Zwischen Hochzeit und SkandalenVon Märtha Louise bis Marius: Turbulentes Jahr für die Norwegen-Royals
Die verstorbene britische Queen Elizabeth II. erlebte 1992 wegen zahlreicher privater Familienturbulenzen ihr berühmtes "annus horriblis". Für ihre norwegischen Kollegen wurde 2024 zum schrecklichen Jahr.
Ein turbulentes Jahr liegt hinter der norwegischen Königsfamilie. Es begann mit gesundheitlichen Problemen von König Harald V. (87) und endet mit immer weiteren Skandalen um Marius Borg Høiby (27), den ältesten Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit (51).
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Sorge um den König
Am 27. Februar, nur sechs Tage nach seinem 87. Geburtstag, hatte das Königshaus auf seiner Homepage mitgeteilt, dass der Monarch in ein Krankenhaus in Malaysia eingeliefert werden musste. In dem kurzen Statement hieß es: "Seine Majestät der König ist während seines Urlaubs in Malaysia erkrankt und liegt dort mit einer Infektion im Krankenhaus. Der König wird sowohl vom malaysischen als auch vom norwegischen medizinischen Personal gut betreut." Er bekam einen temporären Herzschrittmacher eingesetzt und wurde dann zurück in die Heimat geflogen. In Oslo unterzog er sich einer weiteren Operation, bei der ihm ein dauerhafter Herzschrittmacher implantiert wurde.
Der norwegische König hatte schon seit geraumer Zeit gesundheitliche Probleme und wurde immer häufiger von Thronfolger Haakon (51) vertreten. Am 22. April 2024 nahm er nach dem Krankenstand seine Arbeit wieder auf. In einer offiziellen Bekanntmachung kündigte das norwegische Königshaus gleichzeitig an, dass der Monarch aufgrund seines hohen Alter sein Programm "in Zukunft anpassen" werde. Das bedeute eine unter anderem "dauerhafte Reduzierung der Anzahl und des Umfangs" seiner Aktivitäten, bei denen zudem von nun an "praktische Vorkehrungen" getroffen würden. Bei Auftritten in den vergangenen Monaten sah man ihn zum Beispiel an Krücken oder im Sitzen.
Für Wirbel sorgten dann Berichte, König Harald und Königin Sonja (87) würden am 10. Dezember nicht wie gewöhnlich an der Verleihung des Friedensnobelpreises teilnehmen. Sie erschienen dann aber doch neben dem Kronprinzenpaar. Beim offiziellen Abendessen im Grand Hotel passten die betagten Royals aber.
Umstrittene Hochzeit von Märtha Louise
Auch die Hochzeit von Prinzessin Märtha Louise von Norwegen (53) und dem US-Amerikaner Durek Verrett (50) am 31. August barg für die Royals Konfliktpotential: Die Beziehung des Schamanen und der Prinzessin steht in Norwegen seit jeher in der Kritik. So sehr, dass sich die Schwester von Haakon im November 2022 für ihre Liebe dazu entschied, in Zukunft keine offiziellen Pflichten mehr für das Königshaus zu übernehmen. Im Vorfeld der Hochzeit gab es dann noch mehr Kritik, weil das Brautpaar die Rechte an den Hochzeitsfotos und die Filmrechte verkauft hatte.
Mit Spannung wurde erwartet, ob die Royals an den dreitägigen Feierlichkeiten in Geiranger, Westnorwegen, teilnehmen würden. Insgesamt waren laut "Hello!" rund 350 Gäste beim Jawort dabei, darunter tatsächlich das Königspaar, das Kronprinzenpaar und die drei Töchter von Märtha Louise aus ihrer ersten Ehe mit dem Schriftsteller Ari Behn (1972-2019). Der Palast gratulierte anschließend sogar auf Instagram mit einem Foto, das das Brautpaar mit der Königsfamilie zeigt.
Auch ausländische Royals waren bei der Zeremonie anwesend, wie die schwedische Kronprinzessin Victoria (47) und ihr Ehemann, Prinz Daniel (55). Auch Victorias Bruder Prinz Carl Philip (45) und seine Ehefrau Prinzessin Sofia (40) feierten mit.
Einer blieb der Feier jedoch fern: Mette-Marits Sohn Marius Borg Høiby, der wenige Wochen zuvor wegen Gewaltvorwürfen und weiterem skandalösen Verhalten wie angeblichem Kokainkonsum in die Schlagzeilen geraten war.
Skandal um Mette-Marits Sohn Marius
Anfang August war bekannt geworden, dass Høiby, der aus einer kurzen Liaison Mette-Marits mit dem verurteilten Straftäter Morten Borg stammt, in der Wohnung seiner Ex-Freundin aggressiv geworden sein soll und festgenommen wurde.
In einem ausführlichen Statement, das über die norwegische Rundfunkanstalt NRK verbreitet wurde, räumte er die Vorwürfe kurze Zeit später vollumfänglich ein. Er habe eine Körperverletzung begangen und Gegenstände zerstört. Dabei habe er sich nach einem Streit durch die Einnahme von Alkohol und Kokain in einem Rauschzustand befunden. "Ich habe mehrere psychische Erkrankungen, die dazu führen, dass ich in meiner Kindheit und als Erwachsener immer wieder Probleme hatte und immer noch habe."
Sein Stiefvater, Kronprinz Haakon, nannte es "eine ernste Angelegenheit". Høiby gehört zur Königsfamilie, ist aber kein offizielles Mitglied des norwegischen Königshauses und trägt auch keinen Titel. Er ist das erste Mitglied der norwegischen Königsfamilie, das in Gewahrsam genommen wurde – entsprechend groß ist die Empörung in Norwegen.
Seit August wurden immer neue Vorwürfe gegen Høiby erhoben, dem auch der Führerschein entzogen wurde. Es soll mehrere Opfer geben, zuletzt ging es neben häuslicher Gewalt, Körperverletzung und Sachbeschädigung auch um Sexualdelikte. Im Zuge der Vorwürfe saß er im November eine Woche in Untersuchungshaft. Danach soll er seine frühere Drogenbehandlung wieder aufgenommen haben. Während norwegische Medien Anfang Dezember berichteten, er habe diese nach wenigen Tagen abgebrochen, betonte sein Anwalt, er befinde sich weiterhin in der Entzugsklinik.
Das Weihnachtsfest dürfte also vor allem für Kronprinzessin Mette-Marit von der großen Sorge um Marius überschattet werden. Ihr größtes Geschenk wäre sicher, wenn ihr Sohn auf einen vernünftigen Weg zurückfindet.