Unglaubliche FälleBitcoin im Müll? Die Schätze in den Deponien

Eine alte Festplatte kann im Einzelfall ein wahres Vermögen wert sein. (elm/spot)
Eine alte Festplatte kann im Einzelfall ein wahres Vermögen wert sein. (elm/spot)

istock/maruco

SpotOn NewsSpotOn News | 23.02.2025, 19:01 Uhr

Wer Kryptowährungen besitzt, sollte diese auf einer passwortgeschützten Festplatte verwahren. Allerdings muss man auf diese auch aufpassen, um es nicht zu Fällen wie den Folgenden kommen zu lassen.

In der Welt der Kryptowährungen hört man immer wieder von verlorenen Festplatten, vergessenen Passwörtern oder anderen ärgerlichen Missgeschicken, die Schäden in Millionenhöhe nach sich ziehen. Zuletzt ging der Fall eines Walisers durch die Medien, der gleich eine ganze Mülldeponie kaufen wollte, um seinen digitalen Schatz zurückzubekommen. Bei diesen Schicksalen geht es um viel Geld.

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Ein besonders spektakulärer Fall ist der des Walisers James Howells, der im Jahr 2013 versehentlich eine Festplatte wegwarf, auf der der Zugang zu 8.000 Bitcoins gespeichert war. Beim aktuellen Bitcoin-Kurs von 96.000 Dollar entspricht das einem Vermögen von sagenhaften 768 Millionen Dollar. Wie die "BBC" berichtet, wurde Howells die Suche nach der Festplatte von der Stadtverwaltung untersagt. Nun führt er Gespräche mit Investoren, um die nötigen Mittel aufzubringen, die gesamte Müllhalde aufzukaufen und systematisch nach der Festplatte zu suchen. Bisher blieben seine Bemühungen jedoch erfolglos.

Das Passwort-Dilemma von Stefan Thomas

Auch der deutsche Programmierer Stefan Thomas könnte heute Multimillionär sein, hätte er das Passwort zu seinem digitalen Wallet nicht vergessen. Auf einem speziellen USB-Stick, dem sogenannten IronKey, lagern 7.002 Bitcoins. Mit dem aktuellen Kurs beläuft sich der Wert seines verlorenen Vermögens auf rund 672 Millionen Dollar. Laut der "New York Times" bleiben Thomas nach acht fehlgeschlagenen Passwortversuchen nur noch zwei, bevor der Stick die Daten unwiderruflich löscht. Die enorme Anspannung, die mit jedem Versuch einhergeht, hat ihn bisher davon abgehalten, weitere Versuche zu wagen.

Von Millionen zu Elektroschrott

Ähnlich erging es dem australischen Journalisten Campbell Simpson. Im Jahr 2010 erwarb er rund 1.400 Bitcoins für lediglich 25 australische Dollar. Heute wären diese Bitcoins etwa 134 Millionen Dollar wert. Wie unter anderem das Kryptowährungsportal "Cointelegraph" berichtet, entsorgte Simpson die Festplatte mit den Zugangsdaten achtlos, als die Kryptowährung noch keinen bedeutenden Wert hatte. Auch er hat keine Möglichkeit, seinen digitalen Schatz zurückzuerlangen.

Gabriel Abed, ein Unternehmer aus Barbados, verlor rund 800 Bitcoins, als ein Kollege im Jahr 2011 versehentlich seinen Laptop formatierte. Der heutige Verlust beträgt etwa 76,8 Millionen Dollar. Medienberichten zufolge handelte es sich bei dem Laptop zu seinem Glück aber nicht um sein einziges Krypto-Lager.

Lehrreiche Verluste: Sicherheit geht vor

Diese Einzelschicksale verdeutlichen, wie entscheidend der sorgfältige Umgang mit digitalen Schlüsseln ist, um sich nicht um das eigene virtuelle Vermögen zu bringen. Zwar gilt die Blockchain-Technologie selbst als sicher und transparent, doch sie hat oft eine entscheidende Schwachstelle – ihre Nutzer. Für all jene, die ihr Krypto-Vermögen sicher verwahren möchten, bleibt die Lektion daher klar: Backups und sichere Passwortverwaltung sind unerlässlich.