Die "Flop 10"Vor „Joker 2“ und „Megalopolis“: Die größten Flops der Filmgeschichte
Ein Flop kommt selten allein. Das beweisen derzeit die beiden Filme "Joker 2" und "Megalopolis". Diese Streifen gelten bislang als die größten Minusgeschäfte Hollywoods.
"Joker: Folie à Deux" zu einem Musical zu machen, von dessen Ende sich viele Fans des ersten Teils vor den Kopf gestoßen fühlen: Die einen nennen das wagemutig und innovativ, die anderen sehen darin kommerzielles Harakiri mit Ansage. In der Tat scheinen Regisseur Todd Phillips (53) und seine Crew den Bogen beim Mainstream-Publikum überspannt zu haben. Schon jetzt, rund drei Wochen nach dem Kinostart, deutet sich an: Die "Joker"-Fortsetzung wird ein finanzielles Fiasko. Die Frage scheint nur noch zu lauten: Wo in dieser Reihe der zehn größten Kino-Flops wird er sich einreihen?
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(Die exakten Angaben der Verluste schwanken, daher ist bei den meisten der zehn Filme eine Geldspanne angegeben. Es handelt sich zudem um die inflationsbereinigten Werte.)
Platz 10: "Mars Needs Moms"
Noch nie von dem Animationsfilm "Mars Needs Moms" gehört, der 2011 veröffentlicht wurde? Das würde erklären, warum der Streifen, immerhin coproduziert von Robert Zemeckis (72), so kolossal floppte. Weltweit soll der Film keine 40 Millionen Dollar eingenommen haben. Aufgrund der hohen Produktionskosten plus Marketing standen am Ende geschätzte 190 bis 195 Millionen Dollar Miese zu Buche.
Platz 9: "Battleship"
In einer ähnlichen Verlustspanne bewegt sich der 2012 erschienene Sci-Fi-Actionfilm "Battleship" mit Taylor Kitsch (43), Alexander Skarsgård (48) und Rihanna (36). Kein Scherz: Der Film basiert quasi auf dem Spiel "Schiffe versenken" und erlitt dementsprechend wenig überraschend selbst kommerziellen Schiffbruch. Dabei war "Battleship" auf dem internationalen Markt sogar gut bis sehr gut gestartet, spielte fast 240 Millionen Dollar ein. Auf dem heimischen US-Markt kam der Streifen von Peter Berg allerdings gar nicht gut an. Das in Verbindung mit den gewaltigen Produktionskosten der Materialschlacht sollen am Ende für ein Minus von rund 191 bis 199 Millionen Dollar gesorgt haben.
Platz 8: "Strange World"
Noch ein Animationsfilm, von dem wohl die wenigsten bislang gehört haben. Dabei war "Strange World" erst 2022 ins Kino gekommen. Wie bei "Mars Needs Moms" rund zehn Jahre zuvor kam die Mischung aus Sci-Fi, Abenteuer und Animation nicht gut an. Der geschätzte Verlust: 197 bis 205 Millionen Dollar.
Platz 7: "Sinbad – Der Herr der sieben Meere"
Erstaunlich viele Animationsfilme sind in der Top 10 der größten Flops der Kinogeschichte. Zwar kostete "Sinbad – Der Herr der sieben Meere" von 2003 "nur" rund 60 Millionen Dollar in der Produktion. Aufgrund vieler weiterer Ausgaben (alleine durch das Marketing verdoppeln sich bei Filmproduktionen in der Regel die Kosten) verkam "Sinbad" zum Kassengift. Und das, obwohl Brad Pitt (60) ihm im englischen Original die Stimme geliehen hatte. Der angebliche Verlust: 199 bis 207 Millionen Dollar.
Platz 6: "Die Piratenbraut"
Lange Zeit galt der 1995 erschienene Abenteuerfilm "Die Piratenbraut" als der größte kommerzielle Misserfolg der Kinogeschichte. Der Film schadete nicht nur lange Zeit der Karriere von Hauptdarstellerin Geena Davis (68). Er sorgte auch dafür, dass Hollywood Piraten angsterfüllt ad acta legte und sich erst 2003 mit "Fluch der Karibik" wieder an die Thematik herantraute. Kein Wunder, "Die Piratenbraut" soll am Ende 202 bis 210 Millionen Dollar geraubt haben.
