Golden Globe und SAG AwardKieran Culkin: Vom „Kevin“-Bettnässer zum Oscar-Favoriten

Kieran Culkin hat es endlich geschafft. (smi/spot)
Kieran Culkin hat es endlich geschafft. (smi/spot)

imago/UPI Photo

SpotOn NewsSpotOn News | 24.02.2025, 16:49 Uhr

Mit seinem SAG Award für "A Real Pain" hat sich Kieran Culkin endgültig aus dem Schatten seines berühmten Bruders gelöst. Er wird längst nicht mehr nur als kleiner Bruder von "Kevin - Allein zu Haus"-Star Macaulay Culkin wahrgenommen. Bald könnte er seine Karriere mit einem Oscar krönen.

Am Sonntag stand Kieran Culkin (42) mal wieder ganz oben auf der Bühne einer Preisverleihung. Er gewann den SAG Award als bester Nebendarsteller in "A Real Pain". Für die Rolle als Jesse Eisenbergs (41) manisch-depressiven Kiffer-Cousin hatte er vorher schon den Golden Globe abgeräumt. Bei der Oscarverleihung am 2. März 2025 geht er nun als klarer Favorit ins Rennen.

Preisregen seit "Succession"

Für Kieran Culkin wird das Sammeln von Preisen allmählich zur Routine – auch wenn der große Erfolg erst in den letzten Jahren richtig Fahrt aufgenommen hat. Dabei ist er schon seit über 30 Jahren im Geschäft. Für die TV-Serie "Succession" gewann er vor einem Jahr den Golden Globe als bester Hauptdarsteller. Ebenfalls 2024 gewann er für "Succession" den noch renommierteren Emmy, nach zwei erfolglosen Nominierungen in der Nebendarsteller-Kategorie für dieselbe Serie.

Spätestens seit den Award-Saisons 2024 und 2025 kann sich Kieran Culkin endgültig als respektierter Schauspieler fühlen – und nicht mehr nur als kleiner Bruder von Macaulay Culkin (44).

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Kieran wurde 1982 als viertes Kind in den Culkin-Clan geboren. Fünf seiner sieben Geschwister zog es ebenfalls ins Rampenlicht – beziehungsweise wurden vom Familienpatriarchen Christopher "Kit" Culkin (80) hineingestoßen. Seit der Trennung der Eltern hat Kieran genauso wie Macaulay kaum noch Kontakt zu seinem Vater.

Debüt als Kevins bettnässender Cousin

Kieran Culkin hat sein Filmdebüt Macaulay zu verdanken, in dessen Schatten er lange stand. Sein älterer Bruder hatte im Filmgeschäft schon Fuß gefasst, ehe er 1990 mit der Titelrolle in "Kevin – Allein zu Haus" zum (Kinder-)Star wurde.

Kieran Culkin wurde in "Kevin – Allein zu Haus" ebenfalls besetzt. Er spielte Fuller McCallister – Kevins jüngster Cousin und berüchtigter Bettnässer. Kevin will auf keinen Fall mit ihm in einem Bett schlafen. In "Kevin – Allein in New York" kehrte Kieran Culkin zwei Jahre später als Fuller zurück. Dazwischen traten die Culkin-Brüder gemeinsam in "Mama, ich und wir zwei" von "Kevin"-Regisseur Chris Columbus (66) auf.

1994 kehrte Macaulay Culkin dem Filmgeschäft den Rücken. Kieran arbeitete hingegen weiter als Schauspieler, wenn auch auf kleinerer Flamme als sein großer Bruder zuvor. Sein größter Film war 1998 "The Mighty – Gemeinsam sind sie stark". Neben Filmmutter Sharon Stone (66) spielte er einen kleinwüchsigen, gehbehinderten Jungen namens Kevin (!).

Sprung ins Erwachsenenalter mit Golden-Globe-Nominierung

Anders als viele Kinderstars schaffte Kieran Culkin den Sprung ins Erwachsenenalter ohne Skandale, aber auch ohne große Ausschläge nach oben. Den wichtigsten Beitrag dabei leistete "Igby". 2002 spielte Culkin den 17-jährigen Spross einer reichen, aber verdorbenen Familie. Fast eine Vorausdeutung auf "Succession". Anders als Roman Roy in der Serie flüchtet Igby aber vor seinem Clan. Für die schräge Coming-of-Age-Comedy erhielt Kieran Culkin eine Nominierung für den Golden Globe als bester Hauptdarsteller in einer Komödie.

In der Folge spezialisierte sich Kieran Culkin auf Independent-Filme wie "Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt" (2010) oder "Wiener Dog" (2016). Die Hauptrollen verkörperten dabei aber andere. Nebenbei spielte er auch Theater, eine Seltenheit bei ehemaligen Kinderstars ohne klassische Schauspielausbildung.

Später Durchbruch mit "Succession"

In den letzten Jahren kam dann der Durchbruch, mit dem kaum noch zu rechnen war. 2018 ergatterte Kieran Culkin in "Succession" die Rolle von Roman Roy. Der jüngste Sohn von Medienmogul Logan Roy kämpft verzweifelt um die Anerkennung seines Vaters. Erst während der ersten Staffel der Serie habe er sich als Schauspieler gefühlt, verriet Culkin 2024 in einem Gespräch mit Jesse Eisenberg. Vorher bewegte er sich eben in einem Umfeld, in das er als Kind ungefragt geworfen wurde.

Privat ist Kieran Culkin übrigens schon lange in festen Händen. 2013 heiratete er Jazz Charton (36). Mit der Britin hat der Amerikaner zwei Kinder. Tochter Kinsey kam 2019 zur Welt, Sohn Wilder 2021. Bei zwei Kids soll es nicht bleiben. Das verriet Kieran Culkin der Welt bei seiner Emmy-Dankesrede vor einem Jahr: "Ich will mehr. Du hast gesagt, vielleicht, wenn ich gewinne."