FernsehenThomas Gottschalk: Seine 10 größten TV-Flops
Die TV-Ikone wird am Montag 70. Und das ZDF feiert ihn heute Abend ab 22.15 Uhr mit einer Live-Show. Thomas Gottschalk war in den letzten vierzig Jahren an unzähligen Fernsehshows beteiligt. Viele davon waren Quotenhits, doch nicht jede Show war ein Erfolg.
Wir haben in dieser Liste die zehn Sendungen chronologisch zusammengetragen, in denen Thomas Gottschalk als Moderator bzw. Haupt-Protagonist mit agierte, die aber aufgrund fehlenden Interesses, unbefriedigender Zuschauerzahlen oder harten Kritiken wieder eingestellt wurden.
„Gottschalk America“
„Gottschalk America“ konzentrierte sich auf berühmte Persönlichkeiten und aktuellen Themen in den USA, die der blonde Lockenkopf dann genauer unter die Lupe nahm. Insgesamt wurden es im ZDF nur zehn lose Folgen, die sich ab 2002 über zwei Jahre erstreckten. Es stellte sich heraus, dass Thomas lieber in der Rolle als Moderator gesehen wurde, als in einer Reportage über den aus seiner ganz persönlichen Sicht amerikanischen „Way of life“.
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„Musical-Showstar 2008“
In nur einer Staffel, die das ZDF von „Musical Showstar 2008“ ausstrahlte, präsentierten sich aalglatte Musical-Kandidaten, die auf eine Hauptrolle in „Starlight Express“ hofften. Eine Frau und ein Mann wurden dafür gesucht. Die Show wurde aber als besonders langweilig empfunden, weil im Gegensatz zu Castingshows bei RTL die spannenden Geschichten, polarisierenden Charaktere und leider auch ein taffes Jurymitglied wie Dieter Bohlen fehlte.
„Gottschalk Live“
„Gottschalk Live“ war eine Vorabend-Talkshow im Ersten, die am 23. Januar 2012 das erste Mal ausgestrahlt wurde und ab da für immerhin 70 Folgen tapfer wochentags von Montag bis Donnerstag lief. Am 6. Juni des Jahres wurde dann die letzte Ausgabe gesendet. Die Show wurde eingestellt, da sie schlechte Kritiken und miserable Einschaltquoten hatte, obwohl Gottschalk die Zuschauer bei tagesaktuellen Themen mitdiskutieren ließ. Die mangelnde Struktur während der Sendung sollte durch Überarbeitungen gerettet werden. Gottschalk wirkte wie immer unvorbereitet und zum Schluss nur noch lustlos. Da halfen auch Studioumbauten und die Änderung am Konzept nix. Ein weiteres Experiment, ein in den USA erfolgreiches Format hierzulande zu etablieren, war gescheitert.
„Das Supertalent“
Es wäre die Zusammenarbeit zweier Fernsehpersönlichkeiten gewesen. Als Thomas Gottschalk 2012 aber in der „Supertalent“-Jury mit Dieter Bohlen bei RTL saß, wurde im klar, dass er im falschen Film saß. Bohlen wäre überhaupt nicht interessiert an irgendeiner Art von Teamwork und zog stur seine Ein-Mann-Show durch, gab der 69-Jährige später gegenüber der „Bild“-Zeitung zu. Die Folge war, dass Gottschalk auch hier relativ lustlos erschien und neben dem Poptitan nahezu in der Bedeutungslosigkeit verschwand. Ein Umstand, der Gottschalk schmerzte.
„Die 2 – Gottschalk & Jauch gegen alle“
Die 2013 gestartete Sendung „Die 2 – Gottschalk & Jauch gegen alle“ war beim Start quotentechnisch noch der große Hit, sackte aber von Folge zu Folge ab. Waren es am Anfang noch knapp 2,6 Mio, die zusahen, kam die Show in den letzten beiden Jahren 2016 nicht der 1,5 Mio hinaus. Nach drei Ausgaben 2017 mit nur noch knapp über 1 Mio Zuschauern war Schluss.
