"Mischung aus Vorfreude und Nostalgie"Provinz: Darum ist „Glaubst du“ der perfekte EM-Song
Das ZDF hat seine Hymne "Glaubst du" zum offiziellen EM-Song auserkoren. Im Interview spricht die aufstrebende Indie-Band Provinz über ihre Gedanken zur Heim-EM. Ihrer Meinung nach könnte das Turnier eine große Euphorie im Land auslösen.
Die oberschwäbische Indie-Pop-Band Provinz ist schon seit längerem in aller Munde – und jetzt auch in den Ohren sämtlicher Fußballfans. Das liegt natürlich in erster Linie am offiziellen ZDF-EM-Song "Glaubst du" aus der Feder von Vincent Waizenegger, Moritz Bösing, Robin Schmid und Leon Sennewald. Keyboarder Robin und Schlagzeuger Leon standen im Vorfeld zur Fußball-Europameisterschaft der Nachrichtenagentur spot on news nun Rede und Antwort.
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Warum ist "Glaubst du" der perfekte EM-Song?
Leon: Der Song ist von uns für die Freundinnen und Freunde und Familie zu Hause geschrieben. Aber das Gefühl hat schon gewisse Parallelen zu einer Heim-EM – eine Mischung aus Vorfreude und Nostalgie. Das hat schönerweise auch das ZDF so empfunden und "Glaubst du" als offiziellen Trailer-Song gewählt.
Im Song schwingt viel Nostalgie mit. Wie seid ihr mit Fußball aufgewachsen?
Robin: Fußball war bei uns immer schon großes Thema. Sowohl schauen als auch mit den Friends auf dem Sportplatz selbst spielen. Fast zu jeder EM und WM – seitdem ich mich erinnern kann – gibt es Szenen und Bilder, die bis heute im Kopf geblieben sind. Natürlich nicht nur Fußballszenen, sondern viel mehr die Orte, an denen man es gesehen hat, mit welchen Menschen und welches Gefühl man dabei hatte.
Welchen Stellenwert hat Fußball heute in eurem Leben?
Robin: Ich glaube, wir reden einfach wahnsinnig gern darüber. (lacht) Das macht Spaß und lenkt vom Alltag ab. Es ist nicht so, dass wir jedes Spiel schauen, aber eine kleine Obsession wird wohl immer bleiben.
Welche Lieder haben dieses Jahr noch EM-Song-Potenzial? Habt ihr All-time-Favourites bei Fußballsongs?
Leon: Soho Bani hat eine neue Version von "Zeit, dass sich was dreht" mit Herbert Grönemeyer gemacht. Die ist auf jeden Fall ein Kandidat!
Glaubt ihr, dass die EM 2024 wie die WM 2006 eine Euphorie im Land auslösen kann? Wie erlebt ihr die Stimmung bisher?
Robin: Die WM 2006 war schon etwas ganz Besonderes und mit der heutigen Situation nicht eins zu eins vergleichbar. Ich glaube dennoch, dass diese EM eine große Euphorie auslösen kann! Das ist noch eine der wenigen, internationalen Begegnungen, bei denen es um Sport und geteilte Leidenschaft geht. Die Idee verbindet die Menschen immer noch.
Wie werdet ihr die EM-Spiele schauen? Public Viewing, im Stadion oder auf dem heimischen Sofa?
Leon: Public Viewing oder mit Friends zusammen zu Hause. Hauptsache, man teilt es.
Werdet ihr bei Niederlagen oder Siegen auch emotional?
Leon: Mitfiebern ist ja das, was so ein Spiel interessant macht. Da lässt man sich gern mitreißen. Aber darüber hinaus ist es auch nur ein Spiel.
Wie schätzt ihr die Chancen ein, dass das DFB-Team den Titel holen wird?
Robin: Ich glaube, dass eine gute Chance besteht weit in diesem Turnier zu kommen. Damit es für den Titel reicht, muss wirklich alles stimmen und ein Flow entstehen, möglich ist es auf jeden Fall! Mein Gefühl sagt mir: Halbfinale.
Was sagt ihr zum Kader des DFB-Teams? Habt ihr einen Lieblingsspieler? Vermisst ihr einen Spieler?
Leon: Der Kader wirkt sehr ausgeglichen und hat auf fast allen Positionen Top-Spieler von internationalem Format. Gut möglich, dass beispielsweise Frankreich oder England individuell noch besser besetzt sind, aber das ist nun mal nicht alles im Fußball.
Robin: Jamal Musiala ist ein überragender Spieler, der aus meiner Sicht in der öffentlichen Wahrnehmung im Vergleich zu Florian Wirtz ein bisschen zu schlecht wegkommt. Er ist ein absoluter Unterschiedsspieler! Enorm ballsicher, wendig, gute Spielübersicht und er hat die Fähigkeit etwas Besonderes zu tun! Wichtig ist vor allem, dass er sich das weiterhin zutraut und die Unterstützung spürt.
Wer wird Europameister 2024?
Leon: Wer auch immer im Finale gewinnt.
Robin: Wenn es Deutschland nicht wird, kann es auch echt mal wieder England werden.
Wie sieht euer restlicher Sommer aus, was habt ihr geplant? Und wie steht es um ein neues Album?
Leon: Für uns hat gerade die Festival-Saison angefangen, das heißt wir sind die nächsten paar Monate erstmal viel unterwegs und spielen Konzerte. Und zwischendrin machen wir neue Musik und schauen EM. (lacht)