AbschiedJan Hofer: Bilder aus 35 Jahren „Tagesschau“-Karriere
Zwischen 4 - 9 Millionen Menschen schalten täglich die "Tagesschau" ein, um sich über die aktuellsten News informieren zu lassen. Der älteste Diensthabende Jan Hofer wird am 14. Dezember nach 35 Jahren seine letzte Sendung präsentieren.
Eine Ära geht zu Ende: Nach fast 36 Jahren verabschiedet sich „Tagesschau“-Moderator Jan Hofer (68) am 14. Dezember um 20.15 Uhr und geht in den wohlverdienten Ruhrstand.
Fast sein halbes Leben arbeitete der heute 68-Jährige bei der Tagesschau und überbrachte den Zuschauern gute, sowie auch schlechte Nachrichten.
Ein halbes Leben bei der Tagesschau
Hofer startete seine Karriere 1980 beim Saarländischen Rundfunk. Dort war er zunächst beim Radio tätig, bevor er fünf Jahre später vom damaligen „Tagesschau“-Chefsprecher Werner Veigel entdeckt wurde und zum Fernsehen wechselte. 20 Jahre später ist Jan Hofer selbst Chefsprecher der Tagesschau. 36 Jahre, fast sein halbes Leben verbrachte der Moderator sein berufliches Leben beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Im Dezember 2002 er sogar zum beliebtesten Tagesschausprecher gewählt. Heute Abend wird er dann zum letzten Mal die 20-Uhr-Tagesschau lesen. Einen Nachfolger gibt es bereits: Jens Riewa (seit 19991 dabei9 darf die ehrenvolle Aufgabe übernehmen und damit in Hofers Fußstapfen treten.
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So belastend war der Druck
Sich täglich vor 14 Millionen Zuschauern beweisen zu müssen, ist jedoch nicht immer einfach. Der Druck habe Hofer zu Beginn sehr belastet: „Die Reaktionen nicht persönlich zu nehmen, ist nicht einfach. Ich habe früher schlaflose Nächte deswegen gehabt. Man muss außerdem begreifen, dass man nie als eigenständige Person, sondern immer als Vertreter des Systems gesehen wird. Wenn jemand die ARD oder die ,Tagesschau’ ablehnt, wird er auch dich als Sprecher ablehnen“, verrät er in einem Interview.
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Vielseitig talentiert
Neben seiner Arbeit als Tagesschau-Sprecher übernahm Hofer auch andere Moderationen. So trat er beispielsweise 1992 bis 2012 als Gastgeber in der Talkshow „Riverboat“ auf. Auch als Jury-Mitglied war der Nachrichtensprecher bereits zu sehen: Er moderierte unter anderem an der Seite von Kai Pflaume die Sendung „Das ist Spitze!“.
Niemand war länger Tagesschau-Sprecher als Jan Hofer. Als Chefsprecher stand er in der Tradition bekannter Namen wie Karl-Heinz Köpcke, Werner Veigel, Dagmar Berghoff und Jo Brauner.
„Vergesst Instagram“
Hofer war immer im Trend, was moderne Technologien und die Entwicklung im Internet war. Er habe nicht nur als Erster ein Fax-Gerät und einen PC besessen. Und auch daran erinnert das Branchenmagazin DWDL.de: „‚Vergesst Instagram, TikTok hat mehr Follower‘, habe er den Kollegen von der Social-Media-Redaktion gesagt und sich im November vor einem Jahr sogleich einspannen lassen für das Debüt der ‚Tagesschau‘ auf jener Videoplattform, die mit Tanz und anderen Lustigkeiten der Hit auf Schulhöfen geworden ist.“
„Eine Institution“
NDR-Intendant Joachim Knuth erklärte am Montagabend: „Ruhig, bedacht, seriös. Jan Hofer ist eine Institution und seit Jahrzehnten Gesicht und Stimme der Fernsehnachrichten in Deutschland. Ihm ist es gelungen, mit der Zeit zu gehen, ohne sich zu verbiegen. In den digitalen Angeboten der Tagesschau hat er ganz neue Wege des Nachrichtenjournalismus beschritten und damit auch junge Zielgruppen angesprochen. 35 Jahre lang hat er den richtigen Ton getroffen. Dafür möchte ich mich bedanken. Er wird in den deutschen Wohnzimmern fehlen.“
Jan Hofer bleibt den Medien erhalten
Gänzlich verzichten müssen die Fans auf den bald ehemaligen Tagesschau-Sprecher jedoch nicht: „Ich habe nicht vor, mich komplett aus den Medien zu verabschieden. Ich höre bei der ,Tagesschau’ auf, aber ich werde nicht aufhören zu arbeiten. Ich rede zum Beispiel mit meinem Management darüber, ob ich vielleicht einen Podcast machen sollte.“ (AB/PV)