UnterhaltungsnotstandJulian F.M. Stoeckel: Rettet er den peinlichen „Club der guten Laune“?
Ein Haufen Promis in den Fremdschäm-Urlaub ihres Lebens zu schicken, reicht nicht für ein unterhaltsames Trash-TV-Format. Im Nachhinein scheint Julian F.M. Stoeckel die Lösung für das „Club der guten Laune“-Dilemma zu sein.
Der Start des neuen Trash-Formats „Der Club der guten Laune“ verlief nicht gerade erfolgreich. Im Gegenteil: mit einer unterirdischen 4-Prozent-Quote stieß die Sendung auf fast gar kein Interesse. Ein klarer Grund dafür ist wohl, dass selbst die anspruchslosesten Zuschauer nach wenigen Minuten merken: hier fehlt es an Humor, starken Charakteren und an Krawall.
Mitleid mit Marc Terenzi
Wenn man sich „Kampf der Realitystars“ zum Vergleich ansieht, bekommt man fast Mitleid mit Marc Terenzi (43) und Julian F.M. Stoeckl (35), den sympathischsten Cluburlaubern auf Sat1. Während Marc sich hier als Lustobjekt für Cora Schumacher (45) wiederfindet, ist es der schrille Glamour-Darsteller, der zeigt, dass er das Handwerk des Reality-Stars durchaus von der Pike auf gelernt hat.
So denkt Cora Schumacher heute über Marc Terenzi
Er ist der Dreh- und Angelpunkt der anderen Kandidaten. Die meisten kennen und mögen ihn sogar. Und diejenigen, die noch nie von ihm gehört haben, akzeptieren seine Rolle als harmlose Lästerschwester und Everybody’s Darling. Julian, der seit seinem 18. Lebensjahr davon lebt, „die Stoeckel“ zu sein, hat Erfahrung im Trash-TV, aber leider nicht die Größe, das Format allein zu tragen.
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Keine Stützen für Julian F.M. Stoeckel
Manchmal wirkt er wie ein Praktikant von Désirée Nick (65), die leider nicht vor Ort ist und seine Ausbildung nie begonnen hat. So bemüht sich Julian F.M. Stoeckel mutterseelenallein treffende Kommentare abzuliefern, die Stimmung mit Alkohol erträglicher zu gestalten und als „Hausherrin“ die Spiele in die richtige Richtung zu lenken. Unterstützung erhält „die Stoeckeln“ nicht. Ja, nicht einmal die Kommentare des Off-Sprechers erreichen ein humorvolles Niveau, das die Langeweile des Formats auflockern könnte.
Nun gut, Julian F.M. Stoeckel wird dafür bezahlt, vor Ort zu sein. Man kann nicht verlangen, dass er Intrigen spinnt wie einst Jay Khan (40) im Dschungelcamp, dass er so treffsicher lästert wie Olivia Jones (52), dass er so laut ist wie Claudia Obert (60), dass er so provokant ist wie Ronald Schill (63) oder so erfahren wie Elena Miras (30). Wer Julian einlädt, bekommt die Stoeckel. Das reicht als Solistin aber nicht.
Trash-Erfahrung allein reicht nicht
Es ist auch unfair, ein solches Meisterwerk von dem einprägsamen TV-Gesicht zu erwarten. Er kann zwar auf eine lange Trash-Vita zurückblicken, war sogar schon im heißbegehrten Dschungelcamp und beim Promiboxen, aber selbst die professionellsten Zicken und besten Provokateure brauchen immer auch einen Gegenspieler. Im „Club der guten Laune“ gibt es zu viel Heititei und keine Akteure.
Sogar die nervige Theresia Fischer (30) schafft es nicht, jemanden so richtig auf die Palme zu bringen. Cora Schumachers ernste Worte ihr gegenüber sind so flach, dass der Wind sie gleich wieder verweht und die Ex-Formel-1-Gatten dem Ex-GNTM-Meeedchen in die Arme fällt. Während die Macher also das Konzept und die Gästeliste von „Club der guten Laune“ überarbeiten, sollten sie Julian F.M. Stoeckel zum Diven-Coaching schicken. Dann wäre das Format gerettet.
Keine Zukunft für den launigen Club
Das Potential ist da, die Beobachtungsgabe auch, doch es hapert Julian F.M. Stoeckel ein wenig an der Kunst des Formulierens, des Übertreibens und des Eskalierens.
Ein Cluburlaub braucht Animateure, die ihr Handwerk verstehen. Hoffen wir, dass „Kampf der Realitystars“ den Mittwochabend weiterhin so unterhaltsam macht, dann kann man auf den „Club der guten Laune“ nämlich gut verzichten, bis die Macher unterhaltsame Ideen entwickelt haben.
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Was ist der „Club der guten Laune“?
Nachdem die beliebte Show „Promis unter Palmen“ nach dem ein oder anderen Skandal und nach dem plötzlichen Tod von Willi Herren abgesetzt wurde, präsentiert SAT1 mit „Club der guten Laune“ einen Nachfolger der Realityshow.
Was ist diesmal anders? Nicht viel! Wieder kämpfen Prominente und die, die es gerne wären, um ein Preisgeld von 50.000 Euro. Anstatt in eine Villa am Strand, checken die Stars in ein Clubhotel ein und müssen dort die Zeit zusammen verbringen.
„Club der guten Laune“ Sendetermine und Sendezeiten
Die erste Folge der neuen Realityshow hat der Sender SAT.1 am 4. Mai 2022 um 20:15 Uhr gezeigt. Sieben weitere folgen – immer mittwochs zur Prime Time. Die Folgen sind außerdem auf der Streamingplattform Joyn zu sehen. Insgesamt acht Folgen wurden von Endemol Shine Germany in Zusammenarbeit mit der Rainer Laux Productions produziert. Alle Trash-Fans sollten die Sendetermine und Sendezeiten bitte jetzt schon im Kopf abspeichern!