Heimlichen Stars der Trödelshow„Bares für Rares“: Heide oder Albert? Das sind die Super-Nerds und Lieblings-Experten
„Bares für Rares“ ist ein absoluter Quoten-Hit – und natürlich spielen neben Moderator Horst „Hotte“ Lichter die angebotenen Objekte die Hauptrolle. Doch die geheimen Superstars der Sendung sind die Experten. Heide, Albert, Colmar oder Sven: Wer ist der größte Nerd und wen liebt das Publikum am meisten?
Das Erfolgsrezept der Kult-Sendung „Bares für Rares“ ist schnell erklärt: Zuschauer bringen vermeintliche Schätze ins Pulheimer Walzwerk, die sie meistbietend an das Team der Händler veräußern wollen. Alles gekonnt sympathisch und bodenständig mederiert und kommentier von Schnauzbart-Ikone Horst Lichter. Die heimlichen Stars der Show aber sind die Experten. Sie schätzen die Kellerfunde, Erbstücke, Reiseandenken und Antiquitäten ein und erstellen eine erste Expertise rund um den Marktwert der Objekte.
Super-Nerds und Antik-Allrounder
Manchmal gehen die Meinungen aber auch auseinander und die Bewertungen der „Bares für Rares“-Experten und der Kunsthändler klaffen weit auseinander. Ein Blick auf die Sachverständigen der ZDF-Erfolgsshow.
Doch nicht nur der Preis einiger wertlos anmutender Trödelfunde überrascht, vielmehr sorgt das schier grenzenlose Fachwissen der Super-Nerds regelmäßig für absolute Begeisterung. Wir stellen die beliebtesten „Bares für Rares“-Experten vor.
„Bares für Rares“: Die Experten sind die Türsteher der Trödelshow
Wer zu den Händlern vordringen will, muss erst einmal an ihnen vorbei: Den Experten bei „Bares für Rares“. Sie nehmen den Trödel genau unter die Lupe und bestimmen für Möbel, Gemälde, Schmuck und andere Mitbringsel und Kellerfunde den Preis, den die Kandidaten von den Händlern erwarten können. Nur wenn diese Bewertung zu den eigenen Vorstellungen passt, zückt Moderator Horst Lichter, dessen Ehe durch die Fernsehshow fast kaputt ging, die begehrte Händlerkarte.
Dabei nutzt der sympathische Zwirbelbart-Träger und Dauer-Duzer die Gelegenheit, mehr über die Geschichten hinter den Stücken zu erfahren. Fast immer haben die Kandidaten dazu etwas zu erzählen – zum Beispiel, wie es dazu kam, dass Jimi Hendrix einen Pass am Flughafen neben dem Foto der Besitzerin signierte oder wie genau das ein oder andere unfassbar wertvolle Lieblingsstück in Familienbesitz gelangte.
Steht der Wert fest, dürfen die Besitzer der Antiquitäten einen Raum weiter gehen und mit den Händlern um den Preis feilschen.
Diese Experten bewerten die Objekte in der Trödelshow
Die „Bares für Rares“-Experten haben sich mittlerweile einen Namen im TV gemacht. Sie sind bei den Zuschauern genauso beliebt wie ihre Händler-Kollegen. Ihr Rat ist gefragt, wenn die Kandidaten Flohmärkte besucht und dort augenscheinlich Kunst ergattert oder ihren Dachboden aufgeräumt und dort auf Urgroßmutters Verlobungsring gestoßen sind. Diese Experten geben dem Trödel bei „Bares für Rares“ einen Wert.
Dr. Heide Rezepa-Zabel: Schmuck-Super-Nerd und Fashionista
Sie gilt als das Urgestein der Sendung und ist bereits von Anfang an dabei. Schon 2013 steht Frau Doktor Heide Rezepa-Zabel (wie Horst sie so gerne ganz korrekt vorstellt) bei der Erstausstrahlung am Tisch und teilt ihr Wissen mit dem Zuschauer. Und das kann sich sehen lassen. Ihr Spezialgebiet sind Diamanten und Schmuckstücke der Neuzeit.
