Legendäre SpielshowHarry Wijnvoord kehrt mit „Der Preis ist heiß“ zurück – kann das noch funktionieren?
Es war DIE Spieleshow der 90er Jahre: "Der Preis ist heiß". Nun feiert die Sendung ein Comeback mit Kult-Moderator Harry Wijnvoord. Mit dabei sind wieder kuriose Preise und bekannte und beliebte Spiele wie "Absturz" oder "Einlochen".
Nach der Rückkehr von Shows wie „Wetten, dass…?“, „TV total“ oder „7 Tage, 7 Köpfe“ rollt die Retrowelle im deutschen Fernsehen munter weiter.
Es ist das TV-Comeback des Jahres: Harry Wijnvoord kommt mit der legendären Spiel-Show „Der Preis ist heiß“ zurück. Viele Jahre war der Kult-Moderator nicht mehr auf im deutschen Fernsehen zu sehen, doch nun kann er sein berühmtes Strahle-Lächeln wieder Millionen von Zuschauern schenken.
RTL lässt die Show der phantastischen Preise inmitten des eh schon bestehenden Retro-Trends wieder aufleben. Die erste neue Folge (von vorerst drei) nach insgesamt 1873 Sendungen und 25 jähren war dementsprechend natürlich etwas ganz Besonderes für den heute 72-Jährigen. „Als sich die Tür tatsächlich öffnete, habe ich mich wie ein Torero gefühlt, der die Arena betritt“, so Wijnvoord gegenüber dem Branchendienst „dwdl.de“.
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Harry Wijnvoord vermisst Walter Freiwald
„Das Publikum war mir sehr wohlgesonnen, meine Assistentin, die schon vor 25 Jahren mit dabei war, brachte mir das Mikrofon – das war sehr emotional. Gleichzeitig war es mir wichtig, mich in der ersten Sendung bei Walter Freiwald zu bedanken und mich von ihm zu verabschieden. Da spürte ich plötzlich, wie nah mir das alles ging. Übrigens auch jetzt wieder.“ Bei diesen Worten ringt der Moderator, der mit dem inzwischen verstorbenen Freiwald die Sendung gemeinsam moderierte, mit den Tränen.
Walter Freiwald starb 2019 im Alter von 65 Jahren an einer unheilbaren Krebserkrankung.
„Der Preis ist heiß“: Alle Infos zum Comeback des Gameshow-Klassikers
Die Idee der „Preis ist heiß“ wieder auferstehen zu lassen, kommt für manche Zuschauer womöglich zum nicht ganz so passenden Zeitpunkt. Durch den andauernden Krieg in der Ukraine und die Corona-Krise ist die Inflation ein großes Thema in Deutschland. Ist es daher nicht reichlich mutig, in einer Sendung Preise einschätzen zu lassen?
Harry Wijnvoord nimmt’s mit Humor und lacht: „Bis jetzt haben wir noch kein Gas und Benzin im Preisangebot, aber vielleicht sollten wir darüber nachdenken.“
„Der Preis ist heiß“- zeitlos oder veraltet?
Das letzt Mal flackerte „Der Preis ist heiß“ 1997 über die heimischen Fernseh-Bildschirme. Eine Generation, die mit der aktuellen kaum zu vergleichen ist. Trotzdem glaubt Wijnvoord, dass das Konzept noch immer so funktionieren könnte. „Das Fernsehen muss nicht neu erfunden werden. Wenn das Konzept stimmt, ist man sehr gut beraten, sich nah am Original zu halten.“
Die Retro-Welle, die durch die TV-Landschaft rollt, scheint offenkundig zu funktionieren. Die Neuauflagen von Shows wie „Geh auf’s Ganze“ oder „7 Tage, 7 Köpfe“ und zu guter Letzt auch die legendäre ProSieben-Abendshow „TV Total“ kommen gut an, sowohl bei den Älteren, als auch bei den Jüngeren.
Der Preis ist heiß verfolgt allerdings ein Konzept, das gerade jungen Leuten nicht mehr so ganz geläufig sein dürfte. Dabei scheint das Spielprinzip von „Der Preis ist heiß“ durchaus zeitlos, ist man erst einmal richtig mitten drin: Kandidatinnen und Kandidaten aus dem Publikum stellen ihre Alltagstauglichkeit unter Beweis, indem sie den Handelspreis der vorgestellten Produkte möglichst genau schätzen.
So funktioniert die Show
Nach mehreren Spielrunden entscheidet „Das Rad“, wer ins Finale einzieht und um den Superpreis spielt. Es zählt nur eins: Dass die Kandidat:innen möglichst nahe am richtigen Preis liegen und dabei die goldene Regel beachten: Bitte nicht überbieten. In jeder Show gibt es insgesamt 12 Schätzrunden und 12 Spiele, anschließend dreimal „Das Rad“ und einmal den Superpreis.
Harry Wijnvoord und Ehefrau Iris haben erneut geheiratet
„Vor fünf Jahren war ich für eine Neuauflage im Gespräch, bei der ich leider dann doch nicht dabei war“, so Wijnvoord. „Danach habe ich nicht mehr mit einer Rückkehr gerechnet. Als ich im vorigen Jahr erfuhr, dass „Geh aufs Ganze!“ zurückkommt, habe ich zu meiner Frau gesagt, es würde mich nicht wundern, wenn sie mich doch noch einmal anrufen. Als dann tatsächlich der Anruf kam, habe ich darum gebeten, zunächst mit meiner Frau zu sprechen. Aber für mich war natürlich längst klar, dass ich es machen würde.“
Harry Wijnvoord: Trash-TV für die Aufmerksamkeit
Nachdem die Show „Der Preis ist heiß“ 1997 beendet wurde, schien auch die Karriere von Harry Wijnvoord nicht mehr ganz so erfolgreich voranzuschreiten. 2004 dann der überraschende Einzug ins Dschungelcamp (2015 machte es ihm Walter Freiwald nach). Doch warum die Entscheidung für Reality-TV? „Angst vor der Zukunft hatte ich nicht. Ich bin ein sehr sparsamer Mensch und habe immer dafür gesorgt, dass alles bezahlt ist“, so der Moderator.
„Gleichzeitig habe ich viel für die Industrie gearbeitet. Als ich merkte, dass die Aufträge weniger wurden, bekam ich das Angebot, für gutes Geld im Dschungel mitzumachen. Ich wollte die mediale Präsenz und ging also in die meistgesehene Unterhaltungssendung des deutschen Fernsehens. Das hat mir sehr geholfen, weil ich hinterher wieder im Gespräch war.“
Nun ist Harry Wijnvoord erneut im Gespräch – und die Show, die ihn berühmt machte, ebenfalls. Wenn die drei neuen Ausgaben gute Quoten bringen, soll es weitergehen.
„Der Preis ist heiß“ läuft ab Mittwochabend, den 04. Mai 2022 um 20.15 Uhr auf RTL und ist auch auf RTL+ abrufbar.