Zu viel Vielfalt?GNTM 2022: Übertreibt es Heidi Klum mit Diversity?
„Germany’s Next Topmodel“ wird in diesem Jahr so divers wie noch nie zuvor. Grenzen gibt es keine mehr, gefühlt darf jede(r) mitmachen. Das mag heute alles schön und gut sein, geht vielen Fans beim Blick auf den aktuellen Cast aber zu weit.
Schon in den letzten Ausgaben von „Germany’s Next Topmodel“ rückte das Thema Diversität immer mehr in den Fokus. Als Höhepunkt setzte Model-Mama Heidi Klum (48) der letztjährigen Siegerin Alex Mariah Peter (24) als erstes Transgender-Model überhaupt die Krone auf.
Deren Eltern stammen zudem aus Südafrika und Südkorea, womit sie gleich noch einen weiteren Diversity-Punkt erfüllte. Und dennoch ging vielen Zuschauer:innen das Thema nicht weit genug.
Mit der aktuellen Staffel reagiert die Show auf die Kritik und präsentiert sich vielfältig wie noch nie. Egal ob riesig groß oder winzig klein, curvy oder size zero, strange Haarfarben oder Tattoos ohne Ende. Sogar Ü60 ist kein Problem.
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Heidi Klum: „Habe die Türen noch weiter geöffnet“
Heidi Klum kannte bei der Wahl der Kandidatinnen für „Germany’s Next Topmodel“ in diesem Jahr keine Grenzen. „Dieses Jahr habe ich die Türen noch weiter geöffnet“, erklärt Heidi im Interview mit der „Gala“. „Ich bin mehr als froh, dass so viele unterschiedliche tolle Mädchen und Frauen die Chance ergriffen haben und durch diese Tür gegangen sind.“
Die mahnenden Stimmen der vergangenen Jahre, zu wenigen „Määääädchen“ abseits der gängigen Modelvorstellungen und -maßen eine Chance zu geben, hat sich die Chef-Jurorin mehr als zu Herzen genommen. Heidi wirft 1,54 Meter große Models ins Rennen, dagegen wirkt selbst Leni Klum (17) mit ihren 1,63 Metern wie eine Riesin.
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Die größte Kandidatin ist 1,93 Meter. Die Altersspanne der Ladies reicht von 18 bis 68 Lenzen. Ähnlich vielfältig präsentieren sich die Kleidergrößen. Von 30 bis 54 ist alles vertreten.
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Entfernt sich „Germany’s Next Topmodel“ zu sehr vom Ursprung?
Dass unter dem Cast nicht die neue Claudia Schiffer gesucht wird, ist schon klar. 90-60-90 ist schon lange nicht mehr das ultimative Schönheitsideal, was auch gut so ist. Niedriges Gewicht, flacher Bauch und lange Beine waren vorgestern. Im Bodyshaming-Zeitalter geht es vielmehr um Ausstrahlung und Persönlichkeit, Ecken und Kanten.
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Aber übertreiben muss man es auch nicht. Beim Blick auf den aktuellen Cast fragt man sich, wo das Besondere bei einigen der Mädels ist. Abgesehen davon, dass sie eben nicht der typischen Norm entsprechen. Aber ansonsten wirken sie austauschbar. Als hätte Heidi sie beliebig persönlich in der Kölner Innenstadt angesprochen und gefragt, ob sie mitmachen wollen.
Nur, um sich nicht wieder vorwerfen lassen zu müssen, zu sehr auf Stereotype zu setzen. In diesem Fall läuft die Sendung Gefahr, sich von ihrem Ursprung zu weit zu entfernen. Wo sind die „normalen“ Mädchen von nebenan? Nicht immer muss man optisch auffallen, nicht jede muss „anders“ sein. Manchmal ist weniger auch mehr.
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Trailer zeigt Vielfalt der Kandidatinnen
Ein aktueller Trailer auf der Instagramseite von „Germany’s Next Topmodel“ gibt uns einen Vorgeschmack der Kandidatinnen live und in Farbe. Besonders Martina (50), Lieselotte (66) und Barbara (68) werden in Szene gesetzt. Das Trio hat Lebenserfahrung pur und trifft auf zum Teil junge Küken. Das verspricht eine spannende Mischung.
Neben lobenden Stimmen mischt sich allerdings auch Kritik unter die Instagram-Community. „Nee, reicht mit Diversity“, findet ein Fan. Eine Userin warnt sogar vor rückläufigem Interesse. „Nicht nur Designer springen ab, wir auch. Das sind doch keine Models.“
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Ein Follower stellt sogar die Frage in den Raum, ob Heidi in Zukunft noch einen draufsetzt. „Hilfe in 5 Jahren nimmt Heidi safe noch Tiere dazu.“ Soweit wird es hoffentlich nicht kommen. Unsere niedlichen Mitbewohner sind bereits mit eigenen Shows versorgt.
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Das Alter ist nur eine Zahl
Fairerweise muss man sagen, dass es heute einen Markt für alle Modeltypen gibt. Viele fragen sich sicher, welche Perspektiven gerade ältere Frauen in diesem Business haben. Mit Martina, Lieselotte und Barbara gehen im neuen GNTM 2022 gleich drei reife Semester mit grauen Haaren an den Start.
Auch die sogenannten „Best-Ager“ bedienen heute eine breite Zielgruppe. Die seit 1956 bestehende „Apothekenrundschau“ etwa gehört zu den angesagtesten Auftraggebern überhaupt. Ein gepflegtes Äußeres sollte jedoch immer erfüllt sein.
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Auch ein Curvy Model, welches etwa für Werbeaufnahmen für Übergrößen vor der Kamera steht, sollte schöne Fingernägel, gepflegte Haare und ein gutes Hautbild haben. Wir sind jedenfalls schon gespannt, wer in der 17. Ausgabe von „Germany’s Next Topmodel“ das Rennen macht.
Vielleicht ist der Name der Sendung aber auch schlicht und einfach irreführend und längst überholt. Denn ein Topmodel hat die Sendung schon lang nicht mehr (oder noch nie?) hervorgebracht. Vielleicht sollte man den Namen auf „Germany’s Next Personality“ ändern, dem kämen die Kandidatinnen zumindest gerecht und würde vielleicht auch die erhitzten Gemüter der eingefleischten GNTM-Fans besänftigen.
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GNTM 2022: Sendezeiten, Livestream, Wiederholung und ganze Folgen
Die 17. Staffel von „Germany’s Next Topmodel“ läuft ab dem 03. Februar immer donnerstags um 20:15 Uhr auf ProSieben. Auf prosieben.de kann man die Sendung auch im Livestream verfolgen. Du kannst gar nicht genug von GNTM und Heidis Meeedchen bekommen? Auf der Website und auf Joyn gibt es alle Folgen der vergangenen Staffeln.