Von der Almkönigin zur Trash-Queen„Die Alm“: Für Kader Loth das Sprungbrett in den Trash-TV-Olymp
Dass große Realityshows wie das Dschungelcamp oder das „Sommerhaus der Stars“ die Karrieren der Teilnehmer befeuern oder sogar verbrennen können, hat die deutsche TV-Geschichte in den letzten Jahrzehnten mehrfach eindrucksvoll bewiesen. Eine, die einem solchen Format viel zu verdanken hat, ist Kader Loth. Für sie war die Teilnahme am ProSieben-Format „Die Alm“ 2004 der Beginn ihres Aufstiegs in den Reality-TV-Himmel.
Dabei ist es noch nicht einmal zwingend wichtig, ob die entsprechenden Promis das Format gewonnen haben oder nicht – viel wichtiger sind in der Regel die Gewinner der Herzen. Kader Loth hat beides – sie sicherte sich in der ersten Staffel der ProSieben-Show „Die Alm – Promischweiß und Edelweiß“ 2004 den Titel der „Almkönigin“ und der wurde ihr sogar von den Zuschauern verliehen. Spätestens ab da gehörte die attraktive Deutsch-Türkin zur ersten Riege der hiesigen Trash-Promis.
La Loth: Dreieinhalb Wochen im TV-Knast
Ihren medialen Durchbruch erlebte die in Berlin lebende Kader kurz zuvor im gleichen Jahr in der fünften Staffel des damals noch recht erfolgreichen Formates „Big Brother“. Mit ihrer überspitzt divenhaften Art und ihrem trockenen Humor zog die dunkelhaarige Schönheit nicht nur ihre Mitbewohner in den Bann, sondern stach auch großen TV-Stars wie Stefan Raab und Barbara Schöneberger ins Auge, die Kader nach ihrem „Big Brother“-Auszug in ihre Sendungen einluden.
Ihr theatralischer Ohnmachtsanfall im TV-Container brachte dem 1,57 Meter großen It-Girl einen gewissen Kultstatus ein, über den sie rückblickend sagt: „Es war nichts gefaked, es war alles Reality und ich habe es überlebt.“ Auch wenn nicht allen „Big Brother“-Bewohnern gefiel, dass sich die luxusliebende Kader wie die Königin des TV-Knastes verhielt, so war sie während ihres dreieinhalbwöchigen Aufenthalts im legendären TV-Knast vor allem eines: unterhaltsam!
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Durch Zufall auf der Alm
Und genau diese Form der Unterhaltung erhoffte man sich bei ProSieben, als man Kader 2004 für das neue Reality-Spiele-Format „Die Alm“ verpflichtete. Allerdings kam die Show-Teilnahme eher unverhofft, denn das einstige Erotik-Model ersetzte kurzfristig Tatjana Gsell, die einen Kreislauf-Kollaps erlitten hatte. Inmitten der Südtiroler Berge stieß auch Kader, deren Name auf Deutsch übersetzt soviel wie „Schicksal“ bedeutet, wie die restlichen Promis auch an ihre persönlichen Grenzen.
Denn Teil des Showkonzepts ist es, dass die Teilnehmer komplett auf jeden Luxus verzichten und ein Leben in der Einöde führen, wie es die Bergbauern vor 100 Jahren gelebt haben – mit kompletter Selbstversorgung! Wenig überraschend, ein denkbar großer Kulturschock für Kader, die privat einen eher pompösen Lifestyle gewohnt ist.
Alm-Öhi verliebt sich in Kader Loths Melk-Künste
Dennoch konnte Kader Loth im beliebten Trash-Format wertvolle Erfahrungen fürs Leben sammeln – Inklusive einer kurzen Romanze, wie sie rückblickend im Gespräch mit der „Bild“-Zeitung verrät: „Auf der Alm gab es den ‚Sepp‘. Es war der Bergbauer Joseph ‚Alm-Öhi‘ Huber. Er hat uns das Melken beigebracht, auch das Kochen und wie man Brot backt. Jetzt kann ich es ja verraten: Er hat sich damals in mich verguckt, hat mich öfter massiert … er war eigentlich auch der einzige ‚richtige‘ Mann auf der Alm.“
Ob noch mehr mit den rüstigen Naturburschen lief, hat Kader Loth übrigens nicht verraten. Für viele dennoch eine große Überraschung, dass ausgerechnet der urige Landwirt bei der Frau mit den großen braunen Augen einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Schließlich waren auf der Alm diverse mehr oder weniger ansehnliche Promi-Männer vertreten: Model Nico Schwanz, DSDS-Schönling Daniel Lopes, Box-Legende René Weller, Tanztrainer Detlef D! Soost, sowie die Sänger Lorenzo und Gunter Gabriel.
