 Uhr zudem die Doku "Verfolgt – Die sieben Leben des Dany Dattel". Erzählt wird darin die Lebensgeschichte von Dany Dattel, Auschwitz-Überlebender und später Schlüsselfigur in der größten Bankenpleite Nachkriegsdeutschlands. "Es ist ein tiefer Blick in die westdeutsche Geschichte. Mit skrupellosen Bankiers und virulentem Antisemitismus", heißt es vom Sender.

Weitere Sender im Gedenken

Auch der Kinderkanal KiKA zeigt am 27. Januar um 19:50 Uhr altersgerechte Beiträge zum Thema. 3sat und ARTE starteten ihre Themenschwerpunkte bereits am 21. Januar.