MusikSuzi Quatro: Vorbildrolle war ihr fremd
Die Rocksängerin verstand erst nicht, wie wichtig ihr Karriereerfolg für andere weibliche Musikerinnen war.
Suzi Quatro sah sich selbst nie als Pionierin.
Die ‚Can the Can‘-Hitmacherin ebnete mit ihrem Erfolg in den 1970er Jahren den Weg für weibliche Rockkünstlerinnen. Allerdings erkannt sie erst später, welch bahnbrechenden Einfluss sie hatte. Im Interview mit dem Magazin ‚Classic Rock‘ gesteht sie: „Ich hatte keine Ahnung, dass das, was ich tat, ungewöhnlich war. Ich war einfach ich selbst und rockte ab. Es war [Produzent] Mickie Most – der mich entdeckte und nach England brachte – der mir sagte, ich sei einzigartig. Ich dachte: ‚Was? Warum sagt er das zu mir?‘ Und selbst nachdem die Hits begannen, 1973, verstand ich es immer noch nicht.“
Richtig klar sei es ihr erst geworden, als andere weibliche Rockstars sie als Vorbild lobten. „Erst als ich meinen Dokumentarfilm ‚Suzi Q‘ sah, in dem Debbie Harry, Chrissie Hynde, Lita Ford, Joan Jett, Donita Sparks, Tina Weymouth und KT Tunstall auftraten, sagten sie im Grunde alle dasselbe: ‚Wir hätten das, was wir gemacht haben, nicht gemacht, wenn Suzi es nicht zuerst gemacht hätte‘“, erinnert sich die Sängerin zurück. „Das war das erste Mal, dass mir im Alter von neunundsechzig Jahren klar wurde, was ich getan hatte.“
Anlässlich ihres 60-jährigen Karrierejubiläums geht Suzie dieses Jahr auf Tour. „Wir filmen im Londoner Palladium, das ist immer eine Herausforderung. Jeder Auftritt ist eine Herausforderung, um die Wahrheit zu sagen“, erklärt die 74-Jährige. „Ich ruhe mich nicht auf meinen Lorbeeren aus. Ich bin nie mit der Einstellung rausgegangen: ‚Sie werden mich heute Abend lieben.‘ Niemals. Ich gehe raus mit: ‚Ich hoffe, sie mögen mich heute Abend.’“