"Das ist 42 Jahre her"Ridley Scott und der Verriss, den er nie vergessen hat

Ridley Scott ließt keine Rezensionen über seine Werke. (wue/spot)
Ridley Scott ließt keine Rezensionen über seine Werke. (wue/spot)

imago/Independent Photo Agency Int.

SpotOn NewsSpotOn News | 22.11.2024, 17:35 Uhr

Der legendäre Regisseur Ridley Scott verzichtet im Regelfall darauf, Kritiken über seine Werke zu lesen. Schuld daran ist ein Verriss von vor mehr als vier Jahrzehnten, den er sich sogar eingerahmt hat.

Ridley Scott (86) ist einer der Großen des Kinos. Der vierfach für den Oscar nominierte Regisseur und Produzent hat legendäre Werke wie "Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt" aus dem Jahr 1979, "Blade Runner" von 1982 oder "Gladiator" (2000) erschaffen. Im Rahmen eines Gesprächs über den Monumentalfilm-Nachfolger "Gladiator II", der kürzlich in Deutschland gestartet ist, hat Scott "Entertainment Weekly" erzählt, warum in seinem Büro eine mehr als vier Jahrzehnte alte Kritik an der Wand hängt.

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Ridley Scott war über die Kritik bestürzt

Ausgerechnet einer seiner Filme, der seit vielen Jahren absoluten Kultstatus genießt, wurde damals von einer Kritikerin verrissen – und genau diese Rezension hat Scott eingerahmt und aufgehängt. Er habe sich die Bewertungen seiner Filme nicht mehr wirklich durchgelesen, "seit Pauline Kael mich bei 'Blade Runner' vernichtet hat". Sie habe den Film laut des Regisseurs damals geradezu zerstört. "Das ist 42 Jahre her und ich war so bestürzt, dass ich die vier Seiten [der Kritik] im 'New Yorker' eingerahmt habe." Sie erinnerten Scott daran, nie der Presse über sich und seine Werke Glauben zu schenken – egal ob diese gut oder schlecht sei. Also lese er die Kritiken nicht.

Kael habe dem Bericht zufolge damals unter anderem geurteilt, dass "Blade Runner" dem Publikum "nichts zu bieten" habe. Scott habe unterdessen gelernt, seinen Instinkten zu vertrauen. In seinem Beruf begegne er ständig Menschen, die an ihm zweifeln, was ihn wahnsinnig mache. Er zieht einen Vergleich heran: Wenn man so häufig wie er in einem Formel-1-Wagen die Strecke gefahren sei, wisse man die Kurven richtig zu nehmen.