Aber ganz besonders faszinierend ist Heides Allgemeinbildung, wenn es um historische Hintergründe, antike Gottheiten, altertümliche Bräuche und faszinierende Falten aus längst vergangenen Zeiten geht. Doch Frau Doktor ist nicht nur ein Super-Nerd in Sachen Wissen, sie ist auch eine absolute Fashionista und begeistert Sendung für Sendung mit ihren tollen Looks.
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Natürlich hat auch Heide ein Leben ohne Horst und „Bares für Rares“: 2015 erfüllte sie sich einen großen Traum und ließ sich zur Diamantgutachterin ausbilden. Daneben betreibt Heide eine Handelsplattform und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin im „Museum der Dinge“ in Berlin. Sie lebt mit ihren drei Töchtern und Ehemann Günther in Berlin.
Ihre Expertise erlangte sie durch ein Studium der Kunstgeschichte, der Zeitgeschichte und Designs des 20. Jahrhunderts. 2006 promovierte sie in Berlin. Auch wenn sie oftmals mit den Händlern einer Meinung ist, kommt es manchmal zu Zoff in der Sendung. So etwa bei einem alten Zigarettenetui, dass Rezepa-Zabel auf 1.000 bis 1.200 Euro bezifferte. Das Einstiegsgebot von Walter „Waldi“ Lehnertz lag nur bei seinen legendären 80 Euro. Verkauft wurde das gute Stück dann für 460 Euro.
Das Gros der Zuschauer ist aber immer Team Heide, denn: Frau Doktor knows einfach best. Kunstgeschichtliches Klugscheißen auf absolutem Top-Niveau und mit viel Humor, wie Heide immer wieder auf Instagram beweist.
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Albert Maier: Antik-Allrounder und Autodidakt mit Liebe zum Sakralen
Während andere „Bares für Rares“-Experten auf Doktortitel und umfassende Studien zurückblicken, ist Albert Maier der Autodidakt der Sendung. Ursprünglich kommt der gebürtige Schwabe aus dem Fachgebiet der Rechtswissenschaften und wurde nur durch Zufall während eines Praktikums bei einem Gerichtsvollzieher auf die Schönheit antiker Stücke aufmerksam, die gepfändet wurden.
Seine Leidenschaft für diese Dinge führte dazu, dass er nach seinem Staatsexamen in den 70er Jahren einen Kunst- und Antiquitätenhandel in Ellwangen eröffnete. Über sich selbst sagt Maier: „Ich weiß alles, ich kenne alles und habe schon alles gesehen“. Tatsächlich kennt man ihn dafür, dass er Fälschungen schon von weitem erkennt. Aber eben auch für große Schätze hat Albert den Adlerblick. Als Gutachter von Antiquitäten entdeckt er unter anderem einen Teller aus dem Service des Zaren Nikolaus II., der bei einer späteren Auktion für 72.000 Euro versteigert wird. Der Mann, der ihm den Teller zuvor präsentierte, hatte diesen für sechs Euro auf dem Flohmarkt erstanden. Einen weiteren Schatz entdeckte Albert bei einer Haushaltsauflösung: ein Bild von Wassily Kandinsky.
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Bei „Bares für Rares“ ist er der Antik-Allrounder, quasi das Universal-Genie in Sachen Expertise. Doch seine ganz besondere Liebe gilt der religiösen Volkskunst. Albert ist ein absoluter Publikumsliebling, gerade auch weil er sein reichhaltiges Wissen so wunderbar vermitteln kann. Schon vor „Bares für Rares“ war er im TV gefragt. Nämlich in Sendungen wie „Kaffee oder Tee“, „echt antik?!“ oder auch im „ZDF-Fernsehgarten“.
Colmar Schulte-Goltz: Der Mann mit der Weste hat ein großes Herz für bildende Kunst
Colmar Schulte-Goltz hat Kunstgeschichte, klassische Archäologie und Geschichte an der Universität in Bochum studiert. Die Liebe zur Kunst wurde ihm quasi in die Wiege gelegt, daher wird er ebenso wie seine Vorfahren Kunstsammler – und hält diese Tradition so bereits in der vierten Generation hoch.
