Ein HochgefühlEthan Hawke vergleicht Schauspielerei mit Drogen

Ethan Hawke während der Filmfestspiele von Venedig. (rho/spot)
Ethan Hawke während der Filmfestspiele von Venedig. (rho/spot)

imago/ABACAPRESS/IPA

SpotOn NewsSpotOn News | 02.09.2024, 23:53 Uhr

Im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele von Venedig spricht Ethan Hawke über die Vorzüge und Nachteile der Filmbranche. Vor der Kamera zu stehen vergleicht der Star mit dem Konsum von Drogen.

Ethan Hawke (53) hat im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele von Venedig diskutiert, wie "Gier unser Universum regiert" und wie "peinlich" es für die Schauspielbranche sei, dass er nur mit einer Handvoll weiblicher Filmemacherinnen während seiner langen Laufbahn zusammengearbeitet hat. Die Arbeit mit einem bestimmten Regisseur verglich er im Zuge dessen mit "den Freuden des Drogenkonsums", von denen man so höre.

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Hawke habe "mit vielen Männern aus der ganzen Welt" Filme gemacht, zitiert das Branchenmagazin "The Hollywood Reporter" den Schauspieler. Einer davon ist ihm besonders in Erinnerung geblieben. Als Hawke sich an sein erstes Filmfestival in der Lagunenstadt – damals war er 18 Jahre alt – und die damalige Zusammenarbeit mit dem Regisseur Peter Weir (80) für den Film "Der Club der toten Dichter" (1989) erinnerte, geriet er ins Schwärmen.

Weir war zu dieser Zeit "einer der wenigen Meister, die ich je getroffen habe, und ist es immer noch". Es sei beeindruckend gewesen, "als junger Mensch mit ihm zu arbeiten und zu absorbieren, was er zu lehren hatte und dann die Wirkung in Aktion zu sehen".

"Man will es einfach wieder tun"

Was diese Erfahrung in Hawke ausgelöst hatte, verglich der Schauspieler mit einem Rausch: "Es war so ähnlich, wie wenn man von den Freuden des Drogenkonsums hört. Man will es einfach wieder tun. Es ist so ein wunderbares Gefühl, weil man sich nicht allein fühlt." Es sei ein seltsames zweischneidiges Schwert, Schauspieler zu sein, "weil man nach außen hin für seinen Erfolg gefeiert wird, aber die wahre Freude an der Schauspielerei besteht darin, zu verschwinden".

"Man fühlt, wie man selbst verschwindet und Teil dieses Traums wird. Und das ist das Gefühl, das so wunderbar ist. Und man sieht, wie der Traum in anderen Menschen lebt, und das ist es, woher dieses Hochgefühl kommt." Kaum hatte er Venedig damals als 18-Jähriger verlassen, "wollte ich es einfach noch einmal tun. Und wenn ich auf euch schaue, bin ich so dankbar, dass ich hier bei euch bin und immer noch ein Teil davon sein darf", bedankte sich der 53-Jährige beim applaudierenden Publikum.