Platz 5: "Mortal Engines: Krieg der Städte"
Schon die Handlung von "Mortal Engines" lässt vermuten, warum die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Philip Reeve (58) zum Monsterflop wurde. Der 2018 erschienene Film spielt in einer postapokalyptischen Welt, in der Städte zu fahrenden Festungen umgebaut wurden, mit denen ganze Kriege ausgefochten werden. Kurzum: Eine alberne Story, die in ihrer Umsetzung auch noch unheimlich teuer war. Sehen wollten das nur wenige Menschen, der Verlust wird folglich auf 204 bis 212 Millionen Dollar geschätzt.
Platz 4: "Der 13te Krieger"
Will man einen epochalen Historienfilm drehen, muss zwangsläufig Geld in die Hand genommen werden. Das geschah 1999 im Fall des ambitionierten "Der 13te Krieger" mit Antonio Banderas (64) auch. Allerdings spielte der Streifen, der Elemente der Beowulf-Sage aufgriff, nur einen Bruchteil davon wieder ein. Die Folge: 220 bis 227 Millionen Dollar sollen die Verluste betragen haben.
Platz 3: "The Marvels"
Der bislang jüngste Eintrag in der Liste stammt aus dem Jahr 2023 und bewies eindrucksvoll, dass auch das MCU keine automatische Gelddruckmaschine mehr ist. "The Marvels" konnte lediglich etwas über 200 Millionen Dollar an den weltweiten Kinokassen einspielen. Allein das Budget soll aber schon 270 Millionen betragen haben. Abzüglich der weiteren Kosten wird geschätzt, dass der Film von Nia DaCosta (34) letztendlich mit einem Minus von rund 237 Millionen Dollar dastand.
Platz 2: "The Lone Ranger"
Knapp um den ersten Rang herumgekommen ist "The Lone Ranger" mit Johnny Depp (61) und Armie Hammer (38). Auch hier lesen sich die weltweiten Box-Office-Ergebnisse von rund 260 Millionen Dollar zwar solide. Durch diverse Rückschläge und nicht zuletzt das hohe Gehalt von Depp waren die Kosten der Produktion jedoch regelrecht explodiert. "The New York Times" schätzte nach dem Release 2013, dass die Produktion des Films 375 Millionen Dollar gekostet haben könnte. Der Verlust nach weiteren Abzügen, etwa der Anteil für Kinobetreiber, soll sich auf 230 bis 240 Millionen Dollar belaufen haben.
Platz 1: "John Carter – Zwischen zwei Welten "
Und hier ist sie, die unrühmliche Nummer eins: Schon die Vermarktung des Sci-Fi-Films "John Carter – Zwischen zwei Welten" wurde zur Katastrophe. Im Vorfeld wurde auch schon über das komplett aufgeblasene Budget der Verfilmung des Buchs "Die Prinzessin vom Mars" vom Leder gezogen. Zurecht, wie sich schnell herausstellen sollte. Das Debakel wurde so groß, dass infolgedessen und nur einen Monat nach Kinostart Rich Ross, der damalige Chef der Disney-Filmstudios, zurücktrat. Hauptdarsteller Taylor Kitsch erhielt derweil wenig später den Ruf des ultimativen Kassengifts – schließlich kam im selben Jahr auch noch "Battleship" mit ihm heraus… Der Verlust durch "John Carter": 255 bis 265 Millionen Dollar.
Wo rangiert "Joker 2"?
Dass "Joker 2" Verlust machen wird, dürfte inzwischen außer Frage stehen. Unklar ist derzeit nur noch, wie groß der kommerzielle Misserfolg letztendlich sein wird. Bei einem mehr als dreimal so hohen Budget wie der Vorgänger spielte er bislang mit rund 160 Millionen Dollar nur etwa ein Siebtel ein. Geschätzte Verluste rangieren aktuell zwischen moderaten 125 bis massiven 200 Millionen Dollar. Sollte der Worst Case eintreffen, so würde es sich "Joker 2" irgendwo zwischen Platz 7 und 9 der "Flop 10" gemütlich machen.
Mitunter bekommt die Liste aber auch bald einen komplett neuen König. Denn im Vergleich zu "Megalopolis" darf "Joker: Folie à Deux" regelrecht als Megahit angesehen werden. Das Sci-Fi-Epos von Francis Ford Coppola (85) spielte weltweit bislang nur leicht über zehn Millionen Dollar ein. Branchenseiten gehen allerdings davon aus, dass der Film 300 Millionen machen müsste, um schwarze Zahlen zu schreiben. Dann wäre "Megalopolis" wahrlich der größte "Megaflopolis" der bisherigen Filmgeschichte.