Startschuss für die 13. Staffel„The Voice Kids“-Coach Clueso will sich auf TikTok „mehr anstrengen“

Clueso darf auf dem roten "The Voice Kids"-Stuhl Platz nehmen. (jom/spot)
Clueso darf auf dem roten "The Voice Kids"-Stuhl Platz nehmen. (jom/spot)

Joyn/Claudius Pflug

SpotOn NewsSpotOn News | 21.02.2025, 16:05 Uhr

Clueso feiert seine Premiere als "The Voice Kids"-Coach. Wie er zu seiner Coach-Konkurrenz steht und wie er sich in der TikTok-Welt zurechtfindet, verrät er im Interview.

Die 13. Staffel "the voice kids" startet am Freitag (21. Februar) um 20:15 Uhr in Sat.1 und kostenlos auf Joyn. Neben den erfahrenen Coaches Stefanie Kloß (40) und Titelverteidiger Wincent Weiss (32) sitzen Ayliva (26) und Clueso (44) zum ersten Mal auf den roten Stühlen. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verrät Clueso, warum er "Schiss" vor der Musikshow hatte und was er an der Arbeit mit den jungen Talenten schätzt. Zudem verrät der zweimalige "Sing meinen Song"-Teilnehmer (2022 und 2023), wie er mit TikTok umgeht, wie er sich mit den Mit-Coaches versteht und wann seine Fans mit neuer Musik rechnen können.

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Sie waren schon einmal als Gastcoach bei "The Voice of Germany" zu sehen. War das ausschlaggebend, dass Sie nun bei "The Voice Kids" dabei sind?

Clueso: Es war ein super Move, mich da einzuladen, weil ich schon mal reinschnuppern konnte. Ich bin, was viele TV-Sachen angeht, immer ein bisschen vorsichtig und mache mir vorher viele Gedanken: "Passe ich hier eigentlich rein? Ist das was für mich? Und wie geht's den Talenten vor Ort?" Zu sehen, dass sie dort gut aufgefangen und beraten werden und wie das Team mit den Leuten umgeht, war mir persönlich wichtig. "Sing meinen Song" hat mir auch geholfen, ein bisschen lockerer zu werden, was Musiksendungen anbelangt. Es gibt nicht mehr so viele Formate im TV, wo man überhaupt Musik machen kann. Aber vor "The Voice Kids" hatte ich auch ein bisschen Schiss …

Warum?

Clueso: Wenn ich von vorigen Staffeln was von den Talenten im Netz entdeckt habe, war ich sehr schnell am Heulen. Da reicht ein Tag, an dem man ein bisschen aufgeweicht ist oder Stress hatte. Bei solchen Kids-Momenten, wenn so kleine Minis da stehen und so eine Performance abliefern, dann kommen bei mir die Tränen.

Was hat Ihnen noch Respekt eingeflößt?

Clueso: Die roten Stühle kennt jeder, aber eben nur aus der Entfernung. Und dann stehe ich selbst, mit einer jahrelangen Musikerfahrung und als gestandener Musiker da und denke: "Krass, da ist dieser Stuhl und da steht mein Name drauf." Es ist einfach eine riesige Sendung. Das ist eine große Bühne und viele Leute schauen sich das an. Ich kenne in meiner Familie viele, die "The Voice Kids" gucken. Wie werde ich da sein? Wie kann ich mich da zurechtfinden? Und ich muss sagen, ich war etwas vorsichtig am Anfang und bin dann so ein bisschen reingewachsen.

Würden Sie bei der Muttersendung "The Voice of Germany" auch als Coach mitmachen?

Clueso: Ich würde es nicht ausschließen, aber es würde mir schwerer fallen, als jemand, der nie eine Gesangsausbildung hatte, der da so reingekrabbelt und kein Sportsänger ist, sondern als narrativer Sänger viel auf Gefühl und Text setzt, jemand Erwachsenen stimmlich zu kritisieren. Ich würde es auch hinkriegen, weil ich dann meine Punkte raussuche. Aber das mit den Kids hat mich mehr gereizt, weil sie so echt sind und da ungekünstelt reingehen. Selbst wenn sie sich mal verstecken in einem erwachsenen Gewand, blitzt das Kind dann doch durch und das finde ich alles irgendwie näher. Ich hatte auch immer das Gefühl, wenn ich die Kinder treffe und wir mit ihnen quatschen: Endlich normale Leute (lacht)! Artists und Kids sind sich schon ziemlich ähnlich. Im Backstage geht es bei Künstlern oft genauso zu wie bei Kindern.

