„Tomb Raider“ bis „Maleficient“Vor den „Eternals“: Das sind die besten Rollen von Angelina Jolie
Wegen ihrer Schauspielereltern dreht Angelina Jolie seit frühester Filme und steht im Licht der Öffentlichkeit. Trotz der Negativ-Publicity durch ihren Rosenkrieg mit Brad Pitt durfte sie nun auch für das Marvel Cinematic Universe in „Eternals“ vor der Kamera stehen.
Angelina Jolie (46) ist einer der größten Stars der Traumfabrik Hollywood. Nun spielt sie auch in einer der erfolgreichsten Filmreihen aller Zeiten mit: Als Thena, eine der Eternals, wird sie Teil des Marvel Cinematic Universe. Wir werfen einen Blick auf diesen neuesten Hit in ihrer Filmografie und die wichtigsten cineastischen Stationen auf dem Weg dahin.
Angelina im MCU – was es über „Eternals“ zu wissen gilt
Das Marvel Cinematic Universe geht nach dem Ende der „Infinity Saga“ in ihre vierte Phase. Nach „Black Widow“ und „Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings“ kommt nun mit „Eternals“ ein Marvel-Film in die Kinos, der sich stark von seinen Vorgängern unterscheidet. In einer der Hauptrollen als Eternal Thena zu sehen ist Angelina Jolie.
Wer sind die Eternals?
Wie so ziemlich alle Figuren des MCU stammen die Eternals aus den Comics des Marvel-Verlags. In der Marvel-Mythologie erschufen uralte göttliche Wesen, die Celestials, in grauer Vorzeit bei Experimenten die Deviants, welche außer Kontrolle gerieten. Um die Menschheit vor den missglückten Experimenten zu schützen, wurden dann die Eternals erschaffen. Die Eternals sind zehn unsterbliche humanoide Wesen mit übermenschlichen Fähigkeiten. Da sich die Aufgabe der Eternals zumindest im Film einzig auf die Bekämpfung der Deviants beschränkt und sie sonst nicht eingreifen dürfen, haben sie das Universum auch nicht im Kampf gegen Thanos unterstützt, der in den Filmen anders als in den Comics kein Deviant, sondern ein Titan ist. So zumindest füllen die Macher das Plothole.
Eine fordernde Rolle für Jolie
Angelina Jolie habe nach eigenem Bekunden schon mehrfach Rollenangebote für Superhelden-Filme erhalten, jedoch war „nie die richtige Superheldin dabei gewesen“, wie sie „Collider“ sagte. Als Thena spielt sie im Film eine begnadete Kämpferin, was Jolie physisch einiges abverlangt habe und sie gar dazu brachte, Ballett-Training aufzunehmen. Jolie könnte sich auch vorstellen, als Thena zurückzukehren, allerdings nur im größeren Kontext des MCU und der Eternals – ein Solofilm käme, wie sie „Collider“ verriet, nicht in Frage.
Spoiler-Alarm: „Eternals“-Abspann lüftet DIESES Geheimnis.
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Der Weg ins MCU – Angelina Jolies Werdegang als Schauspielerin
Mit den „Eternals“ und dem MCU reüssiert Jolie in einer der renommiertesten Filmreihen der Gegenwart – dabei war ihr schauspielerischer Glanz bereits ein wenig verblasst. Ihr Weg führte sie zuvor in den späten 90ern aus ihrem zerrütteten Elternhaus an die Spitze Hollywoods .
Erste Erfahrungen vor der Kamera sammelte Jolie schon mit fünf Jahren an der Seite ihrer Eltern Jon Voight (82) und Marcheline Bertrand (†) in „Zwei in der Tinte“. Laut Jolie waren es aber nicht die Ferien in Hollywood bei ihrem Vater, sondern die Kino- und Theaterbesuche mit ihrer Mutter, die mit den Kindern nach New York gegangen war und ihre Schauspiellaufbahn an den Nagel gehängt hatte, welche Jolies Interesse für die Schauspielkunst weckten.
„Eternals“: SO homophob sind die Marvel-Fans.
Ihre erste Rolle fand sie buchstäblich zum Kotzen
Nach einigen Rollen in Musikvideos war eine von Jolies ersten größeren Rollen die eines humanoiden Androiden, der sich mit seinen Verführungskünsten in eine feindliche Militärbasis schleichen sollte, um dort dann in die Luft zu fliegen. Jolie selbst kommentierte den Film mit dem klangvollen Titel „Cyborg 2“ wie folgt: „Nachdem ich ihn gesehen hatte, ging ich nach Hause und musste mich übergeben.“
1995 spielte Jolie dann an der Seite ihres ersten Ehemanns Jonny Lee Miller (48) die Hackerin Kate in „Hackers – Im Netz des FBI“, ein Film, der sich erst im Nachhinein zu einem Kultfilm entwickelte. 1998 verkörperte sie in dem zweiteiligen Fernsehfilm „Wallace“ über den umstrittenen US-Politiker George Wallace (†) dessen Ehefrau und wurde dafür mit dem Golden Globe ausgezeichnet.
Durchbruch mit „Durchgeknallt – Girl, interrupted“ (1999)
Der große Durchbruch folgte im Jahr 1999. Am Set zu „Turbulenzen – und andere Katastrophen“ lernte Jolie ihren zweiten Ehemann Billy Bob Thornton (66) kennen. In „Der Knochenjäger“ war sie gar an der Seite von Denzel Washington (66) zu sehen.
