Kampf geht weiterDschungelcamp 2022: Das sind die wahren Gewinner im TV-Nachspiel!
Die letzte Show nach der IBES-Show ist in diesem Jahr fast so spannungsgeladen wie das Dschungelcamp 2022 selbst, doch nicht jeder der Camper kann die Chance nutzen, das negative Image so schnell wie möglich wieder abzulegen.
Schon Dr. Bob (71) sagte, dass das Dschungelcamp 2022 außergewöhnlich war: „Ihr wart eine der besten Truppen, die wir jemals begrüßen durften.“ Wie Sonja Zietlow (53) anmerkte, sagt Dr. Bob das zwar jedes Jahr, nur zweimal konnte er sich nicht zu diesem Lob hinreißen lassen. Die Spekulationen, in welchem Jahr die Teilnehmer von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ nicht überzeugten, überlassen wir anderen.
Am Ende zählt nur das Ergebnis?
In diesem Jahr gab es so viele Einzelzickereien und Gruppenkämpfe wie nie – und das eigentlich ab Tag 1 im Dschungel. Kein Wunder, dass es beim diesjährigen „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! – Das Nachspiel“ noch offene Wunden und enormen Gesprächsbedarf gab, obwohl einige sich entschieden hatten, sich einfach zu bestimmten Dingen nicht mehr zu äußern.
Es verwundert sehr, dass gewissen Menschen sich mit ihrer eigenen Sicht auf Sachverhalte und Personen zufriedengeben und sich weder von Tatsachen, noch von der öffentlichen Meinung davon abbringen lassen, genau diese Sicht bis auf das Blut zu verteidigen. Das kann man standhaft nennen oder ignorant. In jedem Fall ist es schade, wenn man die Chance verpasst, aus Fehlern zu lernen.
Bei Anouschka Renzi gibt es übrigens traurige Gründe für ihre schlechten Launen.
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Gegen den Strom
Eine Gewinnerin des IBES-Nachspiels ist Anouschka Renzi (57). Sie hat sich mit ihrem Dschungelaufenthalt ordentlich auseinandergesetzt und sich einigen Meinungen gestellt. Im Nachhinein tun ihr sogar viele Ausbrüche leid, die sie im Dschungelcamp hatte, aber sie hat sich mit Tara Tabitha und Linda Nobat ausgesöhnt und Fehler eingestanden. Dass sich Tina Ruland (55) einem Gespräch verweigert, kann Anouschka nicht ändern.
„Für mich ist der Dschungel vorbei, ich habe keinen Bedarf mehr darüber zu reden“, natürlich kann RTL das nicht zulassen, denn schweigend wäre Anouschka im Nachspiel fehlbesetzt. Was sie dann äußert, wirkt sehr ruhig. Sie hat das Format verstanden, sie weiß, dass die Macher kein Interesse daran haben, jemanden mit all seinen Facetten zu porträtieren. Es wird nur das gezeigt, was unterhält.
Zuhören ist eine Kunst
Jasmin Herren (43) scheint die Ruhe nach dem Sturm zu triggern. Sie kann und will nicht zulassen, dass Anouschka Renzi mit einem blauen Auge und vielen Sympathiepunkten das Dschungelcamp hinter sich lässt. Ihre aggressive Analyse trifft jedoch nicht ins Schwarze. Anouschka zieht sich da raus, sie mag keine Reality-Formate und wird deshalb beruflich nicht mehr auf Herren und Co treffen.
Während Jasmin Herren also ausführt, dass Anouschka Renzi Sätze gesagt habe, die nicht beschnitten wurden, und sie selbst nie über die Schauspielerin gelästert habe, während die sie als „Assibraut“ beschimpft habe, rollen Daniel Hartwich und Sonja Zietlow gemeinsam mit Anouschka Renzi die Augen – im übertragenen Sinne, da die Schauspielerin doch lieber eindrucksvoll den Mund verzieht.