Hatten Sie Vorerfahrungen bei der Arbeit mit Kindern?

Clueso: Ich habe für das Goethe-Institut viele Reisen gemacht und mit Schülern in Malaysia, Singapur oder Australien Musik gemacht. Dort habe ich viel gelernt, was ich bei "The Voice Kids" jetzt auch anwenden kann. Wie man zum Beispiel auch "die Leisen", die sich nicht so trauen, für sich gewinnen kann.

Haben Sie das Gefühl, Sie können in der ganzen TikTok-Bubble noch mithalten oder den Kids etwas vermitteln?

Clueso: Also ich würde nicht sagen, dass ich hier der Marktbestimmer bin oder irgendwas leisten kann, was TikTok nicht selber leisten könnte (lacht). Als ich damit angefangen habe, war das Atomwissenschaft für mich, ich bin überhaupt nicht reingekommen. Jetzt sehe ich das spielerisch und ich glaube jeder versteht inzwischen, dass man das ein bisschen mit einem Augenzwinkern sehen muss. Wer das zu ernst nimmt, der hat dann meistens auch nicht viele Follower. Das hat sich eingegrooved, am Anfang war das super künstlich und selbst die großen Leute auf TikTok versuchen jetzt, Natürlichkeit reinzubringen. Es ist witzig, dass ich viele Follower habe, obwohl ich relativ wenig mache. Da werde ich mich jetzt auch ein bisschen mehr anstrengen. Vielleicht bekomme ich sogar ein paar neue Follower dazu, weil "The Voice Kids" unglaublich viele Fans hat. Aber ich mache mir auch nichts vor, in der Sendung sind alle Ayliva-Fans. Es ist schon ein bisschen traurig, wenn man die Arme ausbreitet und das Talent rennt in ihre Arme und das nicht nur einmal (lacht). Umso mehr muss ich die Talents für mich gewinnen und ein bisschen mehr aus mir herauskommen. Ich habe gelernt, dass es auch belohnt wird, wenn man um die Kids fightet und sie umstimmen kann.

Kannten Sie die Coaches vorher persönlich?

Clueso: Ayliva kannte ich vorher nicht persönlich und habe sie als echt coole Person lieben gelernt. Wir sind ja die Neuen, was uns gleich verbunden hat. Manchmal lachen wir uns an und denken: "So läuft das? Hast du das verstanden?" Steff kenne ich schon lange. Wir haben uns schon oft getroffen auf Festivals, waren auch bei "Sing meinen Song" zusammen und haben auch immer mal gegenseitig rübergeschielt nach Bautzen und nach Erfurt. Wir haben viele Gemeinsamkeiten, auch dass wir beide versuchen, Hochdeutsch zu sprechen (lacht). Es ist schön, dass sie dabei ist, es gibt mir ein bisschen Ruhe. Ich sage immer "Chefanie". Und Wincent habe ich auch ein paar Mal vorher getroffen, aber eher flüchtig. Er ist hochsensibel, wenn es drauf ankommt, aber auch der absolute Entertainer und er macht sich da auch ohne Scham zum Affen, das tut ihm gar nicht weh. Mittlerweile ist er "The Voice Kids"-Vollprofi, ich habe seine ersten Sendungen gesehen, da saß er auch noch stiller da und jetzt rattert er das Ding runter. Da gucke ich mir viel ab und er kümmert sich auch manchmal um mich, damit ich mich wohlfühle.

Also eher ein Miteinander statt Konkurrenz?

Clueso: Ich kann natürlich nicht für all die Jahre "The Voice" sprechen, aber in unserem Team auf jeden Fall. Wenn wir uns necken, dann sage ich sogar manchmal danach: "Hey, ihr könnt ruhig noch krasser, macht ruhig." Ich komme ursprünglich aus dem Hip-Hop, da ist das Standard (lacht).