Die Zuschauer küren Kader zur Almkönigin
Und auch wenn La Loth mit ihrem leicht überkandidelten Verhalten dem ein oder anderem Promi bei „Die Alm“ auf die Nerven ging, so wussten sie die Zuschauer an den Fernsehgeräten umso mehr zu schätzen und wählten die „Du Schwein“-Sängerin 2004 zur allerersten „Almkönigin“ überhaupt.
Dabei setzte sich Kader, die bekennender Fan von guten Beauty-Docs ist, gegen Promi-Damen wie Diana Herold, Andrea Kempter, Kelly Trump oder auch die inzwischen ins seriöse Fach gewechselte Djamila Rowe durch. Mit dem Sieg in der Tasche folgten für das ehemalige Penthouse-Model diverse Auftritte in großen Formaten wie „Die Burg“, das Dschungelcamp oder auch „Kampf der Realitystars“ – viele denkwürdige Momente inklusive.
Mit dem Erzfeind auf einer einsamen Insel
So traf Kader Loth bei den Dreharbeiten der zweiten „Kampf der Realitystars“-Staffel, die im Frühjahr 2021 unter der Sonne Thailands gedreht wurde, nach Jahren erstmals wieder auf ihren absoluten Erzfeind: Prinz Frédéric von Anhalt. Mit ihm geriet das Trash-Fernseh-Sternchen 2005 in der TV-Show “Die Burg” so richtig aneinander, nachdem er vor laufender Kamera gemeinsam mit Ex-Touché-Sänger Karim Maataoui in ihr Badewasser gepinkelt hatte.
Das war die Geburtsstunde vom legendären „Pipi-Gate“, der einen langen juristischen Streit mit sich zog. Denn als Kader vom Urin in ihrem Badewasser erfuhr, eskalierte beim gemeinsamen Burgmahl die Situation zwischen den beiden Streithähnen: Wie eine Furie klatschte sie dem adoptierten Prinzen eine Handvoll Marmelade ins Gesicht, als Antwort darauf warf dieser mit Geschirr nach ihr.
Wegen „Pipi-Gate“ vor Gericht
Nach der tumultartigen Szene verklagte ihn Loth, weil von Anhalt ihr im Gerangel angeblich ein blaues Auge verpasst hätte. Deswegen habe sie im Krankenhaus sogar behandelt werden müssen, so ihre Schilderung. Doch diese Anschuldigung stellte sich als falsch heraus. Was folgte, war ein gerichtliches Hin und Her wegen angeblicher Persönlichkeitsverletzungen und Anwaltskosten, das Kader Loth allerdings verlor.
In der diesjährigen „Kampf der Realitystars“-Staffel dürfte beim Aufeinandertreffen der beiden Rivalen das „Pipi-Gate“ in die nächste Runde gehen. Ob es da friedlich zugehen wird?
Darum ist Kader Loth nicht bei „Die Alm 3“
Wie im Februar bekannt wurde, wird ProSieben ab dem 24. Juni 2021- immer donnerstags um 20:15 – nach einer zehnjährigen Pause „Die Alm – Promischweiß und Edelweiß“ wieder neu auflegen. Diese Kandidat:innen ziehen angeblich auf die aktuelle Alm. Und wie die „Bild“-Zeitung berichtet, war ursprünglich angedacht, Kader Loth als Co-Moderatorin für eine begleitende Sendung in das Projekt zu involvieren, allerdings macht ihr da nun „Kampf der Realitystars“ einen Strich durch die Rechnung.
Wegen ihrer Teilnahme an dem Format seit sie nun vertraglich exklusiv an den Konkurrenzsender RTL gebunden und trotz Verhandlungen sei es zu keiner Einigung gekommen. „Ich bin wirklich sehr enttäuscht und hätte den Job gerne gemacht. Immerhin wurde ich 2004 in der Show zur ‚Almkönigin‘ gewählt“, trauert die Berlinerin dem entgangenen Job nach. (DA)