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Keine Kontrolle
Apropos Mund: Hier schießt sich die Witwe von Willi Herren ins Aus. Als Anouschka die lange Anklagerede mit einem sanften, psychiatrietauglichen „Jasmin ich glaube es reicht jetzt“ zu beenden versucht, rastet die erst richtig aus. „Von dir lasse ich mir nicht den Mund verbieten.“ Schade eigentlich, es wäre besser für ihr Image gewesen, sich an dieser Stelle beruhigen zu lassen.
Ebenso schlecht wegkommt Tara Tabitha (28), die sich selbst als glamouröses It-Girl verkaufen will, aber leider zu wenig Humor und Selbstironie mitbringt, um hierzulande weit zu kommen. So fragt sich nicht nur IBES-Kandidat Eric Stehfest (32): „Tara, warum gehst du in die Öffentlichkeit?“ Auch ihr Streit mit dem Dschungelkönig Filip Pavlovic, ob er sie nun im Vorfeld geküsst hat oder nicht, geht nicht zu ihren Gunsten aus.
Gewinner der Herzen
Filip Pavlovics (27) Verzweiflung darüber, dass Tara mit dem Beziehungsdrama nicht aufhört, wirkt zu echt, als dass die nörgelnde Österreicherin punkten könnte. Der gebürtige Hamburger selbst scheint hingegen alles richtig zu machen. Er ist der sympathische Junge von nebenan, der leicht verpeilt seinen Weg gehen wird – wie einst Evelyn Burdecki, die bis heute zum festen Ensemble bei RTL und Vox zählt. Dass er seinen Gewinn zur Hälfte seinen Eltern gibt, um sie zu entlasten, beweist, dass er auch die Krone der Herzen verdient hat.
Manuel Flickinger (34) hingegen spaltet die Community. Sein gesteigertes Selbstbewusstsein möchten wir ihm nicht nehmen, doch seine zurückhaltende Art war angenehmer. Ansonsten gratulieren wir dem jungen Mann dazu, dass er zwar nie als Sieger aus einem Format hervorgehen wird, aber sich mit jedem TV-Auftritt für weitere Sendungen empfiehlt. Trotzdem sollte er seinen Job beim Gericht nicht aufgeben, nachhaltig ist der Eindruck nicht, den er hinterlässt.
Überzeugend als Selbstdarstellerin
Unvergessen bleibt wohl eher jemand wie Linda Nobat (27), die sich auch nach dem Dschungelcamp in jedem Fall treu bleibt. Sie findet sich großartig, lässt sich gern ausreden – andere weniger – und hat zu allem eine Meinung. Damit qualifiziert sie sich für viele weitere Shows, die Menschen aus der „heutigen“ Welt wollen, Menschen, die mit sozialen Medien umgehen können und wissen, wie man sich in unzähligen RTL-Formaten in Szene setzt. Insofern ist auch Linda eine Gewinnerin des Nachspiels.
Die TV-Welt braucht ja nicht nur Lieblinge, sondern auch Gegenspieler, die dafür sorgen, dass wir nicht nur eitel Sonnenschein zu sehen bekommen, sonst könnten wir gleich Florian Silbereisens Schlagerparaden in Dauerschleife senden. Linda hat sich übrigens als Einzige das Dschungelcamp nicht angesehen. Aus Selbstschutz? Hat sie Angst, ihre Selbstliebe abzuschwächen? Zu erkennen, dass Anouschka recht hat, wenn sie Linda als zu dominant und zu laut einstuft?
Die Kunst der Eigenliebe
Dass das mit dem „Werde ich nicht gefeiert, feiere ich mich selbst“-Prinzip gar nicht so einfach ist, müsste wohl Tina Ruland feststellen, wenn sie Kritik zulassen würde. Die Schauspielerin darf sich zwar freuen, dass ihre Kids den Einsatz im Dschungel insgesamt positiv bewerten und sie sich in privaten Kreisen mit dem Schlangenbad eine Krone verdient hat, in der Öffentlichkeit bleibt sie Frau Rottenmeier, denn auch wenn sie ganz normal redet, fällt es schwer, ihre Freundlichkeit als ehrlich zu empfinden.
