Rückkehr mit Netflix-WesternserieNach Tiefpunkt: Taylor Kitsch gelingt Comeback mit „American Primeval“
Einst ein vielversprechender Jungstar, setzte Taylor Kitsch seine Karriere innerhalb eines Jahres mit "John Carter" und "Battleship" in den Sand. Nun ist er mit der Hitserie "American Primeval" wieder in der Spur. So kam es zu dem Comeback.
Taylor Kitsch (43) ist wieder wer. Mit der gefeierten Westernserie "American Primeval" von Netflix ist der Schauspieler zurück auf der großen Bühne. 13 Jahre, nachdem er seine Karriere mit einem Doppelschlag ruiniert hatte. Manchen Filmstars gelingt innerhalb eines Jahres der Durchbruch. Wie zum Beispiel Jim Carrey (63), der 1994 mit "Ace Ventura", "Die Maske" und "Dumm und Dümmer" gleich drei Hits landete. Doch bei Taylor Kitsch lief es andersherum.
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2012 wurde für Taylor Kitsch zum Annus Horribilis, zum Schreckensjahr. Der Kanadier ergatterte damals die auf dem Papier lukrative Hauptrolle in "John Carter – Zwischen zwei Welten". Walt Disney Pictures nahm angeblich 350 Millionen Dollar in die Hand, um die Groschenheft-Geschichten von "Tarzan"-Autor Edgar Rice Burroughs (1875-1950) zu verfilmen.
"John Carter" und "Battleship": Zwei Flops innerhalb weniger Monate
Doch der Film um einen Veteranen des Amerikanischen Bürgerkrieges, der auf dem Mars landet, floppte kolossal. In den ersten Wochen spielte "John Carter" so wenig Geld ein, dass Disney von einem Verlust von 200 Millionen US-Dollar ausging. Der damalige Chef des Filmstudios nahm seinen Hut. Außerhalb von Nordamerika nahm das Spektakel immerhin noch 210 Millionen Dollar ein. Dennoch blieb das Image eines der größten Flops der Filmgeschichte.
Kurz nach "John Carter" trat Taylor Kitsch in einem Film mit noch seltsamerer Vorlage auf. Er spielte neben Popstar Rihanna (36) die Hauptrolle in "Battleship", der allen Ernstes auf dem Spiel "Schiffe versenken" basiert. Der Film war an den Kinokassen zwar erfolgreich, wurde aber von der Kritik runtergemacht. Es regnete Nominierungen für die Goldene Himbeere. Ebenfalls 2012 kam Taylor Kitsch noch mit "Savages" von Oliver Stone (78) ins Kino. Kein wirklicher Flop, aber auch kein Hit.
2010 noch der kommende Mann
Taylor Kitschs Karriere schien jedenfalls vorbei, bevor sie richtig begonnen hatte. 2010 hatte ihn "The Hollywood Reporter" noch in eine Liste mit Jungstars aufgenommen, denen die Zeitschrift den Sprung in die erste Reihe zutraute. Seinen Durchbruch hatte Kitsch mit der Serie "Friday Night Lights" von "Battleship"-Regisseur Peter Berg (60). Zwischen 2006 und 2009 spielte er in den ersten vier Staffeln einen High-School-Footballer. Zweimal war er für den Teen Choice Award nominiert. Als Kitsch 2009 in "X-Men Origins: Wolverine" den Marvel-Fanliebling Gambit verkörperte, schien alles bereit für die große Karriere.
Auf das Schicksalsjahr 2012 folgte für Taylor Kitsch nicht mehr viel. Zumindest nicht im Kino. Dort stehen nur wenige Titel zu Buche, zum Beispiel "Lone Survivor" (2013), wieder von Peter Berg. Sein bisher letzter Kinofilm datiert von 2019.
Wieder bergauf dank Peter Berg
Taylor Kitsch konzentrierte sich wieder verstärkt auf das Medium, das ihn bekannt gemacht hat. 2015 spielte er in der zweiten Staffel von "True Detective" eine tragende Rolle. Doch im Vergleich zur ersten Season mit Matthew McConaughey (55) fiel die zweite bei der Qualität deutlich ab. Kitsch hatte sich sein Pech bei der Rollenwahl offenbar bewahrt.
In den letzten Jahren ging es für Taylor Kitsch aber langsam wieder bergauf. In der deutsch-kanadischen Serie "Schatten der Mörder – Shadowplay" spielte der Wahlamerikaner 2020 die Hauptrolle, neben den deutschen Stars Nina Hoss (49) und Sebastian Koch (62).
Sein Comeback hat Kitsch aber seinem Entdecker zu verdanken. Peter Berg besetzte ihn 2023 in seiner Miniserie "Painkiller" über die Opioid-Krise in den USA.
Und nun "American Primeval". Taylor Kitsch spielt eine der Hauptrollen in einer der gegenwärtigen Hype-Serien. Als traumatisierter Trapper verkörpert er die interessanteste Figur. Regie bei "American Primeval" führt, natürlich: Peter Berg.