„Kiez knallhart: Berlin-Neukölln“Oktay Özdemir: Absturz eines der größten deutschen Filmtalente
Gescheiterte Integration, Drogen und Clan-Kriminalität: Dafür ist der Berliner Stadtteil Neukölln deutschlandweit bekannt. Hier gelten eigene Regeln. Einer von ihnen ist Oktay Özdemir. Der gefeierte Schauspieler lebt heute von Hartz IV.
Die TV-Reportage „Kiez knallhart: Berlin-Neukölln“ nimmt die Zuschauer mit in ein Viertel, das immer wieder außer Kontrolle gerät und begleitet den Alltag der Menschen, die dort leben und arbeiten.
Was sie bewegt und welche Herausforderungen sie meistern müssen, ist ab dem 4. März immer donnerstags ab 20:15 Uhr bei RTLZWEI zu sehen.
In Berlin-Neukölln, zwischen Dönerbuden, Spätis und Shisha-Bars leben rund 160.000 Menschen, knapp die Hälfte von ihnen hat einen Migrationshintergrund. In diesem Stadtteil gelten für viele die eigenen Gesetze. Regelmäßige Polizeieinsätze und Konflikte zwischen unterschiedlichen Gruppierungen gehören zum Alltag der Bewohner.
Oktays rasante Filmkarriere
Einer von ihnen ist Oktay Özdemir. Der 1986 in West-Berlin geborene Schauspieler gehörte einst zu den hoffnungsvollsten jungen Theater- und Film-Talenten seiner Generation. Durch seine Rolle im Kinofilm „Ein Freund von mir“ erlangte der Deutsch-Türke mit der markanten Zahnlücke 2006 erste größere Bekanntheit. Dabei stand er schon seit 2000 vor der Kamera. Doch erst von Detlev Buck wurde er für’s Kino entdeckt und spielte 2006 an der Seite von David Kross und Jenny Elvers im Kinodrama „Knallhart“.
Nicht zu vergessen Oktays Rolle im unfassbaren TV-Drama „Wut“ 2006 (Trailer oben), 2010 im Bushido-Film „Zeiten ändern Dich“ oder 2017 in „Bibi & Tina: Tohuwabohu Total“.
Nun beichtete er seinen Absturz. Mit Joints fing es an, gefolgt von Kokain und Hartz IV. Seine Schauspiel-Agentur trennt sich von ihm, seit 2017 gab es keine neuen Angebote mehr. Zuletzt war er 2018 noch „Asphaltgorillas“ zu sehen.
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Drogen und falsche Freunde
„Mit dem Erfolg änderte sich plötzlich auch mein gesamtes Umfeld. Auf einmal war ich gefeiert, habe Filmpreise bekommen und war plötzlich als so junger Typ, in einer schicken Glamour-Welt“, erzählte Oktay im Interview mit der „Bild“-Zeitung. „Damit konnte ich gar nicht umgehen und habe die totalen Höhenflüge bekommen.“
Mit zunehmender Bekanntheit, kam das „viele Geld“, das er als junger Schauspieler verdient hatte. „Und dann kommen dann die ganz harten Jungs im Business, so Draufgänger. Und wenn man dann mithalten will – und das wollte ich – habe ich begonnen Drogen, Kokain, zu nehmen. Um auch hinter der Kamera den Harten zu machen, der ich ja nur vor der Kamera war und nicht im wirklichen Leben.“
Hochzeit und Entzug
2017 lernte er die heutige Mutter seines einjährigen Sohnes Cay kennen. Anna sagte in der Doku über de gemeinsamen Jahre, die hinter ihnen liegen: „Er hat Koks geraucht und ich habe das auch gemacht. Ab dem zweiten Tag, wo ich eingezogen bin, haben wir jeden Tag gekokst. Leider.“
Heute sind beide clean und verheiratet. Jetzt hofft der 35-Jährige auf einen Neuanfang. Wir drücken ihm die Daumen! (PV)