Immerhin hat Tina Ruland im Dschungelcamp Freundinnen fürs Leben gewonnen, selbst wenn man sich Jasmin Herren und Tina beim Tee bei Til Schweiger (58) kaum vorstellen kann. Ja, Schweiger hat die Zeichen der Zeit erkannt und soll angeblich an der Fortsetzung von „Manta, Manta“ arbeiten. Dass Tina im Dschungelcamp sich als zickig und anstrengend geoutet hat, stört dabei nicht, im Gegenteil.
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Kein Plan, kein Ziel
In „Manta, Manta 2“ soll das einstige Traumpaar Bertie und Uschi nämlich geschieden sein und nur noch wegen des Sohns Kontakt halten, der nun wie sein Vater Rennfahrer werden will. Mit der Aufmerksamkeit, die Tina Ruland durch das Dschungelcamp gewonnen hat und Til Schweigers Riecher für erfolgreiche Kinofilme, wird das schon werden.
Sorgen machen muss man sich eher um Peter Althoff (66). Zwar zählt der Ex-Bodyguard zu den Gewinnern der IBES-Staffel, aber was macht er damit? Es sieht nicht so aus, als habe der Franke eine Idee, welche Karriere er nach „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ anstreben könnte. Für andere Reality-Formate ist er nicht krawallig genug, bleibt nur das „Perfekte Promi-Dinner“. Schade, aber vielleicht hat ihm das Dschungelcamp geholfen, sein Privatleben neu aufzustellen.
Stehfest steht fest
Auch bei Eric Stehfest ist nicht ganz zu erkennen, was ihm das Dschungelcamp gebracht haben könnte. Nachdem er die ersten Tage unter dem Radar geblieben ist, hat er sich mit seiner Weigerung, Essen für die Mitcamper zu erspielen, in den Fokus gerückt, um dann vom Buhmann-Status wieder ins Normalo-Feld abzurutschen. Tja, vielleicht ging es ihm wie Anouschka ja nur ums Geld, in dem Fall, kann er IBES nun abhaken.
Auf das „Ich sag dir mal, was du gesagt hast, bevor ich gesagt habe, dass du gesagt hast“-Streitgespräch mit Linda war er im Nachspiel jedenfalls nicht vorbereitet und das zeigt, dass er künftig lieber versuchen sollte, eine coole Rolle als Schauspieler zu ergattern. Seine krasse Vergangenheit und sein Kampf für Aufklärung über Therapien sind zu anspruchsvoll für Unterhaltungsformate, bei denen er auf geübte Giftspritzen trifft.
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Pompöse Geschäfte nach dem Dschungelcamp
Mit einem weit größeren wirtschaftlichen Erfolg als alle anderen Teilnehmer scheint Harald Glööckler (56) das Dschungelcamp verlassen zu haben. Abgesehen davon, dass gemunkelt wird, er habe weit mehr Gage erhalten als andere Camper, laufen seine Geschäfte pompös. Aber auch, dass man die menschliche Seite hinter der Kunstfigur des Nobel-Designers erkennen konnte, steigert seine Beliebtheit im TV.
Sogar seine Freundschaft zu Anouschka, die im Nachspiel erläutert wurde, darf er als Gewinn betrachten. Sie hat die wohl schwerste Bewährungsprobe, die ein dickes Band zwischen Menschen aushalten kann, bestanden, und damit zeigt er, dass die Menschen aus dem Showbiz doch Tiefe und Treue vorweisen können. Durch diese Selbsttherapie kann Harald Glööckler mittlerweile mehr Nähe zulassen und auch mal ungeschminkt aus dem Haus gehen.
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Es gibt nicht nur Gewinner
Fazit: „Ihr müsst diese Show nicht gewinnen, um Gewinner zu sein“, meint Dr. Bob sehr richtig, doch wenn er meint, sie seien alle Gewinner, müssen wir widersprechen. Das Dschungelcamp – ob es nun durch Schnitt und Materialauswahl die Zuschauer manipuliert, oder nicht – zeigt spätestens im Nachspiel, dass jeder für sein Image selbst verantwortlich ist. Denn am Ende, ist der Eindruck von jedem Einzelnen, den wir im Dschungelcamp gewonnen haben, hier bestätigt worden.