Die Diagnose bekam sie 2018Schlagerstar Ute Freudenberg hat Parkinson: „Ich habe 12 Jahre Holzschutzmittel eingeatmet“
Ute Freudenberg hat ihre Parkinson-Erkrankung öffentlich gemacht. In einer Talkshow sprach die Schlagersängerin nun offen über ihre Diagnose, die sie "drei Tage in Schockstarre" versetzte.
Schlagersängerin Ute Freudenberg (66) hat am Freitagabend (18. Februar) in der MDR-Talkshow „Riverboat“ ihre Parkinson-Erkrankung öffentlich gemacht. „Ich habe jetzt eine Krankheit, die man sieht. Und die kann ich nicht einfach weg schweigen“, sagte Freudenberg. Besonders betroffen sei ihr rechter Arm. Da sie Rechtshänderin sei, habe sich dadurch ihre Handschrift verändert, die „immer ganz viel Lob und Freude hervorgerufen“ habe: „Und die ist nun weg – aufgrund von Parkinson.“
Die Diagnose kam für Ute Freudenberg 2018
Die Diagnose habe Freudenberg 2018 erhalten. Erste Symptome habe sie während einer Autogrammstunde mit ihren Fans bemerkt. „Auf einmal bekam ich wie Stromschläge, ich konnte kaum das Schreibgerät halten“, erinnerte sie sich.
Die Veranstaltung sei schließlich abgebrochen worden. „Ich habe es zuhause noch einmal probiert und auch da konnte ich nicht schreiben.“ Es folgte ein Ärztemarathon. Nach einem nuklearmedizinischen Kopfscreening in der Uniklinik Marburg habe sie dann die Diagnose Parkinson bekommen.
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„Alt werden ist nichts für Feiglinge“
Die Schlagersängerin habe das erst einmal verarbeiten müssen: „Dann war ich drei Tage in Schockstarre.“ Sie habe immer gesund gelebt und auf sich geachtet, erklärte sie. „Und dann dachte ich: ‚Ach du scheiße. Alt werden ist wirklich nichts für Feiglinge. Jetzt kommt was auf dich zu.'“
Weiter verriet sie, dass ein Arzt festgestellt habe, dass ihr Körper aufgrund eines fehlenden Gens keine Giftstoffe verarbeiten könne.
„Und dann war ich mit einem Mann verheiratet, der zwölf Jahre lang in unserer Wohnung Schwerter restauriert hat und Möbel gebaut hat. Ich habe also zwölf Jahre lang in unserer Wohnung Holzschutzmittel eingeatmet.“
Ihr Gehirn sei deshalb mit Schwermetallen vergiftet. „Und als ich dieses Bild gesehen habe vom Kopfscreening und du siehst die weißen Löcher in deinem Gehirn: Das macht keinen Spaß.“
Freudenberg bleibt positiv
Doch sei sie schnell in einen „Überlebensmodus“ gegangen und habe sich Wissen angeeignet. „Ich werde mich dieser Krankheit nicht ergeben und immer etwas dagegen tun.“ Sie versuche positiv zu bleiben und die Krankheit zu verlangsamen, indem sie sich bewege und gut ernähre. „Das ist auch der Rat, den ich anderen gebe: Drauf einstellen und das Beste draus machen.“
Damit nun an die Öffentlichkeit zu gehen, mache sie froh: „Jetzt geht es mir besser.“
Flucht in den Westen
1976 war Freudenberg Gründungsmitglied der Weimarer Rockband Elefant, die zwei Alben und zwölf Singles veröffentlichte. Die Sängerin wurde schließlich durch ihren Hit „Jugendliebe“ 1978 zum gefeierten Schlagerstar in der DDR.
1984 kehrte Freudenberg nach einem Fernsehauftritt in der „Aktuellen Schaubude“ in Hamburg nicht in die DDR zurück, wohnte schließlich in Düsseldorf. Diesen Schritt hatte sie lange geplant.
Vier Wochen vor ihrer Flucht heiratete die Sängerin den 13 Jahre älteren DDR-Stuntman Peter Pieper. Er durfte später auch ausreisen. 2010 trennte sie sich.b Nach der Wende zog sie zurück nach Weimar. Unter dem Künstlernamen „Heather Jones“ versuchte sie in Westdeutschland erfolglos eine Karriere.
Dieses Jahr feiert Ute Freudenberg ihr 50-jähriges Bühnenjubiläum, für das sie trotz Krankheit auf der Bühne performen möchte.
(Spot on News/KT)