In der freien NaturKochen mit dem Kessel: So geht dabei nichts schief
Kochen über offenem Feuer kann schnell gefährlich werden, etwa wenn Wind einsetzt. Darauf gilt es bei Kessel und Co. zu achten.
Kochen in der freien Natur – dabei denkt so mancher wohl zuerst an den Einweggrill, auf dem Fleisch und Gemüse landen, oder an Dosenravioli, die notgedrungen erhitzt werden. Dabei ist viel mehr als das möglich. Beim Campen, im eigenen Garten oder auf öffentlichen Feuerstellen lassen sich leckere Gerichte zaubern. Worauf es dabei zu achten gilt und wo man überall kochen darf, weiß Paula Keck, Autorin von „Kochen mit dem Kessel“ (riva). Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erzählt sie: „In vielen Marinas, besonders im Norden, gibt es feste Grillplätze für Segler und andere Boaties. Dort sind auch Vorrichtungen für einen Kessel installiert, oder man stellt einen großen Topf einfach auf den Grillrost.“ Anfangs habe sie bei ihren Ausflügen lediglich mit einem kleinen Topf im Freien gekocht, sich dann aber an aufwendigere Gerichte herangetraut. Wer das zuvor noch nie gemacht hat, sollte jedoch aufpassen: Beim Zubereiten von Essen über einer Feuerstelle ist Vorsicht geboten.
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Offenes Feuer: Diese Sicherheitsmaßnahmen sind notwendig
Grundsätzlich gilt, dass das Feuer nicht zu hoch sein sollte. Eine genaue Zentimeterangabe könne sie aber nicht machen, sagt Keck. „Die Flammen sollen den Kesselboden sanft umspielen – etwa so, wie man es auch vom Gasherd her kennt.“ Um für Ernstfälle gewappnet zu sein, empfiehlt die Expertin, immer eine Feuerlöschdecke dabei zu haben. „Ein kleiner handlicher Feuerlöscher oder wenigstens ein Eimer Wasser geben auch Sicherheit, wenn zum Beispiel Wind aufkommt“, fügt sie an. Zudem sollte man aufpassen, nicht zu nah an das offene Feuer zu kommen. „und machen Sie Kindern klar, dass Feuer Gefahren birgt“.
Wichtig beim Kochen mit einem Kessel ist zudem, Küchenhandschuhe zu tragen. „Irgendwann muss der Topf ja angefasst und auf den Tisch gebracht werden“, sagt sie und empfiehlt: „Auch ein Kochlöffel mit langem Stiel ist hilfreich, wenn man dem Feuer nicht zu nahekommen will.“
So brennt das Essen im Topf nicht an
„Für den Garten zu Hause haben wir eine einfache Dreibein-Konstruktion mit Feuerschale darunter, die man in jedem Baumarkt für kleines Geld bekommt“, erzählt die Autorin. „Wer eh schon einen stabilen Grill hat, kann den Kessel, wenn er einen flachen Boden hat, darauf stellen.“ Als Topf empfehle sie „schon einen aus etwas teurerem Gusseisen“. Darin verteile sich die Hitze besser als in den dünnen Alutöpfen „und es brennt auch nichts so leicht an“.
Damit das Essen nicht anbrennt, hat Keck noch weitere Tipps. Je nachdem, wie der Kochplatz gestaltet sei, könne man die Hitze regulieren, erklärt sie. „Entweder man zieht den Topf etwas höher, sodass die Flammen den Topfboden nur leicht berühren, oder – wenn der Topf auf einem Grillrost steht – zieht man ihn einfach etwas zur Seite.“ Um das Anbrennen zu verhindern, nehme sie zum Anbraten außerdem die doppelte Menge Öl oder Fett und auch etwas mehr Kochflüssigkeit, als sie es zuhause machen würde.
Kessel-Rezept: Szegediner Gulaschsuppe
Zutaten für vier bis fünf Portionen: 800 g Schweinefleisch aus der Schulter, 250 g Zwiebeln, 1 – 2 Knoblauchzehen, Salz, 60 g Schweineschmalz, 1 EL edelsüßes oder rosenscharfes Paprikapulver (nach Belieben auch gemischt), 100 ml Wasser oder Brühe (Fertigprodukt), 1 – 2 TL Kümmel, 800 g frisches Sauerkraut, 150 g saure Sahne, 1 EL Mehl
Zubereitung: Das Fleisch in etwa 1,5 cm große Würfel schneiden. Die Zwiebeln abziehen, längs halbieren und in feine Scheiben schneiden. Knoblauch schälen und durch eine Knoblauchpresse drücken oder fein hacken und mit Salz vermischt auf dem Küchenbrett mit der flachen Messerseite zerdrücken. Das Fett im Kessel erhitzen und die Zwiebeln darin goldgelb anbraten. Paprikapulver einrühren und gleich mit Wasser oder Brühe ablöschen. Fleisch dazugeben und mit zerdrücktem Knoblauch, Salz und Kümmel würzen. Bei mittlerer Hitze 30 Minuten dünsten. Eventuell etwas Flüssigkeit nachgießen. Das Sauerkraut gleichmäßig unterrühren und – je nachdem, wie viel Saft dabei ist – noch etwas Flüssigkeit zugeben. Alles zusammen 30 Minuten zugedeckt weiter garen. Zum Schluss die saure Sahne und das Mehl einrühren und Gulasch ohne Hitzezufuhr zehn Minuten zugedeckt ziehen lassen.