Wegen Schießerei in HollywoodProzess gegen A$AP Rocky hat in Los Angeles begonnen
A$AP Rocky muss sich wegen einer Schießerei in Los Angeles vor Gericht verantworten. Dem Partner von Rihanna drohen bis zu 24 Jahre Haft. Ein Urteil dürfte es in etwa drei Wochen geben - ein denkbar schlechter Zeitpunkt für den Rapper.
Rapper A$AP Rocky (36) muss sich seit gestern wegen zweifacher schwerer Körperverletzung vor Gericht verantworten. Dem Lebensgefährten von Superstar Rihanna (36) wird vorgeworfen, 2021 mit einer halbautomatischen Waffe mehrfach auf einen ehemaligen Freund geschossen zu haben. Am Freitag (24. Januar) startete der Prozess in Los Angeles. Dem Rapper, der mit bürgerlichem Namen Rakim Mayers heißt, drohen bei einer Verurteilung bis zu 24 Jahre Haft.
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In den Eröffnungsplädoyers bezeichnete die Staatsanwaltschaft A$AP Rocky laut Medienberichten als den Angreifer und gab an, er habe geplant, seinen Freund aus Kindertagen nach einem Streit zu erschießen. Der Rapper plädierte auf nicht schuldig und bestritt die Vorwürfe. Der 36-Jährige erschien vor Gericht in einem grauen Anzug und in Begleitung mehrerer Familienmitglieder, aber ohne Lebensgefährtin Rihanna, mit der er zwei Kinder hat. Er wolle seine Familie von dem Prozess fernhalten, sagte sein Anwalt.
Den Behörden zufolge ereignete sich die Schießerei am 6. November 2021 in Hollywood nach einer "hitzigen Diskussion" zwischen A$AP Rocky und seinem ehemaligen Freund Terell Ephron. Zunächst soll er ihn bedroht und später sogar auf ihn geschossen und ihn dabei leicht an der Hand verletzt haben.
Bereits im November 2023 entschied ein Richter bei einer vorgelagerten Verhandlung, dass es genügend Beweise gäbe, dass der Musiker seinen Freund angegriffen habe und es zu einer Verhandlung kommen werde, die ursprünglich im Januar 2024 begann. Nach mehreren Verschiebungen ging es nun erst mehr als ein Jahr später weiter.
Überwachungsvideos und Textnachrichten als Beweismittel
Zum Prozessbeginn am Freitag präsentierte die Staatsanwaltschaft zwei Videobeweise und bezeichnete den Fall gegen A$AP Rocky als "unkompliziert". Das erste Video zeigt laut BBC eine Konfrontation zwischen dem Rapper und Ephron. Dann ist zu sehen, wie A$AP Rocky eine Waffe zieht, aber nicht schießt. Weitere Aufnahmen derselben Nacht zeigen demnach zwei Schüsse während einer Rauferei zwischen den beiden.
Ebenfalls Gegenstand des Prozesses sind Textnachrichten, die kurz nach dem Vorfall zwischen den beiden ausgetauscht wurden. Darin beschuldigt Ephron den Rapper, versucht zu haben, ihn umzubringen. "Wovon zum Teufel redest du?", soll der geantwortet haben.
Waffe war laut A$AP Rocky "Requisitenwaffe"
Im Prozess sagte A$AP Rocky, bei der Waffe habe es sich um eine "Requisitenwaffe" gehandelt, mit der man keine echte Munition abfeuern könne. Laut seinem Anwalt hätten seine Sicherheitsleute dem Rapper geraten, sie mit sich zu führen, um potenzielle Angreifer abzuwehren. Der Verteidiger schildert den Fall als einen "erbitterten Streit zwischen Freunden, bei dem es um Geld ging".
Zentraler Streitpunkt in dem Prozess sind auch die polizeilichen Ermittlungen und die Verletzungen des mutmaßlichen Opfers. A$AP Rockys Anwälte merkten an, dass Ephron mehrere Tage gebraucht habe, um den Vorfall der Polizei zu melden. Die Behörden fanden bei der Untersuchung im Jahr 2021 keine Patronenhülsen. Ephron soll später zum Tatort zurückgekehrt sein und zwei Patronenhülsen eingesammelt haben.
Denkbar schlechter Zeitpunkt für den Prozess
Der Prozess soll etwa drei Wochen andauern und fällt in einen entscheidenden Zeitpunkt in der Karriere des Rappers. Im Mai wird er neben Anna Wintour (75) und weiteren Prominenten den Vorsitz der diesjährigen Met Gala übernehmen. Zudem soll in den kommenden Monaten sein viertes Studioalbum "Don't Be Dumb" veröffentlicht werden. Am Tag des Prozessbeginns wurde zudem der Film "If I Had Legs I'd Kick You" beim Sundance Film Festival aufgeführt, in dem A$AP Rocky eine der Hauptrollen spielt. Im Sommer soll er neben Denzel Washington (70) in Spike Lees Thriller "Highest 2 Lowest" zu sehen sein.