FilmJulianne Moore über ihre Rolle in ‚Mary George‘
Der Star verriet, dass sie ihre Erfüllung vor allem außerhalb der Arbeit sehe.
In einer neuen Serienhauptrolle spielt Julianne Moore eine intrigante Mutter am Hofe des englischen Königs. Privat schätzt der US-Superstar das Familienleben aus anderen Gründen.
Im Interview berichtet sie nun von dem Moment, der sie als Schauspielerin und Mensch verändert hat. Ihr Durchbruch liegt Jahre zurück, doch auch mit 63 schlüpft Moore regelmäßig in Hauptrollen von neuen Drama- und Comedy-Filmen. Die Schauspielerin landete ihren ersten großen Erfolg im Jahr 1997 mit ihrer Rolle in ‚Boogie Nights‘, für die sie sogar eine Oscar-Nominierung bekam. Doch erst 2015 durfte der Star einen der begehrten Goldjungen in den Hälten halten – für ihre Hauptrolle im Drama ‚Still Alice – Mein Leben ohne Gestern‘. Doch nicht nur auf der Kinoleinwand begeistert die US-Amerikanerin mit ihrer Vielseitigkeit. Aktuell spielt sie auch im TV eine führende Rolle – in der neuen HBO-Historienserie ‚Mary George‘ (zu sehen bei Sky und über WOW). Moore spielt die ehrgeizige Mutter Mary Villiers, die ihrem Sohn George (gespielt von Nicholas Galitzine) mit skrupellosen Intrigen dabei hilft, einer der engsten Vertrauten von König James I. von England zu werden. Es ist eine Rolle, die der Schauspielerin im Gedächtnis bleiben wird, wie sie im Interview mit der Agentur teleschau verriet: „Mary hatte das Gefühl, dass sie nicht viele Möglichkeiten und keine Wahl im Leben hat. Sie musste deshalb die Dinge selbst in die Hand nehmen. Damit können sich viele Frauen auch heute noch identifizieren.” Julianne ergänzte energisch: „Natürlich denke ich nicht, dass wir in einer gerechten Welt leben. Frauen haben meiner Meinung nach immer noch nicht die gleichen Chancen wie Männer. Wir würden nicht immer noch über Feminismus sprechen, wenn wir der Meinung wären, dass Frauen und Männer gleiche Chancen in der Welt haben.” Eine starke These, die die 63-Jährige weiter untermauerte, indem sie erklärte, wie sie es die Jahre über in Hollywood geschafft hat, die Karriereleiter hinaufzuklettern: „Für mich und meinen Kopf war es immer wichtig, die Industrie und meine Leidenschaft für den Job getrennt voneinander zu halten. So habe ich nie aus den Augen verloren, warum ich diesem Beruf nachgehen will.“ Ihre Erfolgsformel im Job? „Ein gewisses Maß an Mitgefühl“, erklärte der Star gegenüber teleschau. Die Darstellerin ergänzte: „Wir legen darauf viel zu wenig Wert im täglichen Umgang miteinander.” Nach über 30 Jahren in der Filmbranche scheint die Darstellerin geerdet und angekommen zu sein. Mit Blick auf ihre Karriere sagte sie daher mit sanfter Stimme: „Klar, mein Leben hat sich verändert und ich mich mit meinem Leben. Als ich jünger war, hatte ich ganz andere Ansichten als heute. Ich glaube, wir merken erst, dass unser Leben sehr schnell an uns vorbeizieht, wenn wir älter sind. Dann erst verstehen wir, dass das Leben wie im Flug vergeht und wir nicht wirklich viel Zeit haben.” Gerade aus diesem Grund sehe sie nun ihre Erfüllung vor allem außerhalb der Arbeit: „Ich schätze jeden tollen Moment, den ich mit meinen Kindern und meinem Mann verbringen kann. Das ist der Schatz, nach dem ich gesucht habe, als ich noch jünger war. Der Moment, in dem ich das erkannt habe, hat mich als Schauspielerin verändert. Ich bin seitdem gelassener geworden.“