Und die Liebe zur Kunst lebt Colmar nicht nur für sich aus, er möchte sie auch weitergeben und vermitteln. So war er jahrelang als Dozent an seiner früheren Alma Mater in Bochum beschäftigt. Und ist außerdem als Kurator für junge Kunst tätig. Dazu arbeitet es seit vielen Jahren als Kunsthistoriker. Schulte-Goltz führt nicht nur zwei Galerien in Essen, sondern ist auch auf dem internationalen Kunstmarkt tätig. Bei „Bares für Rares“ glänzt der Mann, der fast immer eine Weste trägt, besonders mit seinem Wissen zum Thema Malerei und Kunsthandwerk. Und mit seiner besonders poetischen Art und Weise, die richtigen Worte für die schönen Dinge des Lebens zu finden.
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Sven Deutschmanek: Der Ex-Automechaniker liebt Uhren und Kuriositäten
Sven Deutschmanek gehört ebenfalls zu den festen Größen der Sendung. Er steht vor allem immer dann vor der Kamera, wenn ein Verkäufer mit Kuriositäten anreist: Blechspielzeug, alte Elektrogeräte oder antike Musiktruhen. Daneben sind seine Steckenpferde Designklassiker und natürlich: Uhren.
Während Händler und Händlerin heute auf sein fachkundiges Urteil bei der Bewertung von alten Gerätschaften und Designklassikern vertrauen, begann seine Karriere in einer ganz anderen Branche. Der Kuriositäten- Experte bei „Bares für Rares“ ist eigentlich gelernter Kfz-Mechaniker.
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In den 90er Jahren entdeckte der passionierte Flohmarktgänger seine Begeisterung für alte Gegenstände und begann, mit ihnen zu handeln. Heute ist er Mitbetreiber eines Antiquitätenhandels und eine kleine Berühmtheit auf Instagram mit steigender Follower-Zahl. Gemeinsam mit seiner Frau und den beiden Kindern lebt die Familie in Nordrhein-Westfalen.
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Diese „Bares für Rares“-Experten sind heute nicht mehr dabei
In der Show „Bares für Rares“ gibt es weder ein festes Händler- noch ein feststehendes Expertenteam. Einige der Experten sind häufiger zu sehen, andere seltener und einige werden nur für einzelne Auftritte in der Sendung gebucht. Zu denen, die nicht mehr zu sehen sind, gehört Oliver Kirchner. Er war nur in der ersten Staffel zu sehen und galt als Spezialist für urbane Popkultur.
2018 war Florian Meyer in der 8. Staffel zu sehen. Sein Spezialgebiet waren alte Grafiken sowie Bücher, russische Ikonen und asiatische Kunst. Etwas länger war John Goldsworthy in Staffel 6 und 7 Teil der Show. Der gelernte Tischler beschäftigte sich schon als Kind mit wertvollen Antiquitäten, denn auch seine Mutter war bereits für namhafte Auktionshäuser wie Sotheby’s und Christie’s tätig.
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Die Händler stellen das Wissen der Experten auf den Prüfstand
Die Experten haben das Wissen, aber die Händler haben das Geld. Und somit auch letztlich die Macht. Denn: Ob ein von den „Bares für Rares“-Experten bewerteter Gegenstand am Ende tatsächlich den ermittelten Preis bekommt, entscheidet sich für die Bewerber der Sendung erst im legendären Händlerraum. Denn dort sitzen diejenigen, die den Trödel, die Antiquität, den Kellerfund oder das Mitbringsel am Ende kaufen sollen. Natürlich verlassen sich die Händler zum Teil auf die Expertise der Experten. Aber auch die Händler kommen aus der Branche und kennen sich mit dem Wert alter Gegenstände aus. Und auch unter ihnen gibt es regelrechte Superstars und Zuschauerlieblinge. (Redaktion KuT)