Realitätssinn ist in GefahrKI-Stars vs. Kanye West: Betroffene Scarlett Johansson warnt vor Fakes

Scarlett Johansson zeigt sich von den Entwicklungen rund um KI-Fakes zunehmend besorgt. (stk/spot)
Scarlett Johansson zeigt sich von den Entwicklungen rund um KI-Fakes zunehmend besorgt. (stk/spot)

imago/ABACAPRESS/Europa Press/ABACA

SpotOn NewsSpotOn News | 12.02.2025, 19:56 Uhr

Wieder ist Scarlett Johansson Opfer eines KI-Fakes geworden. Der Hollywoodstar malt ein düsteres Zukunftsbild, sollte nicht bald gesetzlich dagegen vorgegangen werden.

Es wirkt wie eine gemeinschaftliche Kampagne jüdischer Hollywoodstars: Mit einem weißen T-Shirt, auf dem ein Mittelfinger-Emoji samt Davidstern und darunter der Name Kanye zu sehen ist, protestieren Promis wie David Schwimmer (58), Scarlett Johansson (40) oder Steven Spielberg (78) gegen unlängst veröffentlichte, antisemitische Äußerungen des US-Rappers Kanye West (47). Doch bei den Videos handelt es sich um mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellte Fake-Clips.

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Obwohl es ihr – aus gegebenen Anlässen in den USA und vielen anderen Ländern – sehr wichtig sei, ein Statement gegen rechtes Gedankengut zu setzen, kritisiert die betroffene Marvel-Schauspielern Johansson auch die Deepfake-Videos scharf. Gegenüber "People" ließ der Star ausrichten: "Ich bin eine jüdische Frau, die keinerlei Toleranz für Antisemitismus oder Hassreden jeglicher Art hat. Aber ich bin ebenso fest davon überzeugt, dass das durch KI vervielfachte Potenzial für Hassreden eine weitaus größere Bedrohung darstellt […]. Wir müssen den Missbrauch von KI anprangern, unabhängig von der Botschaft." Andernfalls drohe laut Johansson, dass zunehmend der "Überblick über die Realität verloren geht".

Scarlett Johansson schon mehrfach Opfer

Der Star habe von Familienangehörigen und Freunden überhaupt erst von dem Clip erfahren, in dem sie augenscheinlich Kanye West medial anzählt. Doch schon zuvor wurde die Schauspielerin mehrfach Opfer von KI-Fakes: 2023 hatte ein Unternehmen mit einem künstlichen Ebenbild von ihr geworben. Nur ein Jahr später wurde eine KI-Stimme, der ihren sehr ähnlich, veröffentlicht. Diesbezüglich heißt es in ihrem Statement: "Ich bin leider ein sehr öffentliches Opfer von KI geworden, aber die Wahrheit ist, dass die Bedrohung durch KI jeden einzelnen von uns betrifft."

Johansson schließt mit dem dringenden Appell an die US-Regierung ihr Statement ab, man müsse endlich entsprechende Gesetze verabschieden, die den unerlaubten Einsatz von KI limitieren. Dabei handele es sich ihrer Meinung nach "um eine parteiübergreifende Angelegenheit, die enorme Auswirkungen auf die unmittelbare Zukunft der gesamten Menschheit hat".