Accessoires(Luxus-)Uhren – beliebt unter Prominenten und als Anlageobjekt geschätzt
Die genaue (Uhr-)Zeit zu messen, hatte und hat in der Menschheitsgeschichte stets einen wichtigen Stellenwert inne. Konkret reicht die Historie der Zeitmessung rund 4500 Jahre zurück.
Während Sonnenuhren, die erstmals rund 2500 Jahre vor Christus in China aufgetaucht sind, die Uhrzeit nur sehr ungenau anzeigen, hat sich dies mit der Entwicklung von mechanischen Uhren grundlegend geändert. Diese entstanden etwa um das Jahr 1300 nach Christus in Europa. Zunächst mit einer Spindelhemmung ausgestattet, folgten ab dem 16. Jahrhundert federgetriebene und Taschenuhren sowie um das Jahr 1650 die Pendeluhr. Quarzuhren gibt es seit dem 20. Jahrhundert, am genauesten sind aktuell Atomuhren, die als kommerzielle Cäsium-Atomuhren über eine Genauigkeit von 5×10-13 und über eine Stabilität von 3×10-14 Sekunden verfügen, wenn man ihre Frequenz über einen Tag mittelt.
Vom Gebrauchs- zum Luxusgut
Doch abseits ihrer fast schon banalen Funktion, nämlich die Uhrzeit anzuzeigen, haben sich Uhren längst zu einem Luxusartikel entwickelt. Davon zeugt auch die Vielzahl an Prominenten, die sich gerne mit einem luxuriösen Zeitmesser am Handgelenk zeigt. Egal, ob Führungskraft, Schauspieler oder Sportler – viele davon sind begeisterte Uhrenträger und/oder sogar Markenbotschafter. So zeigt sich Bond-Darsteller Daniel Craig ebenso wie George Clooney gerne mit einem Modell der Schweizer Uhrenmarke Omega, Benedict Cumberbatch mit Jaeger-LeCoultre, Margot Robbie mit Chanel, Josh O’Connor mit Bulgari, Cate Blanchett, Bradley Cooper und Quentin Tarantino mit IWC, Kate Winslet und Simon Baker mit Longines, Brad Pitt mit Breitling, Patrick Dempsey und Naomi Osaka mit TAG HEUER sowie Roger Federer mit Rolex.
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Was konkret den Wert einer Uhr definiert
Die Präzision in der Fertigung, die hohe Qualität der verwendeten Materialien, der komplexe Aufbau und nicht zuletzt das (Marken-)Image sorgen nicht nur für eine entsprechende Bekanntheit, sondern bestimmen auch entscheidend den Wert des jeweiligen Zeitmessers. Und so überrascht es nicht, dass unter den Top Ten der teuersten Uhren der Welt ausschließlich Luxusmarken vertreten sind. Je exklusiver die Manufaktur, desto hochwertiger die verwendeten Materialien und nicht selten kommen Platin, Gold und Edelsteine in vielfältigen Ausführungen zum Einsatz. Genau aus diesem Grund eignen sich Uhren als Wertanlage.
Warum das so ist, zeigt der genaue Blick auf die Liste der zehn teuersten Uhren der Welt. Auf Platz 10 rangiert die Patek Philippe Ref. 1518 mit einem Wert von 11,8 Millionen US-Dollar, auf Platz 9 die Rolex Cosmographe Daytona „Paul Newman“ mit 17,7 Millionen US-Dollar. Platz 8 nimmt die Jacob & Co. Billionaire mit 18 Millionen US-Dollar ein, Platz 7 gehört der Patek Philippe Henry Graves Supercomplication mit 25 Millionen US-Dollar, auf Platz 6 rangiert die Chopard 201 Carat mit ebenfalls 25 Millionen US-Dollar, Rang 5 erzielt die Jaeger-LeCoultre Joaillerie 101 Manchette mit 26 Millionen US-Dollar und auf Rang 4 platziert sich die Breguet Marie-Antoinette Grande Complication mit 30 Millionen US-Dollar.
Auf dem Podium stehen die drittplatzierte Patek Philippe Grandmaster Chime Ref. 6300A-010 mit 33 Millionen US-Dollar, auf Platz 2 die Graff Diamonds „The Fascination“ mit 40 Millionen US-Dollar und die siegreiche Graff Diamonds Hallucination mit 55 Millionen US-Dollar. Der hohe Wert der Siegerin ist rasch erklärt: Die „Hallucination“ von Graff besteht aus mehr als 110 Karat farbigen Diamanten, das Armband aus Platin. Das sehr klein ausgelegte Ziffernblatt ist aus pinken Diamanten gefertigt.
Besonderheiten auf dem Uhrenmarkt
Uhren als Anlageobjekt stehen seit Längerem hoch im Kurs, allerdings gilt es einige Dinge zu beachten, wenn man in diesen Markt einsteigen möchte. Zunächst sollte die Anschaffung einer Luxusuhr von der Wirtschaftlichkeit her betrachtet werden. Eine gänzlich neue Uhr kommt als Anlageobjekt weniger infrage, da hohe zusätzliche Kosten (Vertrieb, etc.) mit ihr verbunden sind. Am Markt für gebrauchte Uhren bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis.
Bei der Anschaffung selbst sollte zwischen dem persönlichen Geschmack, dem uhrmacherischen Wert und der Marktpreisbildung unterschieden werden. Uhrenmärkte gelten weder als transparent noch als homogen. Auch ist der Marktplatz entscheidend, und hier nehmen neben spezialisierten Anbietern auch Auktionshäuser eine wichtige Rolle ein. Vor dem Kauf sollte das Objekt der Begierde auf jeden Fall einer kritischen Betrachtung unterzogen werden. Diese sollte die Prüfung der Echtheit, die technische Bewertung, die Ermittlung des richtigen Preises, die Ertragsprognose, die Ermittlung des Liquiditätsprofils im definierten Marktplatz und die Ermittlung des Chancen-Risiko-Profils umfassen.
Die „schnelle Mark“ stellt sich selten ein
Die Erfahrung hat gezeigt, dass es in der Regel keine Uhr als Wertanlage gibt, die in kürzester Zeit eine hohe Wertsteigerung aufweist. Das Risiko der Investition bleibt in den meisten Fällen hoch. Es lässt sich ebenso feststellen, dass der Wert von Luxusuhren stetig hohen Schwankungen ausgesetzt ist und das Verlustrisiko vor allem bei Einkäufen oberhalb des Durchschnittspreises besonders hoch ist. Luxusuhren als Anlageobjekt eignen sich nicht für die „schnelle Mark“, es erfordert eine genaue Auseinandersetzung mit dem Markt und den Marktgegebenheiten sowie einer gewissen Risikobereitschaft.
(KTAD)