Zuschauer sind entsetzt „Die Höhle der Löwen“: Die „Pinky Gloves“ sorgen für Shitstorm
Damit haben sie nicht gerechnet: Am Montag stellen André und Eugen in „Die Höhle der Löwen“ ihr Perioden-Produkt vor, tüten den Deal ein und kassieren einen ordentlichen Shitstorm. Der Grund? Period-Shaming, Sexismus und fehlendes Umweltbewusstsein.
Am Montag investierte Ralf Dümmel bei „Die Höhle der Löwen“ in ein Produkt, das für heftige Kritik sorgt: Die „Pinky Gloves“! Die pinken Handschuhe sollen „das Leben von Frauen einfacher machen“. Die ideale Lösung, für ein vermeintliches „Problem“ also, das eigentlich überhaupt keins ist – aber macht ja nix.
Zwei Männer und ein „Frauenproblem“
Hinter „Pinky Gloves“ stecken André und Eugen. Die beiden lernen sich bei der Bundeswehr kennen und werden beste Freunde. Nach ihrer Zeit beim Bund ziehen sie gemeinsam in eine Frauen-WG und dort kommt ihnen eine Erkenntnis: „Wenn man mit vielen Frauen in einer WG wohnt und nur ein Badezimmer zur Verfügung hat, ist es logisch, dass man ab und zu einen Blick in den Mülleimer wagen muss.“ Und was sie da sehen müssen, gefällt ihnen gar nicht: Menstruationsartikel! Da muss schnell eine Lösung her, um die Periode, die natürlich unhygienisch und ekelhaft ist, bestmöglich zu vertuschten. Und wer könnte für diese „Problembeseitigung“ besser geeignet sein als André und Eugen? Die beiden sind schließlich „echte Frauenversteher“, wie sie zu Beginn ihres Pitches erläutern.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Pinky Gloves® (@pinky_gloves)
Video News
So funktionieren die „Pinky Gloves“
Wie genau diese Lösung aussieht? Ganz einfach: Ein pinker Handschuh, der die Entsorgung von Periodenprodukten erleichtern soll. Menstruierende können damit Tampons oder Binden „hygienisch“ entnehmen und mit Hilfe eines Klebebands „diskret“ und „geruchsneutral“ entsorgen. Zwar lässt sich keine weibliche Investorin (hmm, warum nur?) von dem Produkt überzeugen, aber immerhin Ralf Dümmel scheint begeistert zu sein und belohnt die Jungs mit 30.000 Euro Unterstützung.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Pinky Gloves® (@pinky_gloves)
Perioden-Handschuh sorgt für Entsetzen
In den sozialen Medien löst der Pitch des Gründerduos einen heftigen Shitstorm aus. Der Grund? Das Produkt ist zum einen ökologisch verwerflich (kurze Erinnerung: Es handelt sich um einen Einweg-Plastikhandschuh) und trägt zum anderen zur Stigmatisierung der Menstruation bei.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Pinky Gloves® (@pinky_gloves)
Im Netz häufen sich empörte Kommentare wie „Das ist doch ne komplett verkehrte Message. Periode ist kein Problem. Sinnlose Einwegprodukte hingegen sind ein Problem.“ Oder: „Das macht das ‚perfekte Frauenbild‘ für euch kaputt? Perioden sind fucking normal und keine Frau sollte sich schämen.“ Und: „Was ist das für ein Unsinn? Als ob ich nen Plastikhandschuh in ner Plastikverpackung mit mir rumschleppe, damit bloß kein Typ Blut sehen oder riechen muss.“
Es gibt so, so viele Pitches bei #dhdl, die ein Investment mehr als verdient haben, aber keiner der Löwen macht’s, weil „die Expertise fehlt“.
Und dann gibt’s Pinky, wo sich drei Männer überlegen, wie man seinen Tampon möglichst stigmatisiert und umweltunfreundlich entsorgt.
— esther? (@esregnetkaum) April 12, 2021
Warum die „Pinky Gloves“ sexistisch sind
Nicht nur das Produkt an sich sorgt für hitzige Diskussionen, auch das Design und der gesamte Internetauftritt stößt einigen bitter auf. Warum? André, Eugen und Ralf betreiben Sexismus zu Werbezwecken. Die Website leuchtet pink, die Verpackung glitzert pink, der Produktname enthält das Wort pink und zu dem wird mit dem Wort „Ladylike“ geworben. Weil wir Frauen uns natürlich immer schön „ladylike“ verhalten und wir allesamt pink lieben! Kleiner Profi-Tipp an André und Eugen: Vernichtet diesen Plastikhandschuh und wenn euch der Müll im Badezimmer stört, bringt ihn doch einfach öfter mal raus. Es ist nur Blut, get over it! (AB)