Vorteile und RisikenHot Pilates, Bikram Yoga und mehr: Ist Sport bei Hitze effektiver?
Heißes Workout: Hot Pilates und Hot Yoga sind beliebter denn je. Aber wie effektiv ist Sport bei hohen Temperaturen wirklich und gibt es auch Risiken?
Sport ist bekanntlich schweißtreibend – ob Joggen, Kraft-Training oder eine intensive Yoga-Session. Doch was passiert, wenn die Schweißproduktion durch bewusst beheizte Räume noch weiter gesteigert wird? Trainingsarten wie Hot Pilates oder Hot Yoga, auch Bikram Yoga genannt, haben in den vergangenen Jahren an Beliebtheit gewonnen. Während einige schwören, dass das Training in der Hitze besonders effektiv ist, gibt es auch Kritik aufgrund potenzieller Risiken. Wie genau wirkt sich Hitze auf den Körper aus und ist Sport bei hohen Temperaturen tatsächlich gesund?
Video News
Schwitzen = harte Arbeit?
Beim Training in einem beheizten Raum liegt die Raumtemperatur oft zwischen 35 und 40 Grad Celsius. Die Bedingungen sollen – ähnlich wie schon das bloße Sitzen in einer Sauna oder einem Dampfbad – die Durchblutung anregen, die Flexibilität verbessern und den Kalorienverbrauch steigern. Schwitzen, durch die Hitze noch verstärkt, wird häufig als Zeichen dafür gewertet, dass der Körper "hart arbeitet". Es wird auch behauptet, dass das Training unter solchen Bedingungen den Stoffwechsel ankurbelt und die Entgiftung des Körpers unterstützt.
Die erhöhte Temperatur soll helfen, die Muskeln geschmeidiger zu machen und das Verletzungsrisiko zu reduzieren. Zudem fordert Training in der Hitze das Herz-Kreislauf-System heraus, da der Körper zusätzlich Energie aufwenden muss, um die Körpertemperatur zu regulieren. Das intensive Klima fordert nicht nur den Körper, sondern auch den Geist. Viele berichten, dass sie durch das Training bei Hitze eine verbesserte mentale Disziplin entwickeln.
Welche Risiken bergen Hot Pilates und Hot Yoga?
Das Training bei hohen Temperaturen birgt aber auch Risiken. Der hohe Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen kann zu Dehydration führen, wenn nicht ausreichend Wasser getrunken wird. Eine Überlastung des Körpers kann zudem zu Hitzekollaps oder Hitzschlag führen. Vor allem Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder niedrigem Blutdruck sollten vor dem Training in der Hitze gegebenenfalls ärztlichen Rat einholen.
Besonders für Anfänger kann das Training in der Hitze anfangs überwältigend sein. Die hohe Raumtemperatur und das intensive Schwitzen erfordern nicht nur körperliche Anstrengung, sondern auch mentales Durchhaltevermögen. In den ersten Einheiten kann es zu Erschöpfung, Schwindel oder sogar Übelkeit kommen. Es ist wichtig, auf den eigenen Körper zu hören, Pausen einzulegen und ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen – vor und nach dem Workout.
Wie effektiv ist das Training wirklich?
Studien zeigen, dass Sport bei Hitze durchaus Vorteile für die Fitness haben kann, insbesondere wenn es um die kardiovaskuläre Anpassung und die Hitzeresistenz geht. Demnach hilft regelmäßiges Training bei hohen Temperaturen dem Körper, sich effizienter zu kühlen und die Herzfrequenz besser zu regulieren. Auch Beweglichkeit, Ausdauer und mentale Disziplin kann es positiv beeinflussen.
Allerdings wird der Kalorienverbrauch nicht signifikant erhöht, wie oft behauptet wird. Ein scheinbarer Gewichtsverlust direkt nach dem Training ist in erster Linie auf Wasserverlust zurückzuführen, der durch Flüssigkeitszufuhr wieder ausgeglichen werden muss.