New Yorker High Society im Fokus„The Gilded Age“: „Downton Abbey“-Feeling in neuer Sky-Serie
"Downton Abbey"-Schöpfer Julian Fellowes beleuchtet nach dem britischen Adel die New Yorker High Society des 19. Jahrhunderts. Seine neue Sky-Serie "The Gilded Age" erinnert in Optik und Story stark an den Vorgänger, setzt aber auch neue Akzente.
Julian Fellowes (72) goes to Hollywood. Oder besser gesagt nach New York. In seiner neuen Serie „The Gilded Age“ (ab 22. April auf Sky Atlantic und dem Streamingdienst Sky Ticket abrufbar) beleuchtet der britische „Downton Abbey“-Schöpfer die Gesellschaft in den USA des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
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Die Vereinigten Staaten im Jahr 1882. Knapp zwei Jahrzehnte nach dem Bürgerkrieg zwischen Nord- und Südstaaten ist ein goldenes Zeitalter angebrochen, das „Gilded Age“. Die Industrialisierung und vor allem der Bau der Eisenbahn hat viele reich gemacht, andere wurden durch Fehlspekulationen ruiniert.
Zu den Verlierern gehört Marian Brook (Louisa Jacobson, 30). Von ihrem verstorbenen Vater, einem General im Sezessionskrieg, erbt sie nur 30 Dollar. Die junge Frau zieht aus Pennsylvania zu ihren Tanten nach New York, Agnes van Rhijn (Christine Baranski, 69) und Ada Brook („Sex and the City“-Star Cynthia Nixon, 56). Zwischen den Regeln der Tradition und dem Anbruch eines modernen Zeitalters muss sich Marian ihren eigenen Weg bahnen.
Die resolute Agnes und die naive Ada sind Angehörige des alten New Yorker Geldadels, im ständigen Konflikt mit den neureichen Nachbarn um den Eisenbahn-Tycoon George Russell (Morgan Spector, 41) und seiner Frau Bertha (Carrie Coon, 41). Marian gerät in die Fallstricke der New Yorker Society.
Wer „Downton Abbey“ liebt, dem gefällt auch „The Gilded Age“
Wer „Downton Abbey“ mag, wird „The Gilded Age“ lieben. Die Serie schwelgt in historischen Kostümen und opulenter Ausstattung. Dass Fellowes‘ neues Projekt in den USA anstatt in Großbritannien und ein paar Jahrzehnte früher als „Downton Abbey“ spielt, merkt man nur an Nuancen. Verschiebungen gibt es hingegen beim historischen Blickwinkel. Während wir bei „Downton Abbey“ den Untergang des englischen Adels beobachten, wohnen wir hier der Geburt des amerikanischen Traums bei.
Serienboss Fellowes kann sich bei „The Gilded Age“ auf ein starkes Ensemble aus Newcomern und etablierten Stars verlassen. Die Hauptrolle verkörpert Louisa Jacobson, Tochter von Schauspielgigantin Meryl Streep (72). „Sex and the City“-Miranda Cynthia Nixon sorgt als verhuscht-naive alte Jungfer für Lacher. Und ihre Serienschwester, Charakterkopf Christine Baranski („Der Grinch“, „The Good Fight“), bewirbt sich um den Platz des heimlichen Publikumslieblings, den Maggie Smith (87) als streitbare Lady Violet in „Downton Abbey“ besetzte.
Porträt eines vergoldeten, nicht goldenen Zeitalters
Fellowes spielt seine Stärken auch in der neuen Welt aus. Die Dialoge sind auf den Punkt geschrieben, trotz eines üppigen Figurenkarussells verliert man nie den Überblick. Wie in „Downton Abbey“ geht es in diesem Mikrokosmos hauptsächlich um die feinen Unterschiede innerhalb der herrschenden Klasse, aber auch die Untergebenen spielen wieder eine Rolle.
An der Handlungszeit hat den Briten Fellowes übrigens besonders gereizt, dass sie eine Zeit der Fassade war. „Gilded Age“ bedeute schließlich nicht goldenes, sondern nur vergoldetes Zeitalter. Fellowes: „Es ging nur um das Äußere der Dinge, um das richtige Aussehen, um das richtige Image“.
„The Gilded Age“ läuft ab dem 22. April 2022 um 20:15 Uhr auf Sky Atlantic. Dann jeden Freitag in Doppelfolgen, wahlweise auf Deutsch oder im Original. Parallel ist die Serie auch auf dem Streamingdienst Sky Ticket sowie über Sky Q auf Abruf zu sehen.