"Total Recall" aufgemöbeltArnold Schwarzenegger macht einen Tag lang Urlaub auf dem Mars – in 4k
Der 1990 in die Kinos gestartete SciFi Streifen "Total Recall" des holländischen Regisseurs Paul Verhoeven, mit Arnold Schwarzenegger und Sharon Stone in den Hauptrollen, lockt für einen Tag in restaurierter Form erneut in die großen Kinosäle.
Nein, bei diesem „Total Recall“ handelt sich um kein Remake des Klassikers. Das gab es bereits 2012 mit Collin Farrell als Schwarzenegger Nachfolger – wobei die Kritiken eher durchwachsen waren (Jessica Biel wurde gar für die Goldene Himbeere als schlechteste Nebendarstellerin nominiert).
Hier bekommen wir es nun wieder mit dem Originalmaterial zu tun, und dem wurde, wie auch schon anderen Klassikern, eine komplette Frischzellenkur verpasst. Dank neuem Colourgrading glänzt Arnies muskelbepackter Oberkörper nun in Dolby Vision, das Rot des Mars erstrahlt in ganz neuer 4k Brillianz und dem Soundtrack von Jerry Goldsmith wurden durch digitale Überarbeitung noch ein paar Klangfarben hinzugefügt.
Dreibrüstige Special Effects
Doch auch schon zum Veröffentlichungszeitpunkt im Jahre 1990 war der Film von Verhoeven, der vorher bereits einen SciFi Hit mit „RobCop“ landen konnte und im Anschluss Sharon Stone mit „Basic Instinct“ zu Weltruhm verhelfen sollte, auf dem neuesten Stand der Technik.
Und damit ist nicht etwa das Kostüm der dreibrüstigen Prostituierten Mary gemeint, die sich in einer der berühmtesten Szenen Schwarzenegger offenherzig anbietet. Der Film war vielmehr einer der ersten, bei dem mit computergenerierten Special Effects gearbeitet wurde, wofür es 1991 den Special Achievement Award für Visual Effects bei den Oscars gab.
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Von Mars und Meta
Und auch thematisch war der Film damals quasi seiner Zeit soweit voraus, dass er mittlerweile aktueller denn je ist. Bauarbeiter Douglas Quaid, gespielt von Schwarzenegger, will sein eintöniges Leben aufpeppen, indem er sich falsche Erinnerungen einer Marsreise einpflanzen lässt. Natürlich – es ist schließlich Arnie – eskaliert die Situation und bis zum Abspann wird kaum mehr klar, was jetzt echt ist, was Erinnerung und was Traum.
Der auf der Kurzgeschichte „Erinnerungen en gros“ von Philipp K. Dick basierende Streifen schickt uns mit Themen wie Marsreisen und verschwimmender Realität direkt ins hier und jetzt, wo Multimilliardäre sich ein Race into Space liefern und das Metaverse, mit seinen digitalen Verlockungen, gerade das nächste große Ding werden will. Ob Dick und Verhoeven hier hellseherische Fähigkeiten zeigten, sei mal dahingestellt, aber wenn Schwarzenegger sich identitätsverwirrt und mit prallem Bizeps zwischen Mutanten, Rebellen und den Truppen des miesen Gouverneurs Cohaagen über die digital aufgepeppte Marsoberfläche kämpft, schmeckt das Popcorn doppelt gut. Soviel lässt sich festhalten.
Am 1. März kommt „Total Recall“ im Rahmen der Best of Cinema Reihe für einen Tag nochmal auf die große Leinwand. Restauriert.