In der Sendung, die Barbara Schöneberger moderierte, wurde in verschiedenen Kategorien das Wissen der beiden jahrzehntelangen Weggefährten bzw. den 500 Zuschauern im Studio getestet. Aus der Show wurde danach „Und sie wissen nicht, was sie tun“.
„Mensch Gottschalk – Das bewegt Deutschland“
Eine Sache, die Thomas sehr gut kann, ist, mit den ganz Großen im Geschäft interessante Gespräche aufzubauen und sie zu behandeln, wie ein normalen Menschen. Doch der Moderator hatte in der vierstündigen Live-Sendung, die als Halbjahresrückblick angelegt war, so viele verschiedene Gäste da (u. A. Sigmar Gabriel und David Hasselhoff), dass Zuschauer leicht überfordert waren. Die zweite Sendung, die am 28. Mai 2017 ausgestrahlt wurde, schauten nur noch 1,6 Mio. Menschen zu. Bei der ersten Sendung im Juni 2016 waren es immerhin noch 2,09 Mio., was einen Marktanteil von gerade mal acht Prozent entsprach.
„Little Big Stars „
Die erste Staffel von „Little Big Stars mit Thomas Gottschalk“ wurde in nur drei Folgen gefilmt. In der Sendung ging es darum, Kindern eine Bühne zu geben, die ihr besonderes Talent zur Schau stellen konnten. Besonders an der Talenteshow war, dass die Kinder keine Wertung von einer Jury bekamen. Sie sollten sich einfach mit ihrem Talent zeigen. Gottschalk’s Unterhaltungen mit den Kleinen wirkte leider sehr unvorbereitet und der Schnitt ruinierte den Rest. Die Show, die von US-Moderatorin Ellen DeGeneres eingeführt wurde, funktionierte in Deutschland einfach nicht und wurde dann am 07. Mai 2017 nach drei Wochen eingestellt.
„Gottschalks große 68er-Show“
Mithilfe von Stefanie Heinemann, Vanessa Mai und Wolfgang Niedecken wollte der Bamberger 2018 das Gefühl der 68er wieder aufleben lassen. Das gelang ihm jedoch während der 150 Minuten nicht. Junge Künstler und Künstlerinnen sangen alte Songs und das ältere, weiße, wohlstandsbäuchige Publikum applaudierte dankbar. Dagegen wurde die Sendung, die im Oktober 2018 ausgestrahlt wurde, auf Twitter und co. zerrissen. Die Nostalgie sprang offenbar nicht auf die Mehrheit der Zuschauer über, die sich teilweise fremdschämten und den Sinn der Show hinterfragten, wo nur Menschen eingeladen wurden, die die Zeit kaum bewusst erlebt haben.
„Gottschalk liest“
„Gottschalk“ liest war eine Sendung in der Gottschalk und seine Gäste dem Publikum das Lesen wieder näherbringend wollten. Die Show lief am 19. März 2019 im BR Fernsehen an und war für vier Folgen angesetzt, die über das Jahr ausgestrahlt wurden. Gäste waren unter anderem Autoren, wie Ferdinand von Schnarch und Martin Suter. Die letzte Folge wurde dann am 10. Dezember 2019 ausgestrahlt. Der 69-Jährige beendete regelmäßige Sendungen für den Sender.
„Die Quarantäne-WG – Willkommen Zuhause!“
„Die Quarantäne-WG-Willkommen Zuhause!“ wurde nach drei Ausgaben vom Sender RTL Ende März 2020 innerhalb einer Woche wieder abgesetzt. Dabei haben drei namenhafte Fernsehgrößen über die die Zeit der Ausgangssperren reden wollen. Leider wussten weder Gottschalk, noch Günther Jauch oder Oliver Pocher, wie man das Thema von deren Wohnzimmern aus interessant gestalten soll. Gottschalk saß zwar im heimischen Wohnzimmer, machte aber nix daraus. Jauch in einem Büro. Doch die beiden Opas konnten Pocher mit seiner Sicial-Media-Kompetenz oft nicht folgen.
Im Video unten bezieht Pocher noch einmal Stellung zu der Sendung und gesteht ein paar Probleme des Formats.