Möglicherweise im HerbstProzess gegen Harvey Weinstein: Steht eine Neuauflage an?
Bekommt Harvey Weinstein eine zweite Chance vor Gericht? Dem umstrittenen Hollywood-Produzenten könnte im Herbst eine Neuauflage seines Prozesses bevorstehen. Bei einer Anhörung zeigte er sich geschwächt.
Die Staatsanwaltschaft will den Prozess gegen Harvey Weinstein (72) neu aufrollen. Das verkündete die stellvertretende Staatsanwältin Nicole Blumberg am Mittwoch vor Gericht in New York. Eine neue Anhörung ist für den 29. Mai angesetzt.
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Auch die Verteidigung steht einem neuen Prozess nicht im Wege. Ab Herbst wären beide Parteien für einen neuen Prozess bereit, heißt es. Ob es hierzu tatsächlich kommt, könnte aber auch von den Zeugen und Zeuginnen abhängen und deren Bereitschaft, erneut auszusagen.
Weinstein erschien deutlich geschwächt und im Rollstuhl
Vor Gericht war auch Weinstein selbst erschienen – im Rollstuhl und deutlich geschwächt, wie etwa "Bild" aus dem Gerichtssaal berichtet. Der ehemals mächtigste Mann Hollywoods äußerte sich nicht. Sein Anwalt Arthur Aidala erklärte, dass Weinstein sich in einem sehr schlechten körperlichen Zustand befinde. Und bat vor Gericht darum, dass Weinstein im Krankenhaus bleiben dürfe.
Zuvor war er übereinstimmenden Medienberichten zufolge in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Wie ein Sprecher Weinsteins gegenüber "Variety" bestätigte, soll er "eine Vorgeschichte mit hohem Blutdruck, Herzproblemen und einer Vielzahl anderer gesundheitlicher Probleme" haben, die überwacht werden müssten.
Weinstein weiterhin in Haft
Vor einer Woche war Weinsteins Urteil von 2020 vom Berufungsgericht in New York wegen Verfahrensfehler überraschend aufgehoben worden. Weinstein war wegen Sexualdelikten zu 23 Jahren Haft verurteilt worden. Trotz der Aufhebung von höchster Instanz befindet sich Weinstein weiterhin in Haft, weil er 2022 in einem anderen Prozess ebenfalls wegen Sexualverbrechen verurteilt worden war. Das Strafmaß wurde Anfang 2023 auf weitere 16 Jahre Gefängnis festgelegt.
Mit den Vorwürfen gegen den ehemaligen Filmmogul war 2017 die #metoo-Bewegung weltweit gestartet, mit der Frauen auf sexuelle Übergriffe aufmerksam machten. Wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung wurde Weinstein 2020 in New York zu einer Gefängnisstrafe von 23 Jahren verurteilt.