Wie sind Sie selbst als Kind zur Musik gekommen? Wer hat Sie geprägt?

Clueso: Erstmal hat mich die Lust geprägt, tatsächlich auch im Mittelpunkt zu stehen, den anderen Kids irgendwas zeigen zu können. Wenn du merkst, die einen sind im Sport besser, aber was kann ich eigentlich? Womit kann ich glänzen? Am Anfang war es dann die Gitarre, die hat mir mein Vater geschenkt. Die hat er mitgebracht von einer Betriebsreise und sich erspart zu DDR-Zeiten. Mein Opa hat mir dann beigebracht, sie zu spielen. Er war ein sehr guter Freund von mir, hat mit mir auch viel gesungen und den Songwriter in mir gefördert. Dann habe ich die Gitarre weggelegt und der richtige Funke ist dann zu Hip-Hop-Zeiten übergesprungen. Ich habe angefangen mit Breakdance und bin zum Rappen gekommen. Auf den ersten Bühnen in Jugendclubs habe ich gemerkt, dass das genau mein Ding ist. Man musste mir das Mikrofon wegnehmen. Später habe ich die Gitarre wieder ausgepackt, weil ich gemerkt habe, dass ich nicht der klassische Rapper bin. Ich passe da gar nicht so richtig in das Kostüm, wenn ich zu sehr auf cool mache und gar nicht ich bin.

Was hätten Sie in den Anfängen Ihrer Karriere gerne gewusst, was Sie vielleicht den Kids jetzt mitgeben können?

Clueso: Eigentlich genau das. Wenn ich jemanden sehe, der schnell die Attitude "Ich muss hier der Coolste sein" hat, dann kann ich ihm mitgeben: Wenn man sieht, wie du als Mensch bist, wie du zu deinem Bruder oder zu deiner Familie bist, dann sind das Pluspunkte für die Show, aber auch für die Karriere. Es ist ein kleines Land, du triffst alle wieder, man sollte nicht die ganze Zeit auf cool tun und sich verstellen. Das hätte ich gut gefunden, wenn mir das am Anfang jemand gesagt hätte.

Inwiefern kann eine Musikshow der Karriere helfen, hätten Sie die Chance gerne selbst gehabt?

Clueso: Es ist eine Chance, sich zu zeigen, das auf jeden Fall. Aber ich hoffe immer und sage das auch immer allen: Man muss das verspielt sehen. Es ist eine Talentshow, wo krasse Naturtalente dabei sind, gegen die man sich messen will. Da darf man sich manchmal nichts vormachen. Wenn ich bei "The Voice Kids" gewesen wäre, wäre ich wahrscheinlich noch nicht mal in die Vorrunde gekommen (lacht). Bei mir hat sich mein Stil erst entwickelt. Und dafür stehe ich auch in der Sendung, den Leuten das zu erklären.

Sie haben schon 2024 angekündigt, dass bald ein neues Album kommen könnte. Was können Sie schon verraten?

Clueso: Ich sitze jetzt an den ersten Stücken. Ich hatte ganz viele Akustik-Songs geschrieben, dann aber gemerkt, dass ich jetzt mit meiner Band, mit der ich seit sieben, acht Jahren zusammenarbeite, ins Studio will. Ich habe mich dafür entschieden, ein Pop-Album zu machen, mit vielen Live-Sounds, die einfach entstehen. Dass man anmacht und die Musik aus der Box spricht, weil da Leute zusammen Musik machen.

Wollen Sie das Album dann 2025 fertigstellen?

Clueso: Ich versuche, für mich den Druck rauszunehmen. Ich weiß nicht, ob die Welt jetzt gleich ein Album braucht. Man kann sich ja auch über Singles entlanghangeln. Das hilft mir meistens, dass am Ende doch eine Platte entsteht, weil ich gerne Musik mache und viel schreibe. Ich habe schon zwei, drei Nummern im Studio gemacht, mit denen ich sehr happy bin. Die werde ich dann erst einmal raushauen.