Die Rolle der Lisa in dem Drama „Durchgeknallt – Girl, interrupted“ brachte ihr dann sogar einen Oscar als Beste Nebendarstellerin ein. Selbst Kritiker-Legende Roger Ebert (†) lobte Jolies Leistung.
Mit der psychisch derangierten Lisa spielte Jolie eine Figur, die ihrem wahren Selbst damals nahe gestanden haben durfte. Jolie selbst hatte in den 90ern mit mentalen Problemen zu kämpfen, sie war labil und selbstmordgefährdet und hatte darüber hinaus „jede denkbare Droge“ schon einmal genommen.
Jolie kämpfte sich aus dem Sumpf heraus – und landete mit ihrer nächsten Rolle jenen Hit, der sie endgültig zum Weltstar machte.
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Jetzt mal ein bisschen Action: Welterfolg mit „Lara Croft: Tomb Raider“
Ihre nächste große Rolle machte Jolie zur Legende und etablierte sie als DIE Schönheit Hollywoods in ihrer Generation – doch anspruchsvolles Kino sieht anders aus: Die Rede ist selbstverständlich von der Videospielverfilmung „Lara Croft: Tomb Raider“ (2001). In dem Film durfte Jolie die titelgebende Figur spielen, die der gleichnamigen, sehr beliebten Computerspielreihe entstammt, was den Hype um den Film zusätzlich anheizte. Der Erfolg war riesig: Nie konnte ein Actionfilm mit weiblicher Hauptrolle bis dato mehr Geld einspielen als „Lara Croft: Tomb Raider“. Jolie wurde zum Megastar. Wermutstropfen: Sie spielte an der Seite ihres Vaters Jon Voight, zu dem sie anschließend lange Jahre keinen Kontakt mehr haben sollte.
Mit dem Erfolg wurde Jolie auch etwas experimentierfreudiger und mutiger. Bald nachdem sie ein zweites Mal in die Rolle der Lara Croft geschlüpft war, spielte sie in der leider wenig bekannten Steampunk-Perle „Sky Captain and the World of Tomorrow“ mit. Ein Jahr später, 2005, lernte Jolie am Set von „Mr. & Mrs. Smith“ Brad Pitt (57) kennen. Gerüchte, die beiden seien ein Paar, dementierten beide zunächst, bald darauf gaben sie es jedoch zu. Brangelina war geboren.
Die dunkle Jolie: „Maleficent“
Für Robert De Niro (78) stand Jolie in „The Good Shepherd – Der gute Hirte“ und für Clint Eastwood (91) in „Der fremde Sohn“ vor der Kamera. Eine Zeit lang spielte sie primär in Thrillern wie „Wanted“, „Salt“ oder „The Tourist“ die weiblichen Hauptrollen. Ein richtiger Boxoffice-Hit wollte sich aber nicht einstellen.
Ein echter Karriereschub war dagegen ihre Verkörperung der titelgebenden Antiheldin in „Maleficent – Die dunkle Fee“ (Fortsetzung: „Maleficent: Mächte der Finsternis“). Der Film ist die Geschichte von „Dornröschen“ in dessen Disney-Interpretation aus Sicht der „bösen“ Fee Maleficent. Das Publikum reagierte begeistert auf die „düstere“ Jolie – über 758 Millionen US-Dollar spielt „Maleficent“ weltweit ein.
Und erneut war sie erfolgreich mit einer Rolle, die sie in ihrem Naturell angesprochen hat. So verriet sie „Cinema“: „Ich habe ‚Dornröschen‘ als Kind gesehen und war sofort fasziniert von [Maleficents] düsteren Charakter. Sie hatte irgendwas an sich, das mich magisch anzog. Ich weiß, viele waren verzaubert von Prinzessin Aurora – ich aber nicht.“
Wechsel hinter die Kamera: Angelina Jolie auf dem Regiestuhl
Vor Kurzem gab Angelina Jolie zu, dass sie sich hinter der Kamera eigentlich wohler fühle als davor. 2007 führte sie bei der Dokumentation „A Place in Time“ Regie. Weitere Regiearbeiten waren „In the Land of Blood and Honey“, „Unbroken“ sowie „By the Sea“. LetztgenannterFilm war zugleich die letzte Zusammenarbeit mit Brad Pitt.
Angelina Jolie und Brad Pitt: Darum wird ihr Rosenkrieg vielleicht nie ein Ende finden…
„By the Sea“: Eine letzte Zusammenarbeit mit Brad Pitt
2014 hatten sich Angelina Jolie und Brad Pitt auf dem gemeinsamen Weingut Château Miraval an der Côte d’Azur das Ja-Wort gegeben. Der Film, den Jolie gleich darauf drehte, könnte rückblickend als böses Omen gesehen werden: In „By the Sea“, für den Jolie das Drehbuch schrieb und bei dem sie auch Regie führte, spielen Pitt und Jolie selbst ein Künstlerehepaar, das sich an der französischen Küste zerstreitet.
Ein Jahr später reichte Angelina Jolie im echten Leben die Scheidung ein. Seither kämpfen sie und Brad Pitt um das Sorgerecht und das gemeinsame Vermögen.
Zu allem Überfluss floppte „By the Sea“ auch noch auf ganzer Linie. Der „New York Observer“ etwa urteilte drastisch: „So langweilig, dass es sich einer Beschreibung verweigert. ‚By the Sea‘ ist nicht bloß ein Hund; es ist ein Hund, der Flöhe hat.“ Das Budget des Films lag bei 10 Millionen Dollar – einspielen konnte er nicht einmal 3 Millionen.