Con-Artist vom FeinstenJetzt meldet sich Fake-Millionen-Erbin Anna Sorokin aus dem Knast
Die Geschichte von Anna Sorokin, die als Anna Delvey die New Yorker High Society aufmischte, fasziniert bis heute und die Netflix-Serie „Inventing Anna" ist ein Hit. Das sagt die Hochstaplerin selbst zu der Story – und zu ihren neuen Plänen.
Die Geschichte von Anna Sorokin ist momentan in aller Munde und von Moskau über Berlin bis nach New York flüstern sich reiche Socialites ihren Fake-Namen zu: Anna Devey. Unter diesem Namen täuschte eine junge Frau aus Eschweiler die Hoteliers, Wall-Street-Banker und Stars und Sternchen aus Hollywood und aller Welt – bis sie 2019 mit der Story der jungen eloquenten Fake-Erbin aufflog.
Nun meldet sich Anna aus dem Gefängnis und prahlt mit großen Plänen.
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Die Geschichte der Fake-Erbin
Die Geschichte von Anna Sorokin, die als Anna Delvey die New Yorker High Society aufmischte, fasziniert auch heute noch. Oder besser gesagt: wieder. Seit die Netflix-Serie „Inventing Anna“ am letzten Freitag beim Streaming-Riesen erschienen ist, spricht alle Welt wieder über den erfolgreichsten Con-Artisten aller Zeiten. Die Serie basiert auf den Recherchen von Journalistin Jessica Pressler, die in der Serie Vivian Kent genannt wurde. Nach Veröffentlichung ihres Artikels reist Kent nach Deutschland, um Hinweise über die Kindheit Annas zu bekommen.
Sorokin kam in der Nähe von Moskau als Tochter eines LKW-Fahrers zur Welt. Als Anna 16 Jahre alt war, wanderte die Familie nach Eschweiler in Deutschland aus, wo der Teenager die Bischöfliche Liebfrauenschule besuchte. Auch die Schule wurde in der Serie inszeniert. Als Ort, an dem sich die Einwanderin ausgeschlossen und gemobbt gefühlt haben soll. Laut der „Daily Mail“ bekam Sorokin dort den Spitznamen „Barbie“ verpasst, dem sie in späteren Jahren alle Ehre machen sollte.
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Von der Upper East Side in den Knast
Nachdem Anna Sorokin sich mit Charme und Geschick über Jahre hinweg einen Namen in der New Yorker High Society gebildet hatte, und die Reichen und Berühmten zu ihren Freunden zählte, entwickelte die junge Fake-Erbin einen ehrgeizigen Plan: Sie will einen exklusiven Club eröffnen, finanziert durch die Gelder der High Society. Nach und nach zieht Anna ihren wohlhabenden Kontakten das Geld aus der Tasche und schwatzt mehreren Banken hohe Kredite ab. Doch was lange wärt, wird nicht immer gut – und der Betrug flog schließlich durch eine nicht gedeckte Rechnung auf. 2019 wurde Anna Sorokin festgenommen und zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, welches sie 2021 nach guter Führung verlassen konnte.
Wenig später wanderte sie aber wieder wegen eines abgelaufenen Visas in den Knast und sitzt seit April 2021 im Gefängnis der amerikanischen Einwanderungs- und Zollbehörde ICE. Ob sie nach Deutschland abgeschoben wird oder in den USA bleiben darf, ist noch unklar.
Jetzt meldet sich Anna aus dem Knast
In einem exklusiven Interview mit der „Daily Mail“ gibt Anna Sorokin zu: „Ich werde mir meine Lebensgeschichte ansehen, wenn ich aus dem Gefängnis komme“. Allerdings scheint die Fake-Erbin nicht allzu viel von dem Netflix-Hit zu erwarten und kokettiert noch aus dem Knast. Sorokin alias Anna Devey weiß, dass ihre Memoiren sensationeller sein werden als die Fernsehserie.
Der Netflix-Hit „Inventing Anna“, in dem Julia Garner aus „Ozark“ die Hauptrolle spielt, wurde am Freitag erstmals ausgestrahlt und avancierte sofort zur meistgesehenen Sendung des Wochenendes, sowohl in England als auch in den USA und in Deutschland. Anna Sorokin hat die Serie noch nicht selbst gesehen, fungierte aber als Beraterin. In dem Interview mit der Daily Mail gibt sie zu Bedenken: „Ich bin die einzige Person, die meine Geschichte erzählen kann. Niemand sonst war die ganze Zeit bei mir, als all diese Dinge geschahen“, sagt sie.
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Sie schreibt gerade ihre Memoiren
Zu diesem Zweck schreibt Anna Sorokin ihre Memoiren im Gefängnis. „Das ist das einzig Gute, was ich während meiner Haftzeit erreichen konnte – ich habe definitiv viel Zeit zum Schreiben. Ich bin in Gesprächen mit verschiedenen Verlagen“, sagt sie in dem exklusiven Interview-Gespräch. Rumsitzen und Däumchen drehen war noch niemals Anna Sorokins Ding.
Als sie 2021 das erste Mal aus dem Gefängnis entlassen wurde, machte sich sofort daran, die Fäden ihres alten Lebens wieder aufzunehmen, mietete sich im noblen NoMad Hotel in New York ein und schloss Verträge mit Zeitschriften und dem Fernsehen ab. Die Fashionista wollte außerdem ihr eigenes Modelabel gründen und plante die Einführung der „Corrections Collection“ mit „Loungewear im Gefängnisstil“. Es war die Rede davon, T-Shirts mit dem QR-Code von Annas Bank zu bedrucken, damit die Leute ihr Geld schicken können. Andere T-Shirts sollten Sprüche wie „Anna Delvey – größer als El Chapo“ und „Anna Delvey – sie hat mehr Deals als Netflix“ tragen.
Sie machte ihre Bewährungstermine zum Geschäft
Anna Sorokin musste sich nach der Entlassung (und vor ihrer zweiten Verhaftung) regelmäßig bei ihrem Bewährungshelfer in Brooklyn, NY melden. Klar, dass „Barbie“ auch daraus ein Event machte! Sie kleidete sich in extravagante Designerkleider und posierte für die Paparazzi, die vor ihrem Luxushotel kampierten. Dann brauste sie ganz Grande Dame in einer Limousine zu ihrem Bewährungstermin. Laut ihrem damaligen Instagram-Account – sie hat immer noch 150.000 Follower – war das Geschäft wie immer.
All dies wurde finanzierte sie von ihrem 300.000 Dollar schweren Netflix-Deal, von dem wir seit Freitag profitieren. Wir wollen ja nichts sagen weiter so Anna. Aber „Danke für die gute Unterhaltung“ dürfte gehen.