Zum Schreien!Preview „Das schwarze Quadrat“: Furiose Fälscherkomödie auf hoher See
Was eigentlich macht ein Stück schwarz bemalter Leinwand so wertvoll, dass alle bei der Jagd danach fast den Verstand verlieren? Im Zentrum von Peter Meisters Langfilmdebüt steht "Das schwarze Quadrat" steht eines der absoluten Meisterwerke der Moderne, das der russische Künstler Kasimir Malewitsch von 1915 an in mehreren Versionen malte.
In Meisters turbulenter Komödie, die er nach eigenem Drehbuch inszenierte, ist das monochrome Bild Auslöser für eine Geschichte, in der nach Herzenslust betrogen und gelogen, getrickst und getäuscht – und vor allem gefälscht wird.
Zu Meisters exzellentem Ensemble in seinem äußerst grotesken Film gehören Bernhard Schütz, Sandra Hüller und Jacob Matschenz in den Hauptrollen. Außerdem sind Victoria Trauttmansdorff, Pheline Roggan und Christopher Schärf zu sehen, die Kamera führte Felix Novo de Oliveira.
Darum geht’s in „Das schwarze Quadrat“
Die Kunsträuber Vincent (Bernhard Schütz) und Nils (Jacob Matschenz) sind kurz vor dem Ziel: In ihrer Kreuzfahrt-Kabine liegt das 60 Millionen Dollar teure Gemälde „Das schwarze Quadrat“, das sie an Bord ihrem Auftraggeber übergeben sollen. Sie haben vorher nur noch einen kleinen unvorhergesehenen Termin, und zwar auf der Showbühne des Schiffes.
Während sie sich durch ihr Programm als Elvis- und David-Bowie-Imitatoren quälen, nutzen Unbekannte die Gelegenheit und stehlen das „Schwarze Quadrat“…! Vincent, der verhinderte Maler, fertigt mit etwas eigenwilligen Methoden eine exakte Kopie des Malewitsch an – und als auch die abhanden kommt, gleich noch eine zweite.
Stell Dir vor Du willst Dich verstecken,
aber Du musst auf die Bühne.
Währenddessen zieht sich die Schlinge um das Gauner-Duo zu: Nils wird enttarnt, und Vincent merkt vor lauter Verliebtheit nicht, dass seine Bekanntschaft von der Bordbar, die ungemein kunstsinnige Martha (Sandra Hüller), nur deshalb seine Nähe sucht und ihm Modell sitzt, weil auch sie nur eines will – „Das schwarze Quadrat“…
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Die Geschichte dahinter
„Für meinen Debütfilm habe ich mir vorgenommen, einen Film zu machen, der einfach extrem unterhaltsam ist“, sagte Regisseur Peter Meister. „Eine Kunst, die seltsamerweise immer wieder in Verruf gerät, obwohl sie denkbar schwer herzustellen ist. So wie schon in meinen Kurzfilmen sperre ich meine Figuren in einen abgeschlossenen Raum, dem sie nicht entkommen können. Im Bauch des Kreuzfahrtschiffes entwickelt sich ein rasantes Katz- und Maus Spiel, das meinen Protagonisten alles abverlangt.“
Klingt das alles nicht allzu abwegig? „Ist es nicht“, so Meister weiter. „Erst 2019 wurde bekannt, dass sich ‚Salvator Mundi‘ von Leonardo da Vinci mit hoher Wahrscheinlichkeit auf der Luxusyacht des Saudi-Arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman befindet. Oder Malewitschs ‚Schwarzes Rechteck – rotes Quadrat‘, das vor wenigen Jahren noch in einer großen Ausstellung der Kunstsammlung NRW zu sehen war, sich mittlerweile als Fälschung aus den 1970er Jahren entpuppte. Irrsinnig!“
Doch für den Regisseur „deshalb sehr filmisch…“
van Goghs „Schrei“ gibt’s auch fünf Mal
„Das Original ist die Idee“, sagte der Videokünstler Nam June Paik mal, „die Hilfsmittel sind austauschbar.“
Deswegen „durfte“ auch Kasimir Malewitsch über Jahre hinweg mehrere Versionen seines Schwarzen Quadrats anfertigen – genau so wie es die Kollegen Edvard Munch und Vincent van Gogh taten, die jeweils nicht weniger als fünf Mal den „Schrei“ und die „Sonnenblumen“ malten.“
Kinostart